Freitag, 27. Juli 2012

Urlaub ist toll- Urlaubskleidung

Nun sind wir tatsächlich schon wieder eine ganze Woche zu Hause. Hui!

Seit vielen, vielen Jahren sind wir in unsere Frankreichurlaube mit dem eigenen Auto gefahren, einem stets rappelvoll gepackten Kombi.
Dieses Jahr wollten wir uns die elendige Fahrerei sowie die 4 verlorenen Tage "on the road" einfach sparen, sind direkt nach Nizza geflogen und haben uns dort einen Leihwagen genommen. Herrlich dieser Urlaub von Anfang an. Herrlich mit leichtem (Flug-)Gepäck zu reisen, kein "Komm lass uns die Kaffeemaschine/die Spielesammlung/die Luftmatratze etc noch mitnehmen, da ist noch Platz im Kofferraum".  Schade ist nur, dass wir nicht wie sonst kistenweise Wein, französische Leckereien und viele schöne Flohmarktfunde unbekümmert kaufen und mit nach Hause nehmen konnten.
Aber die Sache mit dem reduzierten Gepäck ist wirklich richtig toll..Schnell gepackt und schnell wieder unterwegs:

Ich hatte in den Wochen vor dem Urlaub den unbändigen Drang gehabt, mir eine Urlaubsgarderobe komplett und ausschließlich aus pflegeleichten und bequemen Kofferkleidern zu nähen. Ganz ehrlich, man kann doch sogar in einen nahezu fertig gepackten Koffer immer noch ein paar Jerseykleider in die Seiten reinstecken.

Da mir so kurz vor den Sommerferien die Zeit immer davonläuft, lautete die Devise "keine Experimente" und "ruhig Mut zur Nachlässigkeit"
Mit dem Ergebnis, dass ich beim Auspacken in Frankreich entdeckte, dass der Saum eines der Kleider zwar umgesteckt,  aber nicht angenäht war. Kurzerhand eine Schere gekauft und den Saum einfach abgeschnitten.
Auch die Passform einiger Kleider erschien mir noch leicht verbesserungswürdig, hatte ich in der allgemeinen Eile wohl nicht mehr kritisch genug anprobiert . Nach einem 2-tägigen "Margen-Darm" wurde diese dann aber deutlich besser. Oder lag es an der zunehmenden Sonnenbräune oder an einer allgemeinen Urlaubsgelassenheit. "Hier ist es warm und es kennt mich keiner......."

Alles in allem muß ich sagen, war ich mit meiner Urlaubsgarderobe aus 8 bügelfreien Kleidern genau richtig. 3 Strickjäckchen und Leggins dazu und ich war für alle Gelegenheiten gerüstet. (Und eine Waschmaschine haben wir dort auch)

- DAS Kleid des französischen Sommers war -wie nicht anders zu erwarten- mein neues kurzärmliges Knotenkleid. Aus dem gleichen Stoff gab es noch ein Hängerchen für die Tochter (und nun ist er alle und ich ärgere mich, dass ich nicht den ganzen Ballen von diesem herrlichen und zeitlosen Stoff gekauft habe- ihr wißt schon, natürlich alles zu maybachufermarktpreisen!!!)
Ein weiters Modell mit halblangen Ärmeln für laue Abende oder den Großeinkauf in den kalten französischen Geant-carrefour-super u-Leclercs


- Eine weitere relativ sichere Nummer ist immer mal wieder der Schnitt  simplicity 7051. Hier im Vordergrund eine ärmellose Version aus einem grauen nadelstreifig karierten Jersey:

Ich hatte insgeheim die Idee, dieses Kleid als Sommerbusinesskleid bezeichnen und tragen zu können. Das Muster ist wunderbar und wirkt auch angenehm seriös. Aber bei dem Stoff handelt es sich leider um einen Schlafanzugstoff (was mich an sich nicht stört) Aber das was schön weich und bequem im Bett ist, hat besonders für dieses Kleid nicht den richtigen Halt, und schon gar nicht für "ernste Termine". Aber trägt sich gut in St.Tropez:
 und auf der Urlaubsterrasse:

- Anlässlich des Blümchenmonats hatte ich mir ja folgendes Lieblingskleid genäht und natürlich in den Koffer gepackt.
Schnitt burda, hier von mir vorgestellt

Da dieser Schnitt auf Anhieb gut saß, wenig Stoff benötigte und alles in allem ein glücklicher und schneller Näherfolg war, gab es für den Urlaub 2 weitere Varianten.


