Und zeige deshalb auch dort mein gestriges MeMade-Outfit. Welches wegen des Mantels in Berlin tagsüber eigentlich schon viel zu warm für so einen tollen Frühlinsgtag war.
Ich trug Burda über Burda.
Fangen wir mit dem Kleid an. Frei nach Modell 122 (Cocktailkleid mit Knotenoptik) aus der gerade aktuellen Burda 4-2016.
Dieses Heft wurde von den Abonnentinnen meiner Nähblogsphäre (die das Heft ja immer eher erhalten als wir anderen am Kiosk) zu einer der schlechtesten Burdahefte ever gekürt. Ich habe mich nicht beirren lassen und mir das Heft auf einer Banhreise trotzdem gekauft.
Jerseyknotenkleider habe ich schon in zahlreichen Varianten ausprobiert. An diesem Schnitt reizte mich der rafffinierte Knoten bei gleichzeitig hochgeschlossenem Ausschnitt. Oder bin ich letztlich einfach nur auf den Burdasatz " Der Fake-Knoten formt auch bei wenig Taille eine tolle Figur" angesprungen? (Ich denke mit Schrecken an den für mich vor etlichen Jahren immer wieder verhängnisvollen Reizsatz "Hiermit kann sich ihr Kind stundenlang beschäftigen" in den Jako-o-Katalogen... ;))) ).
Wie auch immer, ich habe diesen für Webstoffe konzipierten Schnitt mit einem Animalprintjersey ausprobiert, den ich -ursprünglich für einen Schluppenblusenversuch- vor 2 Wochen zusammen mit Floh am Maybachufer erstanden hatte.
Durch den weichen Jersey bekommt der schöngeschnittene Ausschnitt einen leichten Wasserfalltouch, bei Verwendung von Webstoff sitzt dieser sicher formstabiler. Die Ärmel habe ich mir in Anlehnung an meinem T-Shirt-standarsschnitt selber drangebastelt. Ich denke, dass die Ärmel diesen etwas nach unten fallenden Ausschnitt ebenfalls noch begünstigen, weil sie das ganze Oberteil etwas zur Mitte hin zusammenschieben.
Und hier nun der "tolle figurformende" Fake-Knoten. Im Prinzip einfach zu nähen, wenn man der kurzgehaltenen Burdaanleitung ganz konzentriert folgt. Ein paar Skizzen oder Detailfotos würden das ganze sogar anfängertauglich machen. Denn das Prinzip ist recht simpel, die vermeintlich verknotete Stoffbahn ist ein eingesetztes Godet, welches nicht bis ganz zur oberen Kante angenäht wird. In den dadurch entstehenden Schlitz wird das dafür vorgesehene Ende eines Seitenteils gesteckt und innen von Hand angenäht.. So ensteht eine schöne Mehrweite im Rock, ohne dass dieser weit oder gar glockig fällt. Da kann man ganz sicher auch bei Webstoff große Schritte machen.
Der Stoff ist ein Schnäppchen aus dem Tandem Fabrikverkauf in Bühl , mit dessen Nachbesorgung Monika mehrere Frauen sehr, sehr glücklich gemacht hat. Auch ich war überglücklich, dass sie für mich noch 2m dieses Schätzchens ergattern konnte.
Der Futterstoff ist aus einem Butinette Futter-Überraschungspaket.
Der Gürtel hat gehäkelte Schlaufen bekommen. Ansonsten muss man ihn in der Hand halten, wenn man den Mantel offen trägt-
Den Mantelschnitt ( Modell 118A Burda 1/2016) zu diesem Stoff habe ich original von Nina Kleidermanie
Grundsätzlich kann ich mir aber ebenso vorstellen, dass man es ärgerlich findet, wenn selbstgemachte, verbloggte Kleidung auf diese Weise kopiert wird. Wie geht es euch damit? Wo sind da die Unterschiede z.B. zu Doppelgänger-Kaufkleidung?
Und hier wieder ein kleiner Beweis der sportluchen Komponente des Bloggens:
Ach ja, dieser Stoff & dieser Mantel.....den habe ich schon bei Monika bewundert, supertoll. Und das Kleid finde ich auch klasse, ich mag ja auch Knoten in allen Variationen. Sehr schmunzeln mussste ich bei deinem Jako-o Zitat.....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Menno - im Laden stehe ich immer rätselnd vor diesen Printstoffen, bei solchen Bildern wie Deinen bereue ich wieder, dass ich sie nicht gekauft habe. Tolles Kleid!
AntwortenLöschen"Kopierte" Kleidung würde ich eher als Kompliment auffassen...
Liebe Grüße,
Sandra
Also ich schimpfte nicht über die Burda. Ist eben ein Heft auf den 2. Blick. Wobei mir auch auf den 1. Blick Schnitte gefielen, die aber nicht das SOFORTNÄHEN hervorgerufen haben.
AntwortenLöschenIch will auch Schlangenjersey. Menno.
lg monika
Zu schreiben, macht ne tolle Figur, ist ja Quatsch, hast du ja. Auf jeden Fall steht Dir das Kleid hervorragend. War mir in der Burda als Einziges herausgestochen. Und der Mantel ist klasse, alleine schon durch das Material.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Anke
Also, SO ein schickes Kleid! (Über deine Reizwortgeschichte musste ich sehr lachen... :-) Ich finde ja die Kombi Raffung/hochgeschlossen sehr reizvoll. Und der Mantel lockert diese "Strenge" wunderbar auf!
AntwortenLöschenAch ja, ich muss zugeben, einer der Hauptgründe, warum ich mit Nähen angefangen habe, war, dass ich Einzelstücke besitze. Schon für den Abi-Ball bin ich mit meiner Mama in eine 100km entfernte Stadt gefahren um dort das Kleid dafür zu kaufen, damit BLOSS niemand dasselbe anhat wie ich. Tja, jeder hat seinen kleinen Spleen, oder?
Dennoch: diese Kopie hier ist doch was ganz anderes, finde ich, und damit könnte ich SEHR gut leben! :-)
Liebe Grüße!
Ich bin immer ganz baff, wie flott ihr jungen Frauen in solchen Stoffen und Schnitten ausseht. Ich glaube, bei mir ginge das gar nicht mehr.
AntwortenLöschenDein Post hat mir viel Spaß gemacht!
Sich schöne Kleider und gelungene Material-/Schnittkombinationen als Vorbild zu nehmen finde ich total in Ordnung. Irgendwoher nimmt doch jedeR seine Inspirationen. Ich habe zwar gerne originelle Kleidung, aber wenn andere Frauen die auch schön und nachahmenswert fänden - ok. So hat meine Mutter übrigens eine Freundin gefunden: bei einem Elternabend traf sie eine andere Mutter, die aus dem gleichen Stoff ein Kleid trug - die eine längsgestreift, die andere quergestreift, das eine gekauft, das andere selbst genäht (manchmal kommt man ja an Überproduktionen aktueller Kollektionen). Die Tochter habe ich im Laufe der Jahre aus den Augen verloren, aber unsere Mütter hatten 50 Jahre lang netten Kontakt...
hach, schön! Schon wiese zwei Wochen um seit Marktspaziergang?! Die gehäkelten Gürtelschlaufen sind genial! Danke für diese Inspiration. Habe den Gürtel von meinem Wollmantel bereits einmal verloren - und wiedergefunden - genähte Schlaufen, würden das Gesamtbild des Mantels aber verschandeln...
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