Dienstag, 13. Dezember 2016

Unterkeidung - schnell und einfach selbstgemacht

Ich habe das Glück eines Maybachufers um die Ecke. Dort kann man neben vielem wirklich Ollen (was kann man denn daraus bloß nähen?) auch immer wieder großartige, auch qualitativ hochwertige Schnäppchen machen.
Auch für meine Unterkleider finde ich dort ab und zu ganz tolle Flutschtoffe. Aus Synthetik, aber da ich ja alles anfassen kann, ist die Entscheidung für oder gegen einen Stoff natürlich ganz einfach. Ich kann die Flutschigkeit auf Tauglichkeit prüfen, die Elastizität und - am Wichtigsten- ob ich das Material auf der Haut haben möchte.
Ich könnte mir so etwas niemals frei Schnauze oder nach einer Artikelbeschreibung aus dem Internet bestellen. Viel zu viel schrecklich anzufassender Flutsch geht um die Welt. Oder Flutsch, der zwischen Strumpfhose und Oberkleidung am Ende gar nicht mehr flutschig ist...


Hier seht ihr einige meiner aktuelleren Unterkleider. Ich nähe sie nach meinem T-Shirt-Standardschnitt und verlängere diesen beim Zuschnitt einfach frei Schnauze. Durch Partie mit den Schulternähten brauche ich keine Träger oder sonstigen mühsamen Details anzunähen.

Auch aus schief geschnittenem Flutsch wird nachher ein gerades Unterkleid
Meist schneide ich am Ausschnitt etwas weniger Nahtzugabe an, dort soll das Unterkleid ja nicht unter der Oberkleidung hervorblitzen.
Das Schließen der Seiten- und Schulternähte ist ganz einfach und schnell mit der Overlock erledigt. Dann müssen nur noch die Kanten an Ausschnitt, Ärmellöchern und Saum einfach umgeschlagen und angenäht werden. Es kann eine kleine Herausforderung sein, hierfür den richtigen Stich zu finden. Aber muss auch nicht.

Dieses Modell ist aus einem etwas festeren Stoff, nicht hochelastisch, sondern geht eher ganz leicht in die Richtung formendes Untendrunter.. Da ließen sich die umgeschlagenen Saumnähte völlig problemlos mit dem dreigeteilten Zickzackstich annähen.



Dieses Modell ist aus einem sehr elastischen, dünneren Stoff. Da musste ich ein bißchen rumprobieren und fand einen Zierstich mit ovalen Kreisen, der die Saumnähte schön flach und "seamless" macht.



Der Stoff vom letzten Modell war eine echte Diva. Nun gut, wer so edel glänzt, trageangenehm flutscht und gold ist, darf meinetwegen auch mal ein bißchen zickig sein. (und im Wäschekorb knittern- nur fürs Foto dort kurz rausgeholt)


Hier mussste ich länger rumprobieren. Und konnte auch keinen Stich finden, der den Stoff nicht zusammenzieht um das Unterkleid auch im ungetragenen Zustand perfekt aussehen zu lassen. Aber das könnt ihr mir glauben, sobald ich das goldene Ding trage, ziehen sich die leicht krumpeligen Nähte glatt und zeichnen sich vor allem auch nicht ab.

12 Kommentare:

  1. Klasse. Die Zier/Funktionsnäht sind eine wunderbare Idee. Danke fürs zeigen. Mema

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  2. Oh ja, Unterkleider brauche ich auch. Deine sind klasse; mir gefallen die Zierstiche so gut. Auch wenn es sonst (fast) keiner sieht, legst du Wert auf Schönes - das ist typisch Nähnerd.
    LG
    Siebensachen

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  3. Ich mache es mir bei Unterkleidern noch einfacher. Bei KIK bekommt man ärmellose T-Shirts mit Spitze unten. Davon kaufe ich die größte Größe. Je größer, umso länger.( sehr seltsam, als wäre man 2 m groß nur weil man es weiter braucht)
    Die Seitennähte nähe ich enger. Dann schneide ich ein Stück höher der Spitze quer durch und setze einen Streifen elastischer Spitze in der passenden Farbe dazwischen. Die Arbeit mit den Armlöchern und Ausschnitt habe ich mir gespart.

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    1. Ach ja, wer moppert das man bei KIK kauft, darf auch keine Billigstoffe kaufen.

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  4. Ein Hoch auf deinen Wohnsitz.
    Alle drei wunderbar.
    Lieber Gruß
    Elke

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  5. Ich bin ja die Fraktion, das Hemd muss in den Schlüpper, damit der Rücken warm bleibt und meine zwei Unterkleider werden selten getragen. Deine schönen Varianten manchen wieder Lust drauf, die breiten Träger sind definitiv praktischer als die schmalen aus Spitze.
    Liebe Grüße Doreen

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  6. Ja, so ein Maybachufer hätte ich auch gerne um die Ecke.
    Deine Unterkleider sehen toll aus, eigentlich gar nicht so viel Aufwand, aber eben doch Fleißarbeit. Wenn ich das so sehe, sollte ich doch etwas fleißiger werden :-)
    LG Silke

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  7. Unterkleider brauche ich auch mal wieder neue. Meine alten habe ich 2003 von meiner Oma geerbt und jetzt ist die Seide einfach durch... *wein* Allerdings bin ich eben auch verwöhnt und habe leider nicht mal eben so den tollen Stoffmarkt um die Ecke. Einmal Seidensatin habe ich sogar noch da...

    Deine Unterkleider sind auf jeden Fall eine Inspiration, gerade die verschiedenen Stiche finde ich toll! Hast du die Kleider im schrägen Fadenlauf zugeschnitten?

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    1. Ganz normal im geraden Stoffbruch

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    2. Klar, bei elastischen Stoffen - wer lesen kann ist klar im Vorteil! :) Sorry wegen der dummen Frage!

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  8. So ein Maybachufer könnte wohl jeder gebrauchen. Ich war erst einmal recht zu Anfang meiner Nähkarriere dort und damals noch völlig überfordert. Aber leider 800 km Entfernung... aber eigentlich wollte ich ja schreiben wie wunderbar ich Deine Unterkleider finde. Vorallem das Weiße mit dem Muster und danke für Deine einfache und schlüssige Erklärung wie Du die machst.
    LG Carola

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