Mittwoch, 20. April 2016

MMM 8/2016 Hier ANNAt es jetzt auch

Lange Zeit hatte ich im Kopf, dass das Anna von byHand schwierig anzupassen sei. Woher ich diese blöde und hartnäckige Info hatte, ahne ich nur noch.
Nachdem alle anderen nun wohl schon zig Annas genäht und in höchsten Tönen geschwärmt haben, habe ich nun endlich auch mal den Schnitt geklebt und ausprobiert.
Heute trage ich meine erste Probeanna. und bin relativ zufrieden. Der Stoff ist wie eine Art Leinenmischung mit Stretch. Das Kleid geht ohne nenneswerte Anpassungen schon mal ganz gut. Auf jeden Fall mit einer heute hier sowieso notwendigen Strickjacke.

Als ich den Nadelstreifenstoff fand, war ich froh und dachte sofort an den Anna-Schnitt, denn so konnte ich dem blusigen Oberteil etwas Strenges entgegensetzen.

Der Stoff ist elastisch und nachgiebig, dadurch auch etwas "luppich". Beim Zuschnitt erschien mir die gewählte Größe viel, viel zu weit. Ich konnte seitlich gut was weggenehmen, aber das liegt eindeutig am Stoff. Auch die Querfalten unter der Brust schiebe ich mal auf die nachgiebige Stoffqualität.
Dank des Stretchanteils konnte ich auf einen Reißverschluss komplett verzichten.

Das Oberteil finde ich im Original etwas zu üppig und die Ausschnittlinie vorne zu halsnah. Das werde ich bei einem nächsten Modell aus Webstoff natürlich ändern.


 
Heute etwas lustlos in Grau-Schwarz kombiniert. Aber zum Ausgleich dafür eine Straßbrosche. Die möchte ja im Alltag auch mal ausgeführt werden.

Bestimmt noch weitere Annas gibt es wie immer beim mittwöchlichen MeMade-reigen zu sehen. Heute begrüßt uns Gastblogger Burkhard in einem selbstgenähten Komplettoutfit. Großartig!

Sonntag, 10. April 2016

Prada Sew Along : Zwischenstand

Ich hinke dem Sew Along schon wieder hinterher.
Leider habe ich aktuell wenig Zeit zum Nähen, und wenig Zeit zum Posten, und auch zu wenig zum Postlesen und Kommentieren. Das ist schade, denn gerade das Schmökern und sich Beteiligen an den Nähprozessen der anderen Teilnehmerinnen macht ja auch ummer einen Großteil des Sew-Along-Spaßes aus.

Trotzdem will ich den Sew Along nicht an mir vorbeiziehen lassen und hier nun ein Pradanählebenszeichen von mir posten. Denn immerhin habe ich einen bescheidenen Zwischenstand zu zeigen, da ich zum Glück gleich nach meinem Entschluss, am Prada Sew Along teilzunehmen und mir eine Variante des türkisen Ledermantels aus der Prada-Herbstkollektion 2013 zu nähen, geradzu vor Primärenergie sprühte.


Da mir außerdem die Stoffkauf-Fortuna zur Seite stand, habe ich relativ schnell einen leuchtend türkisen Stoff in einer samtartigen Qualität -oder ist es eine Art Alcantara oder Wildleder-Fake?- gefunden.Somit war die erste Hürde genommen.
Für einen karierten Pradafaltenrock, wie er beim Originaloutfit vorkommt,  müsste ich eigentlich noch einen geeigneten grün-weißen Vichykaro-Baumwolstoff auf Lager haben. Aber die Stofflagerfinde-Fortuna ist offenbar anderswo beschäftigt und somit habe ich diesen leider nicht finden können. Dafür fiel mir als hämische Begleiterscheinug dieser Suche mein verdrängtes FUSSA-UFO aus dem letzten Jahr wieder in die Hände. Ich habe die mahnende Botschaft dieses Fundes erfolgreich und stur ignoriert. Und meiner Drahtpuppe zunächst einfach mal meinen vorhandenen Rotkarierten Rock übergezogen. Geht auch.....

Mit detektivischem Tatendrang habe ich das Internet nach weiteren Details zu dem Originalmantel durchsucht. Auf dem Voguefoto der Pradashow erkennt man, dass der Mantel sehr schlicht und zum Saum hin weiter auslaufend geschnitten ist. Die Vorderteile haben keinerlei Abnäher. Das Rückenteil kann man nicht erkennen- auch nicht auf den Videos der Show.

