ich bin noch nicht fertig mit dem Jäckchen.
Ich weiss, dass du sehr streng sein kannst, denn es hat sich bis ins Berliner Urstromtal herumgesprochen, dass du schon einmal ein kleines hilfloses Mädchen, das dir anvertraut worden war nach deinem Gutdünken erst in die Berge, dann in die Großstadt und wieder zurück in die Berge verfrachtest hast.
Ich sag dir gleich, ich will und geh hier nicht weg!
Ich weiss, ich war nicht immer artig* mit dem Stricken. Ich habe fremdgestrickt, ausser Haus genäht, mich manchem Mußiggang hingegeben. Aber ich lass mich trotzdem nicht von dir hier wegholen.
Ich weiss, ich habe auch nicht artig das vorgegebene Material verwendet. Ich habe einfach verschiedene und auch andere Wolle benutzt. Und sogar ZWEI Knäule aus meinem Vorrat!
Ich weiss, ich habe mich auch nicht genau an die rebecca-Anleitung gehalten. Nein diese vielen Fäden sind meine Sache nicht. Wann und mit welcher Geduld müsste ich die alle vernähen?
Ich weiss, ich habe nicht einmal einen Kuchen, um dich zu beschwichtigen. Und Dete, guck besser auch weder in Ecken noch auf Schränke oder Türrahmen. So was kann ich ja überhaupt nicht leiden!
Ich weiss, ich habe bislang auch noch keine zünftigen Kombiteile, ja nicht einmal realistische Ideen dafür. Ich habe den Maybachufermarkt wieder und wieder abgesucht. Keine Chance, es scheint derzeit keine petrol- oder reinrotfarbenen Stoffe zu geben....
Einzig dieses bescheidene Kunstfaserstöffchen konnte wenigstens annähernd den Farbton der Wolle treffen.
Und oh Frevel, ich weiss, ich habe auch noch keine passenden Schuhe gekauft!!!
Also Dete, entweder lässt du dich jetzt hier mit meinem Frühwerk an Bauernmalerei bestechen oder gehst einfach mit leeren Händen zurück nach Frankfurt! Basta!
Dachbodenfund: frühes Werk der Wiebke, geschätzt frühe 70-er des 20. Jhrdts
Ich bin nämlich ziemlich glücklich mit dem, was ich bisher gestrickt habe. Und ich habe mich entschieden, eine für mich fast neue Technik auszuprobieren.
Und das kam so: Ich hatte regen Austausch mit zwei anderen und viel, viel schneller strickenden Heidi-Infizierten und wusste somit schon im Vorfeld, dass das Muster sehr fadenreich werden könnte. Also habe ich die
hier schon einmal kurz angewandte Methode mit dem Zerschneiden eines in Runden gestrickten Jackenkörpers diesmal RICHTIG gemacht: Steeks, schaut zur Erklärung auch mal
hier.
Und so sehen meine Teile deshalb jetzt aus:
Der Jackenkörper: Schnitt an der vorderen Mitte
Der Jackenkörper; Schnitt am Armausschnitt
Die beiden gemeinsam in Runden gestrickten Ärmel:
Schnitt an der Ärmelnaht.
Wie schon in meinem post zur geringelten Jacke empfehle ich, bei Ingrid zuzuschauen, wie sie ihren herrlichen Fair-Isle-Pulli zerschnitten hat. Das kann keine besser beschreiben:
Hinterm Ärmelloch gehts weiter
Wie geht es eigentlich dem....
Schnipp schnapp steek ab
Tante Dete, wo warst du schon überall ? Wen hast du schon belästigt? Hier kann man in
Detes Beschäftigungsnachweisliste nachschauen.
* DAS Schlüsselwort meiner Kindheit. Als ich es demletzt spaßeshalber mal erwähnte, wussten meine Kinder nicht einmal, was dieses Wort bedeutet. Grmpf!!!