Hier kommen nun kurz vor Schließung der Linkliste auch noch meine Lieblinge 2017.
Ich habe letztes Jahr nicht so sehr viel genäht oder gestrickt und noch weniger gebloggt. Die meisten meiner Werke entstanden nach altbewährten Dauerbrennerschnitten (Vogue 2017, Hollyburn, Esme) oder nach wiederentdeckten vormaligen Lieblingen (z.B. das Vintageshirtdress von sew over).
Und das, obwohl ich Mitte letzten Jahres endlich das Plottenlassen von pdf-Schnitten für mich entdeckt habe. Ein paar Elianavarianten (von Pauline Alice) sind so -ohne lästiges Kleben- entstanden. Alles Kleidungsstücke, die ich dann auch gerne und häufig getragen habe.
Wenn ich mir aber Gedanken zu meinem Lieblingsstück 2017 mache, dann fällt mir ein bislang unverbloggtes und auch nur einmal getragenes Kleid ein.
Wir waren im November zu einer Hochzeit von Freunden nach Südafrika eingeladen und ich brauchte ein Kleid. Dort wäre gerade Frühlingsbeginn und ich konnte schlecht einschätzen, wie warm oder kühl es dort in der Weinbauregion nördlich von Kapstadt dann sein würde. Ärmellos schien mir etwas riskant, große Abendrobe zu aufwändig. Und so kam ich auf die Idee zu einen Kimono, den ich mir angezogen aber luftig, besonders und auch festlich vorstellte. Eine Handtasche hatte ich übrigens auch schon.
Als Schnitt fand ich bei Named den Asaka Kimono mit den dramatischen Ärmeln.
Ich kaufte zur Farbe der Handtasche passenden Stoff mit Spitzenauflage, aber verwarf diesen, nachdem der Kimono fast fertig war. Stoff, ich und Anlass passten irgendwie doch nicht zusammen. So kam dann letztlich ein Stoffschatz aus meinem Lager endlich zu den ihm gebührenden Ehren.
Ich habe die Ärmel komplett mit Futter am Schlitz und am Saum verstürzt, dadurch fallen diese toll und rutschen auch gut über den Arm, wenn man ihn anhebt. So hängen die Ärmellappen nicht ins Essen. Lediglich wenn man ganz weit nach hinten auf ein Buffet oder ganz weit über den gedeckten Tisch greifen will, sollte man dem Rutschen des Ärmels etwas nachhelfen.
Der Körper des Kimonos ist komplett unterfüttert, also Oberstoff und Futter wie eine Lage verarbeitet. Die Nähte alle mit der Overlock versäubert.
Um den Kimono mehr nach Kleid denn nach Wäsche aussehen zu lassen, habe ich einen stoffbezogenen Gürtel mit goldener Schnalle statt des Bindebandes gebastelt.
mit kleiner Häkelschnur zum Durchstecken des Gürtelüberschusses |
Schon während ich dieses Kleid begeistert trug, hatte ich das dringende Bedürfnis nach einer weiteren, vielleicht öfter tragbaren Version des Schnittes. Also nähte ich mir nach dem Urlaub noch einen einfarbigen schwarzen Asakakimono. Ebenfalls unterfüttert und mit verstürzten Ärmeln. Nur ohne Gürtel, da kann ich problemlos und variabel vorhandene Gürtel dazu kombinieren.
Dieses Kleid habe ich schon mehrmals getragen, zuletzt an Silvester. Mein Schneeleomantel passt prima über die Kimonoärmel. (Bei der Hochzeit trug ich übrigens nachts dann ein großes blaues Tuch darüber)
Und da aller guten Dinge ja mindestens drei sind, habe ich mir in den letzten Tagen noch ein weiteres Modell nach dem Schnitt genäht.
Am letzten Markttag vor Heiligabend schenkte mir einer der Stoffhändler auf dem Maybachufermarkt einen Rest Seidenstoff, der unbedingt ein Morgenmantel werden wollte.
Da ich meinen üblichen Ottobre-Standard(balkon-)Morgenmantelschnitt verliehen habe(mit dem ich nicht nur mich sondern auch schon meine ganze Umgebung benäht habe - guckst du hier, hier, hier, hier und hier), nahm ich einfach den Asakaschnitt und änderte kurzentschlossen die Ärmel.
Aussen der Seidenstoff, die Blenden aus Bestandsjersey. Der Plüschstoff, den ich als Futter für den Mantelkörper genommen habe, ist vom Verkauf auf dem Kölner Bloggerinnentreffen. Herrlich kuscheliger Baumwollplüsch. Die Ärmel sind mit normalem Jersey gefüttert.
Und da ich ab jetzt in diesem Mantel wohnen werde, brauche ich nichts anderes mehr zu nähen. :))
Unsere Gastgeberin auf dem MMM-Blog ist diesmal Claudia / bunte Kleider und sie hat uns seit Mittwoch eingeladen, unsere Lieblinge 2017 zu nominieren. Zu dieser spannenden Verlinkung geht es hier -> MMM
Ich bin total begeistert. Sowohl der Hochzeits-Asaka, den ich mir wirklich toll passend für eine Hochzeit in Südafrika vorstellen kann, als auch die saucoole schwarze Version.
AntwortenLöschenUnd mittlerweile bedauere ich, dass ich so standhaft war und nichts von dem Plüsch gekauft habe.
LG Luzie
Für dich war 2018 ganz klar das Jahr des Kimono! Echt cool!
AntwortenLöschenLG und die besten Wünsche für ein kreatives Jahr 2018 wünscht
Monika
Auch wenn ich den Stoff mit Spitzenauflage, den Du damals am Ufer gekauft hast, auch nicht schlecht fand, mit dem finalen Stoff kann er nicht mithalten. Ganz großes Kino! LG Manuela
AntwortenLöschenDer Stoff des Hochzeitkimono ist aber auch sensationell schön!
AntwortenLöschenUnd komm doch bitte trotzdem zum Nähwochenende, du kannst ja auch was stricken (gerne im neuen Morgenmantel) :-)
Lieber Gruß
Elke
Haha, dann stricke ich mir farblich passende Kuschelsocken...
LöschenWow, mal ganz was anderes und ich bin überrascht, dass der Schnitt tatsächlich als Tageskleidung und nicht nur als Morgenmantel funktioniert.
AntwortenLöschenDen Stoff des Hochzeitsgastkimonos finde ich so passend und superschön und schlicht schwarz geht natürlich immer.
Klasse Einfall.
LG von Susanne
Der Kimono-Schnitt und die Verarbeitung sind klasse! Den schwarzen würde ich genau so adoptieren? 😍
AntwortenLöschenDie Kimonos sind der Hammer! Ich käme mir vermutlich total overdressed vor, aber zu passen sie absolut. Bisher habe ich bei Futter immer zwei Teile genäht, aber die Lagen doppelt zu vernähen, spart sicher eine Menge Arbeit. Das werde ich mir für mein zukünftiges Morgenmantelprojekt merken. LG Carola
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