Mittwoch, 29. März 2017

MMM 5/2017 Simpel, schlicht und alltagstauglich


Heute habe ich kleidungstechnisch allen Grund zum Rumhampeln Rumhüpfen. Zwei Lieblingsschnitte kombiniert: Hollyburn und mein T-shirt-Standardschnitt. (Punjab von der Schnittquelle)


Den roten Wollstoff hatte ich im Dezember bei einem spontanen Stoffladenbesuch (Stoff-Ideen in der Berliner Wilmersdorfer Str) zusammen mit Floh und Frau Rothedinge gekauft. Den Rock dann auch zügig zugeschnitten, aber erst vor 2 Wochen endlich fertiggenäht - in wunderbarster Gesellschaft (Malou hat das WE toll beschrieben)  und von Team Rot beflügelt.

Was soll ich groß zum zum Schnitt Hollyburn schreiben? Wäre ein Leben ohne diesen Schnitt möglich oder gar sinnvoll?
Ich habe wieder die Mittelnähte vorne und hinten weggelassen, den Reißverschluss in die Seitennaht verlegt und einen Formbund drangenäht.
Von dem schwarz-weißen Streifenshirt habe ich mehrere Exemplare, denn ein Leben ohne schwarz-weiße Streifenshirts wäre definitv nicht sinnvoll. Also aus klamottentechnischer Sicht.

Auf dem MMM-Blog begrüßt uns heute Ina / Filzladen in einem edlen, hermesesken Maxirock, den ich schon in echt bewundern konnte. Echt tolles Teil, müsst ihr euch unbedingt angucken.,.

Mittwoch, 22. März 2017

MMM 4/2017: Vorturnen in herbstlichem Kleid

Ich bin heute zum ersten (kalendarischen) Frühlings-Mittwoch Gastgebern auf dem MMM-Blog... und das ausgerechnet in einem Herbstkleid.



Obwohl Orange, Gelb und Türkis auch im Frühling in der Natur vorkommen (schaut euch den sonnigen Ostseestrand auf meinen Beweisfotos an), sind bei meinem Stoff alle Farben herbstlich abgemildert. Und dann auch noch Karos. Ich befürchte, diese Art Karos sind einfach Herbst. Besonders wenn sie auf so einem Boucléartigen Stoff, daherkommen. So locker und leicht er eigentlich ist, wirkt er von außen betrachtet eher wollig.



Aber ist nicht nach der Saison vor der Saison? Und darf/soll ich als Herbsttyp nicht sowieso auch ganzjährig Herbstfarben tragen? Außerdem habe ich auch ein selbstgenadeltes, farblich bestens passendes Frühlingsjäckchen (vom FJKA 2014)...





Aber hey - genug der Rechtfertigungsversuche. Letztlich kam es mit diesem Kleid so:
Einst kaufte ich den Karostoff, um daraus das Burdakleid mit den raffinierten Abnähern im VT zu nähen. (Modell 117 Burda 11/2006)


Diese gekreuzte Teilungsnaht in Kombination mit Karos schien mir eine tolle Idee. Aber ein unbestimmtes Gefühl hielt mich damals von der Umsetzung ab. Nicht nur musste ich an diesem Kleid (hier), als ich es 2011 aus unifarbenem Stoff nähte, unendlich viel anpassen, auch dass das Stoffmusterkaro nicht symmetrisch ist, fiel mir erst nach dem Kauf zuhause auf. Es kam wie es oft bei mir kommt, der Stoff blieb jahrelang liegen und schichtete sich in meinen Stapeln immer weiter nach unten.
Im Gegensatz zu manch anderem Stoffschätzchen blieb er mir aber immer im Gedächtnis, so dass ich ihn in diesem Winter ganz gezielt wieder heraussuchte. Denn plötzlich fand ich die Idee spannend, herauszufinden, ob ich durch die Kleiderschnittanpassung der letzten Jahre genug Erfahrung gesammelt haben würde, um diesen Schnitt jetzt gezielter und besser angepasst zu bekommen. Und sogar gleichzeitig der zusätzlichen Musterherausforderung gewachsen wäre.

Ich schnitt die Oberteile zu, das Vorderteil nach dem ersten Zusammenstecken gleich noch einmal mit einem etwas gedrehten Fadenlauf und merkte, dass das mit dem Karos, dem Schnitt und mir so nix werden würde.
Zwei Varianten Karo ungeschckt zu verwenden
Frustriert, lustlos und schon reichlich müde holte ich ein anderes, bereits abkopiertes vorderes Oberteil von Burda raus (Modell 121 Burda 11/2012), das bei der Erstvernähung (link) trotz stundenlanger Anpasserei auch nur zu einem unbefriedigenden Passformergebnis geführt hatte.



Und plötzlich und völlig unerwartet wurde aus Minus plus Minus ein dickes Plus. Die beiden Teile passten auf Anhieb super aufeinander und OHNE ANPASSUNG an mich. Völlig unbegreiflich, so etwas kannste dir nicht ausrechnen.
Ich dachte, so etwas passiert nur den Glücklichen, die einen Grundschnitt haben.