Das mittlere Exemplar aus einem Marktschnäppchen, (wunderbare Qualität, grau mit aufgedrucktem Spitzenmuster) von dem ich leider nur noch ein Reststück ergattern konnte. Ich bekam daraus gerade noch eine Variante mit knappen kurzen Flügelärmeln hin.. Mehr war nicht rauszuholen.aus dem "bezahlst du 1 Meter, kriegst du ganzen Rest"-Stück..

burda-Schultern??

Die linke Variante auf den Bildern oben ist aus einem meiner Lagerbestandsstoffe. Muß aus einer Zeit sein, als Gelb- und Orangetöne schon mal modern waren. Und als Wertheim am Kudamm noch Wertheim hieß und gegen Ende jeden Monats immer einen Wühltisch mit einer guten Auswahl an Reststücken aufbaute.
Dieses Stück reichte für gar keinen Ärmel mehr.
Die gelben Einfaßstreifen habe ich aus einem ebay-Schnäppchen geschnitten ("senfgelbes zara-shirt neuwertig"- na klar, kein Wunder, da stimmte irgendwas mit dem Schnitt nicht)

Und außerdem habe ich ganz am Ende doch noch ein Experiment gewagt und ein Trägerkleid genäht. Doch dazu später mehr....Die Olympia-Eröffnungsfeier fängt an.

Sonntag, 22. Juli 2012

Urlaub ist toll- Lektüre-Highlights

Ich bin großer Fan der Buchbesprechungen von Frau Susa Sachenmacherin. Bislang waren alle Bücher, zu denen ich mich von ihr habe inspirieren lassen wahre Glücklichmacher.
Für den gerade zu Ende gegangenen Urlaub hatte ich mich deshalb u.a. auch mit Tipps von ihr eingedeckt und möchte euch folgende Highlights unbedingt weiterempfehlen:
"Titos Brille" von Adriana Altaras ( Hörbuch ). Die aufschlußreiche und mit viel Witz erzählte Geschichte einer jüdischen Familie in Jugoslawien und Berlin.
"Adams Erbe" von Astrid Rosenfeld- die Urlaubslektüe schlechthin und absolut empfehlenswert!

Ein Zufallsfund aus der Bibliothek war dieses tolle Hörbuch.
"Großmutter packt aus" von Irene Dische. Eine Mütter-Töchter-Biografie über 3 Generationen. Dicht erzählt und beherrscht von der allmächtigen, streng katholishen Großmutter.  Lasst euch von dem blöden Coverbild nicht abschrecken....

Und auch dieses kann ich für kurzweiligen Hörbuchgenuß nur empfehlen:
"Slam" von Nich Hornby. Gelesen von Matthias Schweighöfer. Ein typischer Nick Hornby-Roman, sicher nicht sein bester, aber wie gewohnt dicht und flüssig erzählt.

Besonders enttäuscht, ja geradezu verärgert war ich von dem Hörbuch "Schweres Beben" von Jonathan Franzen, das ich mir aufgrund recht guter amazon-Bewertungen und des ansprechenden Coverfotos ausgesucht hatte. Eine schwachsinnige Umwelt-Story, da helfen die ganz nett gezeichneten Charaktere auch nicht weiter!

Samstag, 21. Juli 2012

Urlaub ist toll- Urlaubsbeschäftigungen

Wenn ich das erste Uralubslektüre-Buch zu Ende gelesen habe, fängt für mich der Urlaub so richtig an.

Seit einigen Jahren haben sich zusätzlich Hörbücher einen festen Platz in meinem Leben erobert. Nicht nur zum Bahnfahren oder Einschlafen, sondern auch als angenehme Begleitung beim Stricken.