Da dieser Mantel aber zum Glück mal in einem online-secondhandshop verkauft wurde, konnte ich hier bei therealreal.com auf sehr klaren Fotos gut erkennen, wie die Weite des Mantels am Rückenteil zustande kommt. Und mir war schnell klar, dass mir Silhouette, Seitenansicht und ein solches glockig weites Rückenteil nicht gefallen. Und es erklärt vielleicht auch, warum auf den wenigen sonst zu findenden Fotos des Mantels, dieser mit einem Gürtel getragen wird.


Nachdem ich mein Burdaarchiv durchforstet und keinen passenden Schnitt gefunden hatte, dämmerte mir langsam, wie ich vielleicht sogar 2 Fliegen mit einer Klappe fangen könnte.
Nachdem ich kürzlich nämlich Lucys tollen Trenchcoat nach dem Schnitt Isla von Named Pattern überprobieren durfte, hatte ich mir den Schnitt sofort ausgedruckt und zusammengeklebt. Warum also eigentlich nicht diesen Schnitt abwandeln? Vom Anprobieren wusste ich dass der Trenchkörper reichlich, die Ärmel dafür eher schmal ausfallen. Für die geplanten Pradamanschetten brauche ich aber genau solche eher schmalen Ärmel.
Ich habe den Schnitt also in Gr. 36 und die Ärmel in Gr38/40 zugeschnitten.

Natürlich lasse ich die Passen und den Reverskragen mit der zweireihigen Knöpfung weg. Das Kragenschnitteil werde ich selber konstruieren.  So der Plan, von dem ich beim aktuellen Stand nach wie vor überzeugt bin.

Auch wenn mein Nähfortschritt noch schwer zu wünschen übrig lässt, habe ich meine Materialien immerhin alle zusammen.
Obwohl man auf dem Showvideos sehen kann, dass der Originalmantel ein schlichtes graues Futter hat, schwankte ich zunächst zwischen diesen Futterstoffen aus meinen Beständen.

Um mir dann am Ende doch ein neues unifarbenes Futter in einer etwas gedeckteren Variante der Aussstoffarbe zu kaufen.
Hier schlecht zu erkennen, aber dafür sieht man die Knöpfe, die schonjehrzehntelang bei mir auf ihren Einsatz warten und hier wohl ihre Bestimmung gefunden haben. Ich werde Ihnen natürlich Paspelknopflöcher gönnen.


Bärenfell für die Manschetten befindet sich auch schon länger im Haus. Ich schau mal, ob ich die Fellmanschetten jetzt zum Sommer hin nähen werde. Aber auf jeden Fall wird es türkise geben.

Und wie schon gesagt, Stoffkauf-Fortuna hat es gut mit mir gemeint, ich habe auch noch einen tollen Wollstoff für ein Kleid aus der gleichen Kollektion gefunden:


Auch hier wären Knöpfe und eine patternhack-Idee vorhanden.  
Jetzt muss ich das nur noch alles nähen .....

Die viel fleißigeren fortgeschritteneren Mitnäherinnen und sogar -strickerinnen findet ihr alle hier auf dem MMM-Blog versammelt.

Mittwoch, 6. April 2016

MMM 7/2016 Mal wieder ganz in Burda

Heute darf ich Gastgeberin auf dem MMM-Blog sein.

Und zeige deshalb auch dort mein gestriges MeMade-Outfit. Welches wegen des Mantels in Berlin tagsüber eigentlich schon viel zu warm für so einen tollen Frühlinsgtag war.
Ich trug Burda über Burda.



Fangen wir mit dem Kleid an. Frei nach Modell 122 (Cocktailkleid mit Knotenoptik) aus der gerade aktuellen Burda 4-2016.

Dieses Heft wurde von den Abonnentinnen meiner Nähblogsphäre (die das Heft ja immer eher erhalten als wir anderen am Kiosk) zu einer der schlechtesten Burdahefte ever gekürt. Ich habe mich nicht beirren lassen und mir das Heft auf einer Banhreise trotzdem gekauft.


Jerseyknotenkleider habe ich schon in zahlreichen Varianten ausprobiert. An diesem Schnitt reizte mich der rafffinierte Knoten bei gleichzeitig hochgeschlossenem Ausschnitt. Oder bin ich letztlich einfach nur auf den Burdasatz " Der Fake-Knoten formt auch bei wenig Taille eine tolle Figur" angesprungen? (Ich denke mit Schrecken an den für mich vor etlichen Jahren immer wieder verhängnisvollen Reizsatz "Hiermit kann sich ihr Kind stundenlang beschäftigen" in den Jako-o-Katalogen... ;))) ). 

