Der Schnitt ist Modell 128 aus der Burda 8/2014.
Nachdem ich im letzten Januar anlässlich der Annäherung Claudias herrlichen Kim-Mantel in echt anprobieren durfte, hatte ich schlagartig das Gefühl, nicht mehr ohne einen camelfarbenen Kuschelmantel leben zu können. Und wie der Zufall, das Universum oder der trotzige Wille es so will, fand ich letzten Winter sogar noch einen Rest Stofftierstoff auf dem Maybachufermarkt.
Der Stoff lag lange, lange neben der Waschmaschine. Ich war unsicher ob ich einen Waschgang wagen sollte. Andere Waschmaschinenbenutzende Familienmitglieder wunderten sich über die vermeintliche Hundedecke.
Die lange
Viel Zeit verwendete ich im Vorfeld auf die Überlegung, ob ich einen solch asymmetrischen Schlitz am Hintern wirklich schön finde oder mir den nur unschön rede aus Sorge, diese nähtechnische Hürde nicht bewältigen zu können.
Letztlich hat mich dann der Stoff überzeugt. Das Stück hatte leider nur 1,75m und damit hatte sich beim Zuschnitt schlagartig die Frage nach dem stofffressenden geteilten Rückenteil erledigt.
Aus den am Ende verbliebenen Stoffresten kann ich vielleicht noch einen kleinen Teddy nähen:
Neben der fehlenden Mittelnaht im Rücken habe ich noch eine Änderung zum Original vorgenommen: Pattentaschen. Ich liebe Pattentaschen!
Nachdem ich den Aussenmantel fast fertig und für gut befunden hatte, traute ich mich, als Futter einem Stoffschatz anzuschneiden.
Durch eine glückliche Fügung hatte ich mich im Nähkontor gerade mit frischen Stecknadeln eingedeckt, darunter auch eine Packung mit den etwas längeren Nadeln (43mm). Diese waren meine Rettung an all den Stellen, an denen sich mehrere Lagen Teddyfell kreuzen.
(Ich behaupte zwar immer, dass meine Stecknadeln alle in den Fugen der Holzdielen und somit letztlich im Staubsauger verschwinden würden, aber insgeheim habe ich den Verdacht, dass viele, viele Stecknadeln einfach in meiner umfangreichen UFOsammlung feststecken.)
Trotz ausgetüfteltem Tetris musste ich am Vorderteilbeleg beidseitig unten ein Stück anstückeln.
Anfangs traute ich mich nicht, den Plüsch ausreichend herzhaft zu bügeln. Das war besonders in den Krageneckbereichen sehr hinderlich. Ich tastete mich Grad für Grad vor und letztlich klappte es dann auch bei höheren Temperaturen völlig problemlos mit einem zwischengelegten feuchten Tuch.
Da ich den Mantel kurzentschlossen für eine kleine Reise genäht hatte, hat er bislang nur einen Druckknopf. Mehr hatte ich nicht im Haus. Und zum Annähen weiterer, die ich mittlerweile besorgt habe, kam ich irgendwie noch nicht. Aber der Mantel ist auch fast verschlusslos schon unglaublich warm....
Ansonsten ist er so oversized, dass einfach eine ganze Menge drunter.passt. z..B. Esme.
Die Ärmel habe ich auch extra lang gelassen. Das führt zwar zu Michelinmännchenarmen, aber die sind so so so angenehm.
Und sonst so?
Mittlerweile haben wir es wohl alle mitbekommen, dass am kommenden Dienstag die Sendung "Geschickt eingefädelt- wer näht am besten?" auf Vox beginnt. Die große Werbe-Garnspule steht tatsächlich in der Schloßstraße:
Und beim Nachgucken war der Mantel natürlich auch dabei:
Rücken bzw. Popo ohne Schlitz |