Im zurückliegenden Urlaub in Südfrankreich habe ich viele Tage auf einer Sonnenterasse verbracht, strickend und Hörbuch hörend. Das war absolut Erholung pur.
 Wie lässen sich die flirrende Luft, das Zirpen der Grillen, die durch stets leichten Wind angenhem wohlige Sonnenwärme und der Duft von Lavendel und Kräutern besser einfangen und mit nach Hause nehmen als in den vielen Löchern enes leichten Laceschals. Eingefangen zwischen 100g Alpaca und Seide.
Seid ihr schon mal bei größter Hitze hinter einem Trecker hergefahren, der den ganzen Anhänger vollgeladen hatte mit frisch geernetem Lavendel???

Das Strickmuster ist von Stof+Stil, ein Tuch das in ein paar Nummer größer hier auch schon mal von Catherine gezeigt wurde: Es wird oben in der Mitte angefangen und zu den seiltlichen Rändern hin gestrickt.
 Nach ein paar Rapportwiederholungen hatte ich das wider Erwarten gar nicht so schwieirg zu strickende Muster verstanden und konnte auch die ein oder andere verlorengegangene Masche wieder hinkonstruieren.


Gestrickt aus dem herrlichen Lacegarn von drops.in klassischem Schwarz: Und ich habe 4-er Nadeln verwendet, denn ich stricke tendenziell eher eng.
Aus einem 100g-Knäuel entstand ein Dreieck mit 2m Kantenlänge und 1,10m Höhe.

Beim Waschen hat das Garn leider etwas ausgefärbt. Zuhause hätte ich ausreichend schwarzen Stoff als Schutz zum Unterlegen beim Spannen gehabt. Im Ferienhaus habe ich mir mit Mengen von Wäscheklammern ausgeholfen. Und beim Flattern im warmen Wind war das Tuch ratzfatz auseinadergezogen und getrocknet.
Den Rand könnte ich evtl. doch noch etwas spannen.


Und weils so schön war habe ich im Anschluß an dieses Dreieckstuch ein bereits vor dem Urlaub begonnenes Tuch aus drops baby alpaca silk fast fertiggestellt. Hier einfach ein paar Erinnerungsfotos:


Mittwoch, 11. Juli 2012

Ulaub ist toll- Urlaubs(hand)tasche


Wir verbringen herrliche Urlaubstage in Südfrankreich, genießen nach einer Woche an der Côte d´Azur nun die Ruhe im Hinterland der Provence. Es ist heiß, aber stets geht ein leichter, teilweise auch heftiger Wind und ich kann bestätigen, dass tagelanges Stricken als vollwertige und zufriedenstellende Tagesbeschäftigung angesehen werden kann, wenn man gute Hörbücher und eine entspannte Begleitung dabei hat (bzw. Pubertierende mit ausreichend Stromanschlüssen)

Kurz vor Abflug habe ich noch meinen neuen ständigen Begleiter fertig gestellt: Eine Lula-Louise-bag, für die es hier ein toll ausgetüfteltes tutorial gibt. 



Das kostengünstige Erkreiseln von herrlich bequemen gelben softclox erforderte zwingend und dringend und für Aussenstehende mal wieder völlig unverständlich noch die Herstellung einer passenden Urlaubs(hand)tasche in letzter Sekunde. Diese sollte leicht, unkompliziert und großvolumig sein. 


Ich habe die Lula-Louise schon mehrfach zum Verschenken genäht, aber nie war ein Exemplar für mich bei mir geblieben. 
Mir schwebte immer ein Modell aus weichem Leder vor, so ähnlich wie ich sie bei pedilu gesehen habe.

Die Zeit drängte, ich hatte noch passenden gelben Stoff+Stil Baumwollleinen auf Lager und so entstand in knapp 1,5 Stunden dieses schlichte gelbe Modell, welches sich im Urlaubsalltag sehr bewährt hat. Der Baumwolleinen eignet sich toll als Tasche, er knittert wider Erwarten nicht und mit einem entsprechendem Innenfutter hat er auch ausreichend Stabilität für all die vielen Accessoires, die einen Urlaubstag schöner machen. Und nicht das unbedeutendste Argument, wenn es darum geht, Zubehör für eine ganze Familie zu schleppen : Auch an einer Männerschulter hängend sieht sie gut aus!




Innen mit einer (hoffentlich) diebstahlsicheren Reißverschlußtasche, Handyfach und Schlüsselring. Das Innenfutter entstand aus einem ebenfalls vorhandenen leichten Nylon.

Dies ist die mittlere Naht, die durch Absteppung betont, bei einfarbigen Stoffen oder Leder gut aussieht. Bei gemusterten Stoffen habe ich diese weggelassen, so dass sich dann eine Naht in der Mitte des Schulterriemens ergibt (die man dann z.B. nach der Kochlöffelmethode schließen kann).

Ein Modell aus Leder wird sicher folgen.

Mittwoch, 20. Juni 2012

MMM 21/12 Lieblingskleid-Knotenkleid

Die  Urlaubsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Leider vorwiegend im Bereich Arbeit und Nocherledigenmüssen.
Das hatte ich mir wider jeden besseren Wissens anders vorgestellt. Ich quelle gerade über vor Urlaubsgarderobe-Jerseykleid-Ideen. Und als Catherine für letzten MMM vor der Sommerpause ein special zum Thema Urlaubskleidung ausgerufen hat, gab das meinen Planungen noch zusätzlich völlig unrealistische Züge.
Sprich: ich hinke all meinen schönen Ideen sowas von hinterher....Und alles bis jetzt Produzierte hat Ärmel- teilweise lange Ärmel. Es ist mir völlig unvorstellbar, dass man irgendwo (z.B. in Südfrankreich) in den nächsten Wochen was Ärmelloses brauchen könnte. Erfahrungsgemäß ist das aber natürlich so. Mal schauen, was sich da nähtechnisch und zeitorganisatorisch noch so machen läßt.
Ein bißchen Fußball will ich ja auch noch mitkriegen. Wobei ich ja auch gerne erst am Schluß einsteige und mir von Mehmet Scholl alles ganz wunderbar verständlich erklären lasse.

Nun aber zum Sommerurlaubskleid 2012.
Ich kenne mich und deshalb denke ich, dass das hier vermutlich mein Urlaubskleidhighlight werden wird. Bequem siegt immer. Völlig unspektakulär und langweilig, aber endlich habe ich es:
Ein Knotenkleid in herrlich schlicht Schwarz.
Das wurde ja auch mal endlich Zeit.
Zum Schnitt brauche ich definitiv nichts zu sagen. Zum Stoff nur so viel: Er hat einen hohen Baumwollanteil und genau den richtigen Stretch. Hossa!

Zur Zeit trage ich es entweder mit was Warmem oder was Regendichtem drüber.

Aber der Sommer wird kommen, wir haben ja immerhin noch Juli und August vor uns und so stelle ich mir das vor:

Ein Kleid für jeden Anlass, den ich mir vom geplanten Sommerurlaub in Südfrankreich erhoffe: Flanierrunden bei Sonne am Strand der Cote d´Azur, laue Abende auf der Terasse mit leckerem Essen und Rotwein, Einkaufsbummel und einen Abstecher nach Monte Carlo (der Pubertierende fährt mal wieder mit uns mit und will auch bespaßt werden!) und Stricken bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Mädels, ich bin sehr gespannt, was ihr euch so für den Sommer vorgenommen habt. Draußen sieht es heute (mal wieder aus einem Zugfenster) so trübe aus, da brauche ich jetzt ganz dringend wenigstens eine kleine MMM-Runde mit Optimismus versprühender Sommerbekleidung.
Ich danke Catherine für die Organisation einer wunderbar inspirierenden MMM-Saison, wünsche allen (überhaupt) einen Sommer und hoffentlich ein paar erholsame Ferientage.
Hier findet man die gesammelten Sommerträume.

Mittwoch, 13. Juni 2012

MMM 20/12: Nicht mein Schnitt?!

Ich bewundere Menschen, die sich konsequent von Sachen trennen können. Übeflüssiges, nicht mehr Gebrauchtes oder einfach unpassende Dinge aussortieren und weggeben / wegwerfen zu können gehört leider definitiv nicht zu meinen persönlichen Stärken. Ich gestehe, dass ich eine Sammlerin bzw. treffender eine Hortererin bin. Diszipliniertes Sammeln ist was anderes, ich spreche hier ganz schlicht vom "Nicht-Wegschmeißen-Können"
Besonders viel Respekt habe ich vor Nähblog-Sätzen, wie "Das Kleid ist nichts geworden, das kommt jetzt in die Tonne". Mannoman, ich reiße mich jedesmal sehr zusammen, um nicht mit blöden Kommentaren aufzufallen, wie "Hej, da kannst du doch noch ein Kinderkleid draus nähen, ist doch ein schöner Stoff!".

