Mittwoch, 6. Juni 2018

MMM im Juni: Stella aus afrikanischem Stoff

Ich bin heute Gastgeberin auf dem MMM-Blog und merke gerade, wie sehr ich außer Übung bin, da ich schon so lange keinen Blogpost mehr geschrieben habe. Aber was für eine gute Gelegenheit, mit einem Gastgeberpost beim MMM wieder einzusteigen.


Auch wenn ich in der letzten Zeit kaum zum Nähen komme, kann ich euch trotzdem etwas neues bzw. ein bislang unverbloggtes Kleid zeigen. Da die Temperaturen in Berlin gerade wieder nach unten gewandert sind, habe ich gestern ein Kleid getragen, das langärmelig ist. Luftig ist es dank der lockeren Weite und des leichten Baumwollstoffs trotzdem.
Und dank des Gummizugs in den Ärmeln kann man es den ganzen Tag mit sommerlich hochgeschoppten Ärmeln tragen.




Schluppen und alle Arten von Halsdeko faszinieren mich immer sehr (wie gerne würde ich so kleine spießige Stewardessen-Nickytücher tragen), aber sind einfach nichts für mich und meinen dicken Hals. Ich trage nicht einmal weite Rollkragen, schon als Kind waren mir Rollis und alles um den Hals gewickelte verhasst.

Deshalb war auch der Schnitt Stella von Named (hier) im Prinzip völlig indiskutabel für mich. Als ich aber im Herbst in Oudtshoorn in Südafrika diesen tollen Stoff mit dem 60ies-Muster-Touch entdeckte, musste ich seltsamerweise sofort an diesen Schnitt denken.


Den Stoff habe ich in einem tendenziell eher uninteressanten Stoffgeschäft gefunden. Dort gab es nicht wie erhofft tolle afrikanische Waxprints, sondern eher teure, langweilige Patchworkstoffe. Dieser Stoff war eine Ausnahme und lag preislich sogar auf Maybachuferniveau. Da er auch noch leicht genug für den Koffer war, kaufte ich mir als textiles Urlaubssouvenir tatsächlich 4 (VIER!) Meter. Also mehr als das Doppelte meiner sonstigen "handelsüblichen" Menge. Zum Glück. Denn wer aus Stoffknausrigkeit schon Belege ständig zusammenstückeln muss, kriegt die stofffressenden Schluppenteile ganz bestimmt nicht hin.

So sieht die Landschaft in Outdshoorn aus. Straußenfarmen und -federn überall
Während ich das Stoffmuster sehr passend zum Brechen der leichten Strenge des Schluppenkleides finde, eignet sich die weiche, leichte Baumwollqualität eher nicht so optimal. Eigentlich ist es sogar die denkbar ungünstigste Wahl. Schwerfallende dünne Stoffe, Viskose etc. wären hingegen ideal geeignet.

Im Original wird das Kleid gefüttert. Das wäre bei diesem Stoff keine Option, er krabbelt auch an jeder Art Flutsch oder Futter hoch. Und bollert auch an nackten Beinen. Nichtsdestotrotz trug ich das Kleid im Winter gerne auch mit Strumpfhosen und Stiefeln.


Die gefühlt 4m lange Schluppe gefällt mir an mir, sowohl von der Optik her als auch beim Tragen. Nicht an jeden Tag, aber immer öfter.
Ein Versuch, das Kleid mit dem Blusenkragen und den -oberteilen des Schnittes zu kombinieren ist kläglich gescheitert.
Da habe ich wohl irgendwo einen schlimmen Denkfehler beim Zuschnitt gehabt, diesen aber erst bei der ersten Anprobe realisiert. Das halbfertige Stück liegt seitdem für Denksporttage auf dem UFO-stapel....
Auch die Idee, den Ausschnitt in ein leichtes V umzuwandeln, um die Schluppe etwas legerer tragen zu können, habe ich wieder verworfen. Gerade das Hochgeschlossene macht das Kleid so schön. Offen kann man die Schluppe auch nicht runterhängen lassen, da man dann fast drüber stolpert..
Also werde ich wohl nochmal genau diese Variante nähen, oder?
 Der Schnitt näht sich nämlich problemlos zusammen und -tadaa, hier kommt der magische Satz- ich musste nichts ändern.


Und jetzt gehe ich auf dem MMM-Blog schauen, wer sich womit verlinkt hat. hier entlang bitte ----->