Mittwoch, 25. Mai 2016

MMM 10/2016 Mottotag "animal"

Animal und ich sind schon seit Ende meiner Kindheit enge Freunde.  Zumindest, wenn es um animalprint geht. Ein paar Teile Leo und Ozelotkleidung fanden und finden sich seit Jahrzehnten -unabhängig aller Modetrends- stets in meinem Kleiderschrank. Für mich ein absoluter Musterklassiker.
Ein paar ältere Beweisstücke gefällig?

Stellvertretend sind dies eine selbstgenähte, violett-schwarze Leoleggings mit ebenfalls selbstgenähtem Oberteil , ein Viscosehemd aus eigener Produktion sowie mein endlos heiß- und irgendwann völlig totliebter Ozelotfellmantel. (Flohmarktfund) Der Schlafzimmerblick täuscht, ich glaube das sollte damals cool aussehen...
Auch erinnere ich mich, dass ich Schneeleopard- und Giraffenmusterstoffe mit Stoffmalfarben selber hergestellt und zu Hosen und Oberteilen vernäht habe. (keine Fotodokumente dazu gefunden)


Immer wieder in all den Jahrzehnten habe ich mir dabei auch Gedanken gemacht, wo der zweifelsohne vorhandene Grat zwischen mondän zu billig verläuft. Mir dünkte immer mal wieder, dass es vielleicht etwas mit zuviel Orangeanteilen im Leomuster, mit minderer Stoffqualität oder gar einer Übersteigerung des prints durch Hinzufügen von Glitzer oder Tierkopfabbildungen sein könnte.
Aber immer wieder wurden diese Theorien durch reale Beispiele widerlegt. Letztlich kann ich einfach nur feststellen, dass es zum Glück einfach keine allgemein gültige Regel dafür gibt. Wär ja wohl auch zu simpel, denn sonst könnte ich ja auch die "Brigitte" fragen, ob ich mit 50 noch eine Schluppenbluse tragen darf. Oder?

Es kommt also wirklich immer auf das einzelne Muster und die Trägerin an, was edel und was billig aussieht.

Neu im Sortiment, oder zumindest in meiner Wahrnehmung sind Tiermotive auf meiner Kleidung. Ich habe mir in der Tat noch nie viele Gedanken gemacht, ob und welche Tiere auf meiner Kleidung als Motiv abgebildet sein dürfen oder nicht. Welche Tierdarstellungen sind stylisch, welche einfach zu kindlich? Ich hielt mich einfach nie für einen Tierchenmotive-Typ.
Ich bin deshalb -durch diesen Mottotag angeregt- ehrlich ganz erstaunt, wieviele Tiere sich so auf den aktuellen Kleidungsstücken in meinem Kleiderschrank tummeln.



Und dann hat auch meine neue Favoritenkleidanwärterin 2016 ein Tiermuster:




Zugvögel oder Wildgänse, kombiniert mit Schnitt Anna. Diesen Viskosestoff von Butinette habe ich zuerst bei Yvonet gesehen, die daraus eine wunderbare Pam-Bluse (LMV) genäht hat.

Das Zugvögelmotiv ist kein bißchen kindisch, im Gegenteil, er wirkt erwachsen und edel. Das kann Tier also auch.
Ich bin sehr gespannt, welche animalischen Er- und Bekenntnisse hier heute beim MMM-Mottotag "animal" noch so alle ans Tageslicht kommen werden.

Montag, 16. Mai 2016

Wenn sich einmal im Jahr eine Million Menschen durch meinen Kiez schiebt..

.....dann ist Pfingsten und damit der alljährliche Karneval der Kulturen in Kreuzberg.


Obwohl ich eigentlich keine Freundin von großen Massenpartys und Volksfesten (mehr) bin, mag ich diesen nunmehr zum 21. Mal stattfindenden Karnevalsumzug sehr. Das Gedränge hält sich entlang der Strecke in Grenzen, die Musik und die gutgelaunt feiernden und tanzenden Menschen sind immer wieder wunderbar. Und die Vielzahl der sich präsentieren Gruppen, Kulturen und Einzeldarsteller macht mir jedes Mal wieder klar, warum ich so unglaublich gerne in Kreuzberg lebe.
Und wie jedes Jahr gibt es ein neugenähtes Kleid zu diesem Anlass. Seit ich blogge sogar fotografisch dokumentiert, woraus sich dann auch die jeweilige Pfingstwetterlage ablesen lässt: 2013, 20142015.  und auch die mißlungene 2012
Meist sind diese Kleider ein klein bißchen bunter als meine üblichen Nähwerke, aber allesamt auch immer völlig alltagstauglich.