Meine an diesem Abend schon eingeschlafene Näheuphorie kam zurück. Ich probierte sofort und erfolgreich das Ansetzen eines in Falten gelegten Rechtecks als Rockteil. Bis ich im mitternächtlichen Dämmer dann das zweite Rockteil aus Versehen gegen den Fadenlauf zuschnitt. Kann bei Karo im Halbschlaf ja mal passieren. Ich aber war so genervt, dass ich das Ganze zur Seite und mich schlafen legen musste. Während ich am nächsten Tag wieder aufstand, blieb das Kleidfragment viele Wochen liegen. Bis ich letztes Wochenende in wunderbarster Gesellschaft 3 Tage im Schatten einer imposanten sächsischen Burg nähen durfte.
Die gefühlt letzte Gelegenheit. Hätte ich das Kleid jetzt nicht fertig gestellt, wäre es damit garantiert nie mehr was geworden. Und so habe ich nicht nur schon mein erstes Herbstkleid 2017, sondern auch noch ein Kleidungsstück mit ganz vielen eingenähten Erinnerungen. Denn dank der wohlwollenden Nähgesellschaft nähte ich geduldig ein unsichtbar zusammengesetztes rückwärtiges Rockteil, einen störrischen Reißverschluss ein und auch noch einen Gürtel zum Kleid. Nähen macht glücklich. Und in toller Begleitung noch glücklicher!




Und deshalb trage und zeige ich euch heute dieses Herbstkleid im Frühling.

Karopassung am Rückteil

Karopassung am Vorderteil

Ich denke, wir werden hier heute bei unserer mittwöchlichen Runde viel Frühlingshaftes zu sehen bekommen. Und auch viele Tragefotos, die endlich wieder im Freien aufgenommen werden konnten. Ich bin so froh, dass die Jahreszeit der dunklen Zimmerfotos erst einmal wieder vorbei ist.



Mittwoch, 15. März 2017

MMM 3/2017: Tuuli mit Hahnentritt

Am letzten Wochenende habe ich endlich mal wieder etwas ausgiebiger genäht. Und das auch noch in allerbester kompletter MMM-Team-Runde. Wir haben nicht nur MMM-Pläne geschmiedet, sondern auch ausgelassen gequatscht, gelacht und genäht.

Ich wollte endlich mal wieder einen für mich neuen Schnitt ausprobieren. Tuuli von Named, ein Schnitt, der bereits in höchsten Tönen gelobt wurde (z.B. hier, hier und hier). Mir gefiel, was ich auf den Fotos sah. Und die Aussicht auf ein schnelles Jerseykleidergebnis auch sehr.



Mein Stoff ist ein seit längerem gelagerter Hahnentritt-Viscosejersey vom Maybachufer. Das Stoffmuster schien mir wie geschaffen für diesen schlichten Schnitt.

Leider irritiert mich dieses Kleid beim Tragen. Die Stoffqualität ist toll, das Muster war leider aber nicht optimal. Die Karopassung beim Anpassen hatte ich sehr unterschätzt.
Der Rock, ein in Falten gelegtes Rechteck, muss definitiv an der richtigen Körperstelle sitzen. Das war bei diesem Stoffmuster schwierig. Die Karolinien verlaufen an meinem schiefen Körper nicht waagerecht und somit war auch keine harmonische oder gar im Vorfeld geplante Passung am Übergang Oberteil zu Rockteil möglich.


Von vorne sieht es nun einigermaßen gerade aus. Ich hatte die Overlocknaht nach einem ersten Zusammensetzen nochmal mühevoll komplett aufgetrennt und nachgebessert.


Aber hinten müsste ich eigentlich nochmal ran - falls ich dazu jemals wieder Geduld und Lust haben sollte. Vielleicht hilft auch einfach ein breiter Gürtel gegen die schiefe und zu tief sitzende Naht.

Oberes Vorder- und Rückteil aus dem dünnen Voscosejersey habe ich komplett mit Flutschstretch gedoppelt und beides wie eine Lage vernäht. Den Beleg wie üblich rechts auf rechts an den Ausschnitt genäht, diesen Beleg eingeschlagen und von aussen unsichtbar mit der Hand an dem Flutsch angenäht.


Den Schnitt finde ich immer noch schön, auch wenn mich dieses Kleid im Moment nicht überzeugt.


Das Rockteil hat eine schöne Weite.

Ich gebe dem Schnitt noch eine zweite Chance und habe ihn deshalb nochmal aus einfarbigem Jersey zugeschnitten. Ich bin gespannt, ob ich dann da die richtige Stelle für die Quernaht besser finde.

Auch unsere heutige MMM-Gastgeberin Sybille musste am letzten Wochenende die Taillennaht ihrer Latzhose nochmal auftrennen. Das Endergebnis ist überzeugender als mein Kleid.
Und wie sieht es bei euch aus? Tragt ihr auch trotz Trennspaß, schiefer Nähte und Karoärger eure selbstgemachten Sachen mit Freude?

