Montag, 27. August 2012

Streifen, Streifen über alles

Ich bin bestimmt die Letzte, die sich anläßlich des Streifenmonats hier bei meike verlinkt....
Statt lustig nähend den Tatort zu schauen, habe ich jetzt so spät noch eine richtige Aufgabe. Oder vielmehr ein kleines Anliegen.
Der Streifen-mottomonat ist fast an mir vorbeigezogen. Und das, obwohl ich Streifen mag, überall Streifen im Kleiderschrank habe und auch noch genug Ideen, was ich mit diversen Streifenstoffen vorhabe.
Für eine detaillierte Bestandsaufnahme hat es bis jetzt nicht gereicht und nun ist es dafür auch zu spät. Mir scheint, dass Streifen für mich so allgegenwärtig sind, dass es mir tatsächlich schwer fällt, sie als etwas Besonderes zu betrachten oder gar etwas Bemerkenswertes darüber zu schreiben.
 Das bretonische Fischerhemd am Klamotten-Helden meiner Strum- und Drangzeit: J-P. Gaultier
Und DER Klassiker von klein auf.


Meine persönliche Streifenaffinität ist besonders im Shirtbereich zu erkennen:

Wobei hier auch erkennbar ist, dass ich  eindeutig schmale Streifen in zwei Farben (einmal immer weiß oder beige) oder einer Farbgruppe sowie Nadelstreifen bevorzuge. Diese Streifenmuster sind allesamt so wunderbar neutral und sie können selbst so in den Hintergrund treten, dass sie teilweise sogar problemlos mit Blumenmustern u.ä. kombiniert werden können (und wenn es jetzt nicht schon so spät wäre, würde ich da aus meinem analogen Fotofundus sicher was Nettes raussuchen können)

Eine wesentlich größere Harausforderung (und das wäre hier mein oben erwähntes Anliegen)  liegt für mich im Bereich der Blockstreifen. Und wie man diese jenseits von Teenieshirtkleidern einsetzen kann.

Ich habe hier mal was vorbereitet, was mir schon ewig im Kopf rumschwirrt und irgendwann einmal in die Tat umgesetzt werden muss. Ich bin davon fasziniert, dass man bei bestimmten Schnitten die Streifen so einsetzen kann, dass sie sowohl längs als auch quer zum Einsatz kommen. Und dass nicht dadurch, dass man die Schnittteile eben einfach um 90° dreht. Verstanden?
Hier zur Veranschaulichung z.B. ein einfaches Beispiel: Ein Halbteller-Rockteil:
Aus diesem Teil wird nun mit geschlossener Naht solch ein Halbrock oder Kleider-Rockteil
Vorne                   Seite              Hinten

Dieses Prinzip habe ich schon einmal an einer Jacke ausprobiert. Als Schnittgrundlage diente der Jackenschnitt Elena von Schnittchen, den man sich hier kostenlos runterladen darf

Die Jacke besteht aus einem einzigen, raffiniert konstruierten Schnitteil:


Zur Orientierung am obigen Schnittteil: Der Halsausschnitt ist die Rundung oben rechts. Der rechteckige Schniepel links ist ein Teil der Rückseite, der nach vorne geklappt  und an der Kante (die auf der Skizze rechts nach unten zeigt) angenäht wird, wodurch gleichzeitig das Ärmelloch verschlossen wird.
Ich habe es schon gesagt, der Schnitt ist wirklich äußerst raffiniert. Tatsächlich ist er aber auch ganz einfach zu nähen.
Ich habe an einem unserer Nähkränzchen versucht, diese Jacke aus einem Blockstreifenjersey zu nähen. Der Zuschnitt ging total gut auf (lag es zufällig an der Streifenbreite oder funktioniert das immer???)
 vorne                     Seite                     hinten

Echte Tragefotos gibt es nicht, denn leider sitzt die Jacke bei mir überhaupt nicht. Das kann daran liegen, dass der Schnitt einen Stoff mit viel Stamd braucht. Oder man jung und außerordentlich schlank sein muß oder??????
Aber das Experiment mit dem Streifenverlauf war spannend und die Jacke ist immer noch bei mir, weil mich die Idee mit dem Streifen-Richtungswechsel nach wie vor begeistert.

1 Kommentar:

  1. jaaa, der herr gaultier war auch einer meiner helden, dicht gefolgt von claude montana. und wenn ich mir das heute so angucke....naja, ich war schon immer leicht sehbehindert.

    lieben gruß,
    susa

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