Diese Jahr gab es wetterbedingt wieder was mit Ärmeln. Und letztlich dann auch noch mit Strick-Esme ( leider gerade eigenhändig in der Waschmaschine vom Mantel zu einer langen Strickjacke geschrumpft ;((() und Stricktuch.

Und weil man auf diesem Foto natürlich kaum was sieht, habe ich noch Fotos für euch aus der warmen, trockenen und winddichten Wohnung:




Der Schnitt ist wieder ein Mix aus Vogue 1027 mit den Ärmeln vom Vogue 8379. Kürzlich hatte ich diese Kombi schon aus Strickstoff genäht (und erst im letzter Post gezeigt).
Dieses Kleid ist aus einem schweren Viscosejersey vom Maybachufermarkt.

Das Oberteil habe ich mit fleischfarbenem Flutschiflutsch gedoppelt, die vordere Kante geoverlockt, eingeschlagen und von Hand unsichtbar angenäht. Aus dem Flutsch habe ich bereits einen Unterrock.



Uns was macht ihr an diesem eher usseligen Pfingstwochenende?

Mittwoch, 4. Mai 2016

MMM 9/2016 Vogue mit Vogue gekreuzt aus Karinstoff

Das Kleid, das ich heute trage, ist ein ideales Übergangskleid. Unglaublich bequem und auf eine ganz wunderbare Weise kuschelig ohne allzu warm zu sein. Wird von mir seit ein paar Wochen fast dauerhaft getragen.

Der dünne, weiche Strickstoff sieht nicht nur nach Karin Dreikah aus, sie hat ihn mir als Gastgeschenk bei ihrem Berlinbesuch im März mitgebracht. Nochmal vielen lieben Dank, Karin.
Ich war hochmotiviert, diesen besonderen Stoff unbedingt noch in dieser Saison zu vernähen und kaufte deshalb gleich divenhaftes passendes Flutschfutter. Und nachdem mein Liebster, während ich zum Arbeiten ein paar Tage unterwges war, heimlich meine Stoffschere zum Schleifen weggebracht und mir wieder hingelegt hatte, war die Gelegenheit für den Zuschnitt gekommen. Auch hierfür vielen Dank. Obwohl er das hier wohl nicht lesen wird.
Mit einer stumpfen Schere wäre das Schneiden, besonders des Flutschfutters eine absolute Katastrophe gewesen. (Ich weiß, warum der Flutschstoffverkäufer so schwer geflucht hat)


Der weiche Strickstoff ist komplett mit dem Flutschjesery gedoppelt. So fällt das Kleid schön schwer und ist "komplett" anziehfertig. Ich mag diese Art der Dopplung sehr gern.

 Am Ausschnitt habe ich einfach beide Lagen zusammen geoverlockt und diese Kante einfach eingeschlagen und -wie die Säume auch- mit dreigeteiltem Zickzack festgenäht.


Der Schnitt ist eine unkomplizierte Kombination aus Vogue 1027 mit den Ärmeln von Vogue 8379.

Da ich nur 1,50m Stoff hatte, war klar, dass ich den Gürtelstreifen komplett zusammenstückeln muss. Beim Vogue 1027 mag ich, dass der Gürtel kein langes, loses Teil zum Umschlingen ist, sondern etwas kürzer und zwischen Ober- und Rockteil zwischengefasst wird.


Die Gürtelstückelung sieht man bei dem Muster praktisch kaum. Auch nicht bei Tageslicht im Garten. Oder nur mit ganz bösem Adlerblick. Den habe ich aber nicht mehr und freue mich, dass ich das Zuschnitttetris mal wieder gewonnen habe.
Die Ärmel liessen sich etwas unkonventionell im schrägen Fadenlauf neben die Rockteile platzieren.

Auf dem MMM-Blog begrüßt uns heute Dodo in einem herrlich bunten Rock. Den müsst ihr euch unbedingt anschauen. So einen Gute-Laune-Garanten kann man nicht kaufen