Mittwoch, 8. März 2017

MMM 2/2017 am Weltfrauentag

Hoffentlich sehen wir heute alle ganz viel "Pink".
Ninas Aufruf, den heutigen MMM für einen kleinen Women´s March zu nutzen bin ich gerne gefolgt.

In Ermangelung von Strickzeit habe ich mir für die heutige Aktion einen Pussyhat aus pinkem Jersey genäht. Dabei ein bißchen an der Paßform rumprobiert und nun habe ich eher Schlapp- als Katzenohren.

Dazu trage ich heute eine heißgeliebte Hose nach dem Schnitt Alexandria Peg Trouser von Named. Mit einem kurzärmligen Jerseyhemd (hier - bei der 12 Top challenge entstanden) und eine Kaufstrickjacke.




Die Hose ist definitiv kein Figurschmeichler, aber ich liebe sie heiß und innig. Sie lässt sich unglaublich vielseitig kombinieren und ist saubequem.



Mittelprächtiger Sitz am Po, trotz zugefügter Abnäher


 Der Nadelstreifenstoff hat Stretch!



Und ihr heute? Pink, Schwarz oder Lila?

Sonntag, 5. März 2017

Tücher stricken Teil 5: (Un)Fringed

Meine Mutter wünschte sich ein Stricktuch von mir. Sie hatte eine Vorstellung von einem "schönen" Tuch und zu welcher Jacke das Tuch passen sollte. Den Rest durfte ich festlegen.
Ich schlug ihr das Tuch "Fringed" von Stephen West vor. Aber sie wollte auf keinen Fall Fransen.
Geht ja zum Glück auch ohne. Ich habe das Tuch einfach ein paar cm breiter gestrickt. Oder würde man -entsprechend der Strickrichtung- länger gestrickt sagen?

Ich wählte Farben, die bunt sind und zu der dunkelbraunen, ganz dezent orange-lila schimmernden Jacke passen würden.


Zu der dunkel- und mittelbraunen Baby Merino von drops kombinierte ich u.a. zwei bunte Mohairwollen von Wolle Rödel.



Da die Fransen wegfallen mussten, wollte ich ein paar mehr bunte Streifen als im Original stricken.
Nach dem Waschen und Spannen und vor dem Fäden vernähen

Das entspannte Stricken in kraus rechts hat großen Spaß gemacht. Die Streifenfolge gelang mir aber nicht gleich von Anfang an.
Zum Glück traf ich -unglaublicherweise und whatsapp sei Dank- Yvonet in einem ICE von Berlin nach Düsseldorf. Nachdem wir die halbe Strecke schon in zwei nebeneinanderliegenden Wagen verbracht hatten, half Sie mir auf dem zweiten Streckenabschnitt beim Auftrennen des ersten Versuchs.
Der zweite Anlauf ist dann gelungen und nicht nur meiner Mutter gefällt es sehr. Bei jedem Umschlingen des Tuchs ergeben die Streifen einen anderen Effekt.


Anleitung über ravelry.

Mittwoch, 1. März 2017

MMM 1/2017: Magnum lässt grüßen

Es ist Mittwoch und ich bin endlich auch mal wieder beim MeMadeMittwoch dabei.
Und obwohl ich in letzter Zeit fast nicht mehr zum Nähen gekommen bin, habe ich sensationellerweise trotzdem etwas Neugenähtes zu zeigen. Also einen neuen Rock nach einem alten Schnitt.- im Sinne von altbewährt. Hollyburn goes eben immer.


Für diesen Rock und einen dringend mal wieder freigenähten Kopf hatte ich mir ein sportliches Zeitfenster freigeschaufelt. Und mir geradezu manisch diesen gefütterten Rock genäht. Wieder mit Formbund und ohne die Mittelnähte.

Ich hatte letzte Woche beruflich in Barcelona zu tun und die Chancen für einen anhängenden freien Tag standen gut. Voller Hoffnung auf gutes Wetter und ein bißchen Sonne brauchte ich für diesen Tag natürlich unbedingt etwas Frühlingshaftes.


Den Stoff hatte ich vor ein paar Jahren mal bei einem kleinen DaWandashop aus Maui bestellt.  Es handelt sich also um einen echten Hawaiistoff (wo auch immer er hergestellt wurde....). Schöne glatte Baumwolle, für den Hollyburn fast nicht schwerfallend genug.


Das Wetter spielte tatsächlich mit und ich konnte mit den Füssen im Mittelmeer baden. Ein tolles Gefühl, endlich wieder barfuss draußen laufen zu können.


Mema stellt sich gerade wieder eine kleine, feine Reisegarderobe zusammen. Farblich durchgeplant und sehr durchdacht. Als Gastgeberin auf dem MMM-Blog zeigt sie uns heute ihre ersten fertigen Stücke. Die machen richtig Frühlingslaune.