Wie auch immer, ich habe diesen für Webstoffe konzipierten Schnitt mit einem Animalprintjersey ausprobiert,  den ich -ursprünglich für einen Schluppenblusenversuch- vor 2 Wochen zusammen mit Floh am Maybachufer erstanden hatte.

Durch den weichen Jersey bekommt der schöngeschnittene Ausschnitt einen leichten Wasserfalltouch, bei Verwendung von Webstoff sitzt dieser sicher formstabiler. Die Ärmel habe ich mir in Anlehnung an meinem T-Shirt-standarsschnitt selber drangebastelt. Ich denke, dass die Ärmel diesen etwas nach unten fallenden Ausschnitt ebenfalls noch begünstigen, weil sie das ganze Oberteil etwas zur Mitte hin zusammenschieben.

Ein in der Taille geteiltes Rückenteil mit Abnähern, dank Jersey alles komplett ohne Reißverschluss- und damit ohne Mittelnahtnotwendigkeit. Heißt, ich habe oberes und unteres Rückenteil jeweils im Stoffbruch zuschneiden können.

Und hier nun der "tolle figurformende" Fake-Knoten. Im Prinzip einfach zu nähen, wenn man der kurzgehaltenen Burdaanleitung ganz konzentriert folgt. Ein paar Skizzen oder Detailfotos würden das ganze sogar anfängertauglich machen. Denn das Prinzip ist recht simpel, die vermeintlich verknotete Stoffbahn ist ein eingesetztes Godet, welches nicht bis ganz zur oberen Kante angenäht wird. In den dadurch entstehenden Schlitz wird das dafür vorgesehene Ende eines Seitenteils gesteckt und innen von Hand angenäht.. So ensteht eine schöne Mehrweite im Rock, ohne dass dieser weit oder gar glockig fällt. Da kann man ganz sicher auch bei Webstoff große Schritte machen.


Über dem Kleid trage ich einen Mantel, den ich komplett von Nina aka Frau Kleidermanie kopiert habe, Hier das Original und hier Monikas tolle Version. Beide Links übrigens mit eindeutig besseren Fotos.




Der Stoff ist ein Schnäppchen aus dem Tandem Fabrikverkauf in Bühl , mit dessen Nachbesorgung Monika mehrere Frauen sehr, sehr glücklich gemacht hat. Auch ich war überglücklich, dass sie für mich noch 2m dieses Schätzchens ergattern konnte.
Der Futterstoff ist aus einem Butinette Futter-Überraschungspaket.

Der Gürtel hat gehäkelte Schlaufen bekommen. Ansonsten muss man ihn in der Hand halten, wenn man den Mantel offen trägt-


Den Mantelschnitt ( Modell 118A  Burda 1/2016) zu diesem Stoff habe ich original von Nina Kleidermanie geklaut übernommen. Ich hoffe, Nina versteht diese 1:1 Kopie wirklich als Kompliment. Ich fand ihre Kombination aus Stoff und Schnitt (welcher mir garantiert niemals selber aufgefallen wäre) so überzeugend, dass ich mir für mich keine bessere Schnitt-Stoff-Kombi wünschen und vorstellen könnte.
Grundsätzlich kann ich mir aber ebenso vorstellen, dass man es ärgerlich findet, wenn selbstgemachte, verbloggte Kleidung auf diese Weise kopiert wird. Wie geht es euch damit? Wo sind da die Unterschiede z.B. zu Doppelgänger-Kaufkleidung?


Und hier wieder ein kleiner Beweis der sportluchen Komponente des Bloggens:

Samstag, 2. April 2016

Tücher stricken Teil 3

Auch wenn ich am Summershawl-knit along nicht mitmachte, habe in den letzten Wochen trotzdem ein buntes Stephen West-Tuch gestrickt.


Meine Auflage an mich war, nur vorhandene Wollreste zu verstricken. Da drängte sich das Muster Vertices unite natürlich geradezu auf:


Aufgrund der Stärke meiner Wollreste habe ich mit 5-er Nadeln das kleinere Modell gestrickt.
Und auch hier nicht von jeder Fläche die tatsächliche Originalgröße bzgl. Reihenanzahl, von manchem Wollrest war einfach zu wenig vorhanden. Bei der benötigten Menge hatte ich mich im Vorfeld doch ganz schön verschätzt.


Trotzdem habe ich ein unglaublich großes bzw. langes Tuch erhalten. Es trägt sich wie ein Schal mit langen Zipfeln.



Ich fremdel noch etwas mit den Farben und auch ziemlich mit der Selbststrickoptik, aber insgesamt mag ich das Tuch. Nicht zuletzt weil ich das Stricken so herrlich phantasievoll und anregend fand.