Beim letzten Stoffwechsel habe ich ganz neidisch zugeguckt, wie sich die beteiligten Nähbloggerinnen gegenseitig mit liebevoll ausgesuchtem Stoff und Zubehör bewichtelten. Dieses Jahr darf ich bei dieser tollen Aktion nun mitmachen. Große Aufregung.....
Vielen herzlichen Dank an Frau Siebenhundertsachen und Lotti Katzkowski für Organisation und Betreuung der Aktion.
An diesem Wochenende werden die Wichtelpartnerinnen ausgelost und jede veröffentlicht ihren Nähsteckbrief.
Es geht für mich hier schon spannend los. Ich habe mir noch nie solche Gedanken zu meinen Stoffvorlieben gemacht, entscheide und kaufe eher immer nach Laune und aus dem Bauch heraus.
Was nähst du im Herbst/Winter am liebsten für dich?
In den letzten Jahren waren meine Herbstnähstücke vor allem Langarmshirts, kuschelige Kleider und auch der ein oder andere (pseudo)wollige Rock. Ab und zu auch mal einen Mantel, allerdings ist meine Abschlussquote in diesem Bereich extrem niedrig. Es liegen noch ein paar unvollendete Mantelprojekte rum.
Aus mir nicht bekannten Gründen habe ich für mich schon ewig keine Jacke mehr genäht. Und auch keinen Pulli oder wärmenderes Oberteil. Das finde ich ein bisschen schade.
Wohingegen ich das Nähen von Blazern voll und ganz bewusst aus meinem Näh-Repertoire gestrichen habe. Hose wäre evtl. auch mal wieder eine Möglichkeit, aber mich mit einem Hosenstoff zu bewichteln wäre evtl. doch zu viel an Herausforderung
Und wenn wir kurz mal vor allem an Oberteile und Röcke denken, was würdest du da gern nähen? Hast du schon etwas vor Augen? Oder nähst du lieber Hosen oder nur Kleider?
Ich nähe gerne Röcke, und vor allem nähe ich -bekennende UFO-Näherin- diese auch fast immer fertig. Mein Kleiderschrank ist voll von Röcken. Allerdings trage ich gar nicht so oft Röcke. Weil ich nämlich ein Oberteilproblem habe. Besonders im Sommer bei hellen Baumwollröcken finde ich es extrem schwierig, passende Oberteile zu finden Im Herbst wird es dann zum Glück einfacher. In gedeckten und dunkleren Farben habe ich Langarmshirts und passende Strickjacken.
Die Glaubensfrage: Webstoff oder Jersey? Oder doch beides?
Eindeutig Jersey! Unbequeme Kleidung geht gar nicht. Kleidung, die an den Armen oder im Rücken spannt ist mir ein Graus.
Ich denke, dass mein relativ hoher Output an Röcken auch daher kommt, dass ich dadurch all die hübsche Webstoffe verarbeiten kann, die ich ansonsten nicht verwenden würde/ könnte.
Allerdings habe ich zu meiner großen Freude in den letzten Monaten ein paar tragbare Kleider aus Webware -sogar aus solcher ohne Strechanteil- genäht, die ich auch gerne trage. Das freut mich sehr, weil es mir ein ganz neues Feld an Näh-und Kleidungs-Möglichkeiten eröffnet.
Die Sache mit dem Bügeln wäre dann allerdings noch mal ein ganz anderes Thema...
Welches Material vernähst du am liebsten (z.B. Viskose, Baumwolle, Wolle, …) – gegen was hast du eine (starke) Abneigung?
Ich bin völlig undogmatisch, was die konkrete Materialzusammensetzung angeht. Ich habe keine Sperre bei Kunstfasern o.ä., wenn ich den Stoff anfassen kann und er sich gut und nicht nach Plastik anfühlt. (bei online Bestellungen bin ich da allerdings vorsichtig)
Ich finde es gut, wenn ich meine Stoffe selber waschen kann- ich mag nicht gerne Sachen in die Reinigung bringen und abholen müssen. Handwäsche finde ich auch in Ordnung.
Auf keinen Fall darf Stoff kratzen. Nicht mal kribbeln darf er - selbst wenn man sich bei trockener Heizungsluft in überheizten Räumen aufhalten muss. Ebenso wenig darf Stoff hart oder störrisch sein.
Ein leicht ambivalentes Verhältnis habe ich zu Cord. Es gibt wunderschönen und er trägt sich absolut angenehm. Meine Ambivalenz kommt sicher von merkwürdigen Stoff-Schnitt-Verbindungen. Da kann man bei Cord viel falsch machen, aber eben auch alles richtig!
Ähnlich geht es mir mit Samt. Während ich mich -mit genügend zeitlichen Abstand - mit glattem Samt wieder völlig ausgesöhnt habe, kann ich mir eine solche Versöhnung mit Pannesamt überhaupt nicht vorstellen.
