Hachz, ein herrlich nähnerdiges Wochenende liegt hinter mir. Voller Freuden, die seltsamerweise nicht jeder verstehen kann....
Monika und
Tina kamen in die Stadt und wir hatten am Donnerstag eine Art blind-date in der Kaufhof-Stoffabteilung. Kann es einen geeigneteren Treffpunkt geben?
Die Verkäuferin dort schien allerdings unruhig irritiert, wie man so lange und ausdauernd quatschen, lachen und Stoffe streicheln kann.
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Logostoff für Tussitaschen? |
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Freitag um 11.00 ging der Spaß mit Monika, Tina und
Yvonet in die zweite Runde. Zu einem -und das ist für mich bislang einzigartig- 4 Stunden dauernden Maybachufermarkt-Rundgang. (Wohlgemerkt: Es handelte sich um eine einzige Runde!)
Virtuell waren
Susa und
Floh zugeschaltet (haha, "Mama kann jetzt auch WhatsApp!!") und wurden in Echtzeit (s.Bildergalerie oben) über Schnäppchenfunde informiert. Der Trend ging auch hier zu Romanit und Kostümstoffen, am liebsten im Hoschek-Style.
Ich hatte im Vorfeld das Ende des ersten Sichtungsrundgangs für ca 12.00 Uhr angenommen. Weit gefehlt, nach einer Stunde hatten wir noch nicht einmal den ersten Stoffstand erreicht. Waren schlichtweg gleich am Anfang bei den Kurzwaren hängen geblieben.
Am Ende schafften wir es -durstig und müde- gerade noch, die Nachzüglergruppe um 15.00 am Ufermarkteingang(= Ufermarktausgang) zu treffen.
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Tütensammelsurium nach einer 2/3-Runde |
In einem nahegelegenen Cafe wurden die Stoffschätze begutachtet und Nina, Melleni, Lotti und Dodo für ihren Marktrundgang gebrieft.
An einer zweiten Marktrunde und auch dem anschliessenden Essen konnte ich wegen familiärer Verpflichtungen nicht teilnehmen, war aber Samstag frisch und munter im Nähkontor zum Kränzchennähen wieder dabei.
Hochtrabende Pläne für ein livebloggen von diesem Nähkränzchen wurden schnell verworfen, keine der Nähnerds fühlte sich kompetent genug für diese Multitasking-Aufgabe. Ich versuche mich hier also in einer Nacherzählung meines Tages:
Tina, Yvonet und ich wollten und durften mit tatkräftiger Unterstützung von Monika das neue ebook
"Grete" von Griselda/machwerk ausprobieren. (Vielen herzlichen Dank!)
Ich habe bereits mehrere der machwerk-Projekte begeistert genäht (und oft und gerne verschenkt) und mir deshalb beim samstäglichen Frühstück zu Hause voller Vorfreude eine bunte Auswahl an Stoffen für
mehrere Geldbeutel aus meinen Vorräten zusammengekramt ..
... und alles zum Treffen ins
Nähkontor geschleppt transportiert.
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So begann der Tag im Nähkursraum:noch jungfräulich sauber und aufgeräumt |
Vor Ort im herrlich gut sortierten Laden begann dann der Kränzchentag gleich mit der größten und zeitfressendsten Herausforderung: Dem konkreten Zusammenstellen der Stoffe.
So oder so? Oder doch lieber anders?
Tina probierte auch. Yvonne suchte was Männergeldbeuteltaugliches. Dabei "klauten" wir uns ständig die Schnittteile und schichteten uns gegenseitig Stoffkombinationshäufchen auf Nimmerwiederfinden um. (Oder habe ich das etwa alles selber verbaselt?)
Mit jedem Blick in die reizvolle Patchworkkiste wurