Mittwoch, 29. Juli 2015

MMM 26/2015 Vermutlich der Sommerurlaubskofferknaller: Mein schwarzer Overall

Heute zeigen wir uns auf dem MMM-Blog beim letzten Treffen vor der Sommerpause, was wir in unseren Urlaubskoffer packen wollen. (oder schon gepackt hatten)

Ich gehöre zu denen, die ungern mit viel Gepäck reisen. Volle, schwere Koffer machen mir immer schlechte Laune. Und wenn ich beim Heimkommen Dinge auspacke, die ich nicht benutzt habe wirds noch schlimmer... Die berühmte Frage nach den reduzierten Dingen für eine einsame Insel finde ich also fürs Kofferpacken ziemlich reizvoll. (Es gibt aber Familienmitglieder, die das komplett anders sehen)
Auch wenn ich mir in den letzten Tagen noch ein paar Jerseyteilchen aka Tiramisu genäht habe, ist mein absoluter Favorit dieser Overall.  Er kommt der optimalen MULTIfunktions-Urlaubsklamotte sehr, sehr nah. Ist saubequem, knitterfrei und passt einfach zu allem. Ein Stylingwunder und für Accessoirelooserinnen wie mich eine wunderbare Übung. (Im Urlaub hätte man ja theoretisch auch viel mehr Zeit für solche schönen Spielereien, oder?)
Aktuell ist er schon mein Lieblingsteil, leider heute auch nur in Kombination mit meinem Frühlingsmantel, der sich wetterbedingt gerade auch zum Sommermantel 2015 mausert. ;((

Uns zieht es diesen Sommer erst ein paar Tage nach London (da soll es auch nicht wärmer werden als die hier in Berlin gewohnten 21°C) und dann endlich mal wieder nach Südfrankreich (hoffentlich Sonne pur!) Ich rechne also mit Temperaturunterschieden, die ich mit diesem Overall sicher gut überbrücken kann.
Ärmel und Beinaufschläge lassen sich krempeln, der Reißverschluss in der vorderen Mitte kann beliebig weit geöffnet werden. Der Overall ist insgesamt weit genug, so dass ich auch noch was drunterziehen kann / könnte.

Obwohl gerade überall spannende Jumpsuitschnitte aus dem Boden sprießen, hatte ich mich für einen eher "richtigen" Overall nach dem Schnitt aus der Burda easy F/S 2014 entschieden, der schon auf meiner Liste steht, seit ich die beiden tollen Modelle von Philo (hier und hier) gesehen hatte.
Ich fand einen super geeigneten Stoff im Lager, ganz dünn und luftig, trotzdem völlig blickdicht und auch mit angenehmem Stretch. Und das ganze in sommerlich schönem Schwarz. Ich rätsele schon eine Weile, wo ich den Stoff wohl her habe. Und noch mehr, warum ich davon nicht noch viel, viel mehr gekauft hatte.
Burda easy fashion F/S 2014
Die drei Burda Serviervorschläge haben zur allgemeinen Verwirrung ganz verschiendene Passformen. Auch auf der gut strukturierten russischen Burdaseite, die ich für meine Recherche mal wieder anklickte (hier) sieht man ganz unterschiedliche Weitegrade. Meinen Overall wollte ich angenhem locker und leger, aber nicht zu blusig haben. Das liess sich -ausgehend von einer Gr.38- recht gut anpassen.
Der Schritt ist nur leicht tiefergelegt, der Bund befindet sich hüftig. Für Frauen ohne Taille genau das Richtige.

Ich habe letztlich auch keinen Bindegürtel in den Tunnelbund gezogen (wie das von Burda vorgesehen ist) . Auch ein eingezogenes Gummiband -meine geplante Alternative- sah an mir komisch aus. Bei Bedarf kann ich einen richtigen (hüftweiten) Gürtel durch die Schlaufen ziehen, die ich mir dafür eingebaut habe.



Den vorderen Reißverschluss fand ich im ersten Moment ein bißchen zu jugendlich für mich, wollte ihn aber aus Bequemlichkeits- und Toilettengründen auch nicht in die hintere Mitte verlegen. Als ich von den Herausforderungen las, vor denen into tailoring stand, als sie eine geeignete Einstiegsöffnung für ihren tollen selbstkonstruierten Jumpsuit suchte, habe ich mich dann flugs doch für das Einsetzen eines nahtverdeckten Reißverschlusses in der vorderen Mitte entschieden und bin jetzt begeistert von dieser Lösung.
Damit ich den Overall auch etwas geöffnet tragen kann, habe ich einen Beleg gebastelt.


Leider kann man auf den Fotos nicht alle Details gut erkennen. Ich hoffe, meine Begeisterung kommt trotzdem rüber.
Ich könnte den Anzug mit Goldschmuck nämlich sowohl zu einer Party tragen...

 Als auch ganz pur an den Strand:

Und ihr? Seid ihr auch schon am Kofferpacken?
Ich bin sehr gespannt auf all die anderen Sommerurlaubskofferfavoriten, die wieder hier auf dem MMM-Blog zu sehen sind.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer, erholsame Ferien oder entspannten Alltag. Geniesst den August!

Freitag, 24. Juli 2015

Das Burdalappenkleid

Als ich vor einigen Jahren eine kurze japanische Nähphase hatte, entstand durch das Ausleihen der entsprechenen Bücher nicht nur meine Freundschaft mit Catherine sondern auch ein Kleid Hängerchen, welches mich seitdem die ganz, ganz heißen Sommertage hat überstehen lassen:


Kein Kleid für ein Date oder eine coole Party, aber wenn es so richtig heiß da draußen ist und ich trotzdem eher bedeckt aus dem Haus gehen möchte ist dieses formlose Hängerchen aus Seersucker immer genau das richtige gewesen. Es ist überall weit und lässt dadurch auch überall Luft durch.

Mittlerweile träumte ich von einem würdigen Esatz für dieses in die Jahre gekommene Teil. Einen tollen Viscose-Vichykarostoff hatte ich vor 2 Jahren von Monika und Tina geschenkt bekommen. Und in der Burda 3/2015 war ein Schnitt, dem ich dieselben luftigen Eigenschaften zutraute wie dem japanischen Klimawunder.
Modell 110 Burda 3/2015
Das rot-blaue Hawaiimuster hat mich sofort in den Bann gezogen. Gleichzeitig war mir bei Betrachten der Schnittmuszerzeichnung aber auch sofort klar, dass Burda beim Fotografieren ganz sicher mit Wäscheklammern im Rücken gearbeitet hat. Der formgebenden Rest wurde durch den geschickten Einsatz der Handtasche erledigt. Das Kleid ist natürlich keinesfalls tailliert!!!

Die eigentlich klar erkennbar sehr breite Schulterpartie (Yvonne hat das gleich bemerkt)  habe ich auf dem Foto aber trotzdem nicht wahrgenommen, sondern erst beim Nähen mit viel Anpassungsspaß verflucht.

Das Kleid ist also ein absolut gerade geschnittenes, im Rücken in Falte gelegtes Hemdblusenkleid mit einem rechteckigen Lappenteil an einer Seite!

Je nachdem wie stark dieser Lappen aufklappt oder -weht erscheint das Kleid schmaler oder weiter.

Ursprünglich hatte ich auf beiden Seiten die Lappenteile darn, das fand ich beim Zuschnitt einfacher. Am Kleid gefiel mir das Assymetrische dann viel besser.


Der leicht gecrepte Stoff trägt sich nicht nur absolut herrlich, sondern liess sich auch problemlos waschen und nähen, was ja nicht auf alle Viscoesstoffe zutrifft (hier bei Lucy findet man eine tolle Sammlung von Verarbeitungstipps für Viscose)
 Und weil sich das Kleid so toll tragen lässt, kommt hier jetzt eine kleine Bilderflut vom windigen Flugfeld:





 Und für euch habe ich im Windkanal auch getestet, wie weit der Lappen auffliegen kann.



Der Wind schafft es, einen halben Oberschnekel freizulegen, aber das passiert nur ganz selten. Selbst beim Fahrradfahren fühle ich mich nicht entblößt.

Und die von Burda beim Titelmdell gezeigte Variante mit Gürtel funktioniert tatsächlich auch. Ich denke, man kann die Silhouette erkennen, obwohl mich hier der Autofokus meiner Kamera im Stich gelassen hat:

Mittwoch, 22. Juli 2015

MMM 25/2015 Vintage Shirt Dress

Nachdem ich vorletzte Woche die tollen Fotos von Ninas noch tollerem Vintage Shirt Dress von Sew Over gesehen hatte, brauchte ich den Schnitt natürlich auch unbedingt.
Das Zusammenkleben der 2 Blätter erledigte ich beim Zugfahren an einem der dortigen Tische. Dann habe ich noch kurz ein Probeteil zusammengetackert und ganz erstaunt festgestellt, dass da auf den ersten Blick alles passt.
Also traute ich mich, direkt einen der SommerVISCOSEstoffe 2015 anzuschneiden, den ich, wenn nicht jetzt- dann nie angeschnitten hätte. Ihr kennt den Stoff schon von Dodo.

Der Schnitt kommt ohne Brustabnäher aus, die Falten in der Taille werden eingenäht (wenn man die Anleitung liest) oer nur geheftet und nach dem Zusammensetzen von Ober- und Unterteil wieder aufgetrennt (wenn man die Anleitung nicht liest). Bei dem weichen Viscosestoff funktioniert zum Glück auch die Version mit den offenen Falten. Bei einem weiteren Modell aus festerem Stoff werde ich diese aber dann doch lieber ordentlich absteppen.

Ich bin ziemlich begeistert, wie gut die Armausschnitte funtkionieren, normalerweise stecke und schneide ich mir diese immer individuell zu. Bei diesem Schnitt unterscheidet sich die ärmellose Variante von der mit Ärmel durch unterschiedliche Schulterlinien. Da hat jemand nicht einfach nur die Ärmel weggelassen, sondern sich richtig was dabei gedacht.
Der Viscosestoff knittert leider unendlich, so dass das Kleid nicht koffertauglich ist. Aber es ist absolut hochsommertauglich. Ich habe es -da der Stoff auch leicht durchscheinend ist- komplett mit einem kühlen Jerseyflutschfutter gedoppelt:
Ein Mutmach-Innenansichtsfoto
Also beide Lagen stets zusammengeheftet (großer Spaß bei diesen beiden Qualitäten!!!) und wie eine Lage verarbeitet. Zusaätzlich konnte ich dadurch Armausschnittbelege basteln und diese von Hand locker am Futter annähen.
Unten im Saumbereich sind die beiden Lagen dann getrennt eweils nur mit sich selbst an den Seitennähten zusammengenäht,  Den Aussenstoff habe ich dann gesäumt, während ich das Flutschfutter einfach nur abgeschnitten habe.
Das Kleid fällt dadurch unglaublich schön und trägt sich angenehm kühl. (ein Trick, den ich von Yvonet abgeschaut habe)
Grundsätzlich kann ich es auch ohne Gürtel tragen (herrlich luftig!!). Ansonsten schaut es mit einem schmalen Gürtel so aus:



;(((( Ich bin begeistert, wie ich die besonderen Lichtverhältnisse heute morgen ganz optimal ausgenutzt habe, um noch einmal ganz deutlich auf die unterschiedlichen Bräunegrade von Beinen zu Oberkörper aufmerksam zu machen! Das ist die hohe Schule der Licht- und Schattenfotografie....

Die Rückenansicht offenbart noch ein Stückchen Passformluft nach oben  Oder hätte da ein beherztes Ziehen am Kleid auch schon geholfen? Ich weiß es nicht.
Wie oben schon erwähnt, verzeiht der lockere Stoff viele kleine Ungenauigkeiten. Da ich den Schnitt aber sicher noch aus einem etwas stabileren Stoff nähen werde, weiß ich bald mehr.

Während ich meinen Urlaub noch vor mir habe und deshab jede freie Sekunde an der Komplettierung meiner Feriengarderobe nähe, kann Sybille als Gastgeberin auf dem MMM-Blog heute schon die bewährten Highlights ihres Urlaubs präsentieren. Guckt euch die schönen Campingkleider unbedingt an!

Mittwoch, 15. Juli 2015

MMM 24/2015: Im Knip Wickelkleid

Hallo an einem weiteren dieser Tage, an denen man sich fragt, ist das jetzt der Sommer 2015?

Ich hoffe nicht, dass es mit diesen merkwürdig unbestimmten und heftig wechselnden Wetterlagen so weitergeht. Mein Kreislauf mag diese ständigen Umschwünge nicht. Und ich mag im Juli auch nicht so fürchterlich frieren müssen.
Heute zeige ich euch ein Kleid, welches ähnlich unausgegoren einen auf Sommer macht. Irgendwie könnte man auch von einer leichten Fehlkonzeption sprechen. Es ist das Wickelkleid aus der Knip (April) bzw. fashion style (Mai), genäht aus einem Baumwollpatchworkstoff.

Der Stoff liess sich natürlich super vernähen, aber für ein ärmellloses Hochsommerkleid ist er einfach etwas zu dick. Ich dachte bei dem Kleid natürlich an Sonne und heiße Temperaturen. Das funktioniert aber nicht richtig, denn durch die doppelte Stoffmenge im vorderen Bereich und den im Nacken hochgezogenen Kragen wird das bei echtem Sommerwetter alles viel, viel zu warm.
Dafür ist das Kleid für das heutige Übergangswetter -zusammen mit einer Kaufstrickjacke- genau richtig.
 Das Kleid ist ein echtes Wickelkleid mit schön langen Bändern. Der Ausschnitt legt sich nicht 100% optimal an, aber durch den Kragen gewährt man aber trotzdem keine Einblicke.
Die Armausschnitte habe ich mit dunkelblauem Jersey verstürzt:

 Ich habe das Kleid bei einem Nähkränzchen genäht und dabei unendlich aufwändig anpassen müssen. Während andere den Schnitt hochlobten und NIX ändern mussten, kam es mir fast so vor, als sei das seitliche vordere Oberteil fehlkonstruiert. Das Kleid bauschte dort und stand weit ab.
Zum Glück saß Ninusch neben mir, die -wie wir erst nach einer halben Stunde konzentrierten Nähens und Plauderns feststellten- genau den gleichen Schnitt nähte.....und genau die gleichen Probleme mit dem seitlichen Schnitteil hatte, obwohl wir beide unterschiedliche Größen und auch verschiedene Stoffqualitäten vernähten.  Am Ende eines langen Änderungs-Anpassungs-Tages waren wir froh, uns gegenseitig bestärkt zu haben, denn -so stellten wir beide fest- zuhause wäre das Ding unfertig in der Ecke gelandet.

Aktuell überlege ich, ob ich -nachdem ich die vielen Anpassungsschritte verdrängt fast vergessen habe- das Kleid noch einmal aus einem weichfallenden Viscose (dem offenbar neuen heißen Scheiß im Nähnerduniversum!) nähen soll, um eine etwas sommertauglichere Variante zu haben.... Wahrscheinlich keine gute Idee, da ja sicher auch dabei wieder viel Trenn- und Ändernungsspaß zu erwarten ist.
Meike als heutige Gatsgeberin hat die Stoffdiva bezwungen und sich ein herrlich frisches Kleid aus Viscose genäht. Schaut euch das, und all die anderen MeMade-Werke unbedingt hier an.

Mittwoch, 8. Juli 2015

MMM 23/2015 Hitzerekord

Die Hitze hat mich vor ein paar Tagen völlig überrascht. Und ich musste ebenso überrascht feststellen, dass ich eigentlich keine so richtig rekordhitzetauglichen Kleider habe. Wie konnte das bloß passieren?
Während ich demetzt ein vermeintlich absolut hochsommertaugliches Wickelkleid aus Baumwollstoff nähte, hätte ich am liebsten die Heizung angedreht.. Und als ich dieses am Wochenende ganz freudig anziehen wollte, wäre ich vor Hitzestau fast hintenüber gekippt.
Sowieso stelle ich immer wieder fest, dass ich mich offenbar viel besser in kältere Temperaturen hinein versetzen kann als in Hitze (das beste Beispiel sind immer wieder merkwürdig gepackte Sommerurlaubskoffer, wenn ich aus eher bescheidenem Wetter abreise).

Da ich mir also noch gar kein richtiges Sommerkleid neu genäht habe, trage ich eines vom letzten Jahr (hier schon mal gezeigt. Hmmm, saß das letzten Sommer etwa weniger spack?):

Oberteil und Taillenband sind Vogue 8577, das Rockteil stammt von McCalls 6696. Ein Reißverschluss in der Seitennaht, die Knöpfe sind nur aufgenäht. Der Stoff ist ein ganz dünner, knitter- und querfaltenanfälliger Baumwollstoff mit Palmen an kristallklarem Poolwasser (vom Maybachufer).
Das Kleid ist insgesamt schon sehr luftig, aber durch das spacke körpernahe Taillenband (da ist ja auch noch Bügeleinlage drin!!!) kann leider keine Luft hindurchzirkulieren..



Eigentlich trüge ich jetzt am liebsten ein luftiges, weites Hängerchen, Das Gewitter gestern abend hat zwar die temperaturen gesenkt aber noch nicht die erhoffte Entlastung gebrach. Ich fühle mich immer noch aufgedunsen und völlig platt.
Sobald ich wieder in der Lage bin, werde ich mir nicht nur viele luftige Hängerchen nähen, sondern auch ein locker sitzenes Hemdblusenkleid. Denn schaut mal hier auf dem MMM-Blog, Ninas Hemdblusenkleid ist ein Traum!