Was sind deine Lieblingsfarben, welche stehen dir gut? Welche gehen gar nicht?
Meine Lieblingsfarbe ist Grün. Und kleidungstechnisch gesehen auf jeden Fall Schwarz.
Grün kann ich i.d.R. gut tragen. Kritisch wird es, wenn das Grün zu pastellig wird. Oder zu sehr ins Kalte oder Türkise abdreht.
Wahrscheinlich wäre ich wohl ein Herbsttyp. Ich habe kastanienbraunes Haar mit silbernen Strähnen, grünbraune Augen und einen olivfarbenen Hautton. Aber entgegen den pauschalen Angaben dieser Farbtypensache stehen mir Orange, tomatiges Rot und fast alle Beigetöne überhaupt nicht.
Pastelltöne und hartes Weiß gehen ebenfalls nicht- ihr solltet mich mal in Baby-Hellblau oder lieblichem Apricot sehen!!!!
Wunderbar sind neben den bereits erwähnten Farben aus der Grünpalette und dem klassisch-schönen Geht-immer-Schwarz auch Lila, Beerentöne und Braun, besonders Rotbraun.
Ich bin bei diesem Punkt des Steckbriefs ein bißchen ratlos. Hilfe, was gibt es denn sonst noch für Farben? (Haha, allein diese Überlegung spricht wohl für sich :))))
edit: mir fällt gerade noch ein, dass mir Dunkelblau steht und gefällt. Ich leider nur keine Stiefel in der Farbe habe (Schande!)
Welche Muster magst du? Groß oder klein? Blumen, Streifen, Punkte? Oder sind Muster vielleicht gar nicht so deins?
Gerne uni, ebenso gerne Muster. Da kann ich bei mir gar keine konkreten Vorlieben benennen. Vielleicht ist das für Außenstehende viel klarer ersichtlich?
Kleine Blümchen mag ich zwar als Muster an sich gern, aber an mir auf Kleidung wirken sie schnell fehl am Platz. Animalprint ist schwierig. Ich mag Ozelot und Leo an sich gerne, da kann aber so ganzganzganz viel schief gehen, besonders wenn man die 50 überschritten hat.
Streifen mag ich sehr..und Karos, wenn sie quadratisch sind.
Ganz große Muster versuche ich bei meiner kleinen Körpergröße zu vermeiden,. Aber immer auf Nummer sicher ist auch nicht schön! So habe ich gerade bei einer Sammelbestellung afrikanische Waxprints mitbestellt. Da sind ein paar wahre Mustergrößenklopper darunter. Ich bin gespannt, was sich daraus zaubern lässt, ohne dass ich als wandelndes Muster rüberkomme.
Was sind die Kleidungsstücke, die dir (in letzter Zeit) in deinen Augen am besten gelungen sind? (Bitte mit Link oder Foto) Sind welche dabei, die du vor allem wegen ihres Stoffes magst?
Mein derzeitiges Lieblingskleid ist das Ozelotkleid. Materialqualität, Muster und Schnitt passen wunderbar zusammen und ich fühle mich darin unglaublich wohl und gutgekleidet. Nach dem Schnitt (McCalls 6503) würde ich gerne noch weitere Webstoffkleider nähen.
Leider nur kurzärmelig, aber der Schnitthit des Sommers ist Vogue 1027. Hier das uni lilafarbene.
Ansonsten ist mein meistgetragenes Kleidungsstück nach wie vor ganz eindeutig der Schwalbenrock. Der ist unaufdringlich aber besonders, geht zu allen Anlässen und ich habe unzählige passende Oberteile dazu (aka schwarze T-shirts).
Wieviel
Stoff verbrauchst du ca. für einen Rock, ein Oberteil, ein Kleid?
Welche Mindestmenge benötigst du für die Verarbeitung? Oder hast du
sogar ein Maximalmaß für Stoff?
Ich
bin eine Meisterin des Stoffknauserns. Aus einem Meter Stoff kriege
ich eine ganze Menge rausgeschnitten und genäht. Für einen Rock
-auch Teller und Falten- reicht mir 1m bei 1,40m Breite. An ganz
verzagten Tagen schlage ich bei ungewissen Mustern aber auch schon
mal mit 1,20m-1,50m zu.
Für
langämelige Jerseykleider oder solche mit weiten Röcken kaufe ich
1,60m bis 2,00m.
Für
Webstoffkleider kaufe ich immer 2m und ärgere mich -besonders bei
Stoffen mit einer eindeutigen Stoffrichtung- manchmal beim Zuschnitt,
dass ich mir nicht doch noch 30-50cm mehr gegönnt habe. Mehr als
2,50m brauche ich aber nie.
Gibt
es sonst noch etwas, das dich als Näh-/Stofftyp in deinen Augen
ausmacht?
Einfach draufloswichteln....ich lasse mich gerne überraschen.Die Nähsteckbriefe aller Teilnehmerinnen werden hier gesammelt.