Denn ich selbst hebe solche TfT natürlich immer auf......man könnte daraus ja noch....und so.

Nun aber zu meinem heutigen Kleid. Der Titel verrät es schon: Das ist nicht wirklich was geworden. Und die Konsequenten hätten es sofort entsorgt.
Immer wieder sah ich tolle Kleider nach dem Schnitt onion 2012. Ein vermeintlich sicherer, schöner Grundschnitt. Genau das Richtige für mich.
Den mußte ich auch probieren und habe vor über einem Jahr aus einem wunderschönen grünen Viscosejersey damit angefangen. Aber, vielleicht lag es am weichen Jersey, vielleicht aber auch an meiner Figur, das Kleid saß von Anfang an überhaupt nicht. Die Brustnaht hing völlig unmotiviert irgendwo zwischen Brust und Taille. (hatte ich natürlich nicht fotografiert)
Den Ausschnitt hatte ich mit einer mitgefassten Zackenlitze verschönert. Eine blöde Idee, da eine äußerst ungünstige Kombination aus flutschig-elastisch und stabil-unelastisch. Alles blöd, von Anfang an.
Im Lauf des letzten Jahres habe ich mich immer wieder an das Kleid rangemacht, ich liebe Grün und dieses 50-er Jare Küchengardinenmuster auf Jersey mag ich sehr.
Natürlich hätte ich das Kleid diszipliniert sofort entsorgen ̶s̶̶o̶̶l̶̶l̶̶e̶̶n̶  können, aber es sah immer so nett grün und gardinenmusterig aus, wenn es auf dem Bügel hing und zur Not hätte ich ja aus dem Rockteilstoff noch was anderes nähen können.
Mit der Musteraufteilung hatte ich mir ursprünglich viel Mühe gegeben. Aber nach dem zigsten Auftrennversuch und Verändern der Brustnaht und etlichen Oberteilverkürzungen ließ ich Muster Muster sein. Hauptsache irgendwann irgendwie fertig.
Ich mag gar nicht daran denken, wie lange ich an diesem Kleid immer wieder rumgenäht habe.....Dem Ergebnis sieht man die viele Arbeit nicht an, es sitzt obenrum sehr bescheiden, irgendwas stimmt mit dem Muster nicht richtig. Die Ärmel sind zu weit für mich. Noch was???
Aber die ganze Arbeit, das ganze widerwillige Weitermachen? Zählt das nicht? Ich kann es doch jetzt nicht einfach in die Tonne hauen?
Und nicht zu vergessen, es trägt sich sehr,sehr bequem.
Das ist natürlich das alles entscheidende Argument, washalb das nun doch irgendwie fertige Kleid auch bei mir bleiben darf. Geplant ist eine Nutzung als Hauskleid für Tage wie heute, am Schreibtsich sitzend, ohne Publikumsverkehr. Tür aufmachen geht auch.Vielleicht kommt nachher der Postbote (ich warte da noch auf was von soft..ox),
Ansonsten ist keine außer-Haus-Nutzung vorgesehen.

Aber ich gestehe: Ich war einmal mit diesem Kleid auf der Straße, das war am Karneval der Kulturen. Da darf es bunt und lustig sein und muß auch nicht figurfreundlich sitzen, muß nur viele Stunden mit mir rumlaufen, im Takt mitwippen und den ein oder anderen Caipirinha vertragen. Das ist eine Veranstaltung, da tragen auch viele bauchfrei, die es ansonsten (hoffentlich) nicht tun.
 Verschnaufpause beim Karneval

Ich bin mir sicher, das ist nicht mein Schnitt. Aber ich habe erstaunlicherweise das Gefühl, dass ich mit dem Schnitt trotzdem noch nicht durch bin.. Vielelicht lag es tatsächlich doch am Stoff? Sollte ich nochmal ganz von vorne anfangen mit einem stabilen Stoff?
Eure Erfahrungen sind gefragt. Gerne auch Kommentare von den Kurz- und Schmerzlosen unter euch....(Hilfe! Ich schmeiß das nicht weg! Und Tipps zum Weiterverarbeiten zu Kinderkleidung will ich auch nicht!)

Steffi von nähfiddeley hat gerade einen tollen Beitrag zur aktuellen Diskussion um den MMM u.a. auch bzgl. der immer wieder zu beobachtenden kommerziellen Absichten gepostet, dem ich mich in allen Punkten anschließen möchte. Dieses feine Logo stammt von ihrem blog, danke Steffi!

In diesem Sinne möchte ich Cat wieder ganz herzlich danken für ihre tolle Aktion und bin gespannt was die anderen Mädels bei ihr heute am vorletzten MMM vor der Sommerpause zeigen.


* Mein Liebster hat auf dem Hängeboden eine vergessene Kiste gefunden mit mindestens 10 angefangenen Hosen. Viele bereits fast fertig mit abgestepptem Bund, liebevoll gestalteten Taschen und eingenähtem Reißverschluß. Waren aber alle passformtechnisch doch nichts geworden, aber man hätte ja noch Kinderhosen draus schneidern können. Leider habe ich jetzt gar keine Kinder in den dazu notwendigen Größen mehr. Hach, und nun? Das sind echt Probleme, Leute.

Montag, 11. Juni 2012

Baby alpaca silk und Lieblingslacetuch

Am letzten MMM habe ich u.a. ein Strickjäckchen gezeigt, das ich im Frühling paralell zum FJKA gestrickt hatte. Einfach so frei Schnauze, mit der Idee, ich könne ja am Schluß das Gestrick wie eine Art Strickstoff verwenden und eine Jacke daraus zuschneiden und nähen.
Was beim peniblen Stricken des eigentlichen Frühlingsjäckchens nicht so richtig funktioniert hat, klappte hier erstaunlicherweise ziemlich gut. Das Jäckchen hat eine recht ordentliche Paßform obwohl ich mich an keinerlei Schnitt orientiert hatte. Ich brauchte die Teile ohne jeglichen Zuschnitt nur zusammenzufügen und beim Zusammennähen mit der Nähmaschine keine nennenswerten Änderungen vornehmen.
Zuerst hatte ich die Nähte mit einem schmal eingestellten Zickzackstich verbunden mit folgendem unbefriedigenden Ergebnis:
Eine einfache Naht mit Gradstich sieht wesentlich besser aus und hat bislang wegen mangelnder Elastizität auch noch überhaupt nicht geschwächelt.
Das Garn ist das grandios weiche drops baby alpaca silk in graulila. Das Maschenbild wird leider nicht ganz so gleichmäßig:
Nach dem Waschen wurde es etwas besser:
Ich hatte mir das Garn im letztjährigen supersale gehamstert und es blieben nach dem Stricken des Jäckchens noch 2 nur leicht angefangene Knäule übrig. Aus diesen habe ich für das Tochterkind ein kuscheliges Lacetuch gestrickt:
Das Muster für diesen Schal ist abolut genial, wenn man nur eine begrenzte Menge Wolle zur Verfügung hat und diese restlos verstricken möchte. Das dreieckige Tuch wird unten an der Spitze begonnen und man kann geanu so lange stricken, wie die Wolle reicht. Das Muster ist simpel genug zum schnell auswendig können und es werden kontinuierlich Maschen zugenommen, so dass sich das Dreieck automatisch ergibt. Ich habe es schon mehrmals getrickt und finde die dreieckige Form im Alltagsgebrauch wesentlich angenehmer als einen Schal. Das Tuch behält besser die Form während ich meine Lace-Schals immer wieder in Form ziehen oder auseinanderbügeln muß, damit Muster und Luftigkeit erhalten bleiben.

Das Muster ist aus diesem Buch, dieses Modell (ich habe den quer gestrickten Rand bisher immer weggelassen):

Auch dieses Jahr habe ich beim supersale wieder "mitgemacht" und mir diesmal das Garn in 7820 Grün bestellt, welches in natura doch etwas heller und zarter ausfällt, als die drops-Farbkarte vermuten läßt:
Und wie man links im Bild erkennen kann, habe ich schon wieder mein Lieblingslacetuch angestrickt, denn (die Urlaubsvorbereitungen laufen) diesmal will ich mich auch an den nachträglich angestrickten Musterrand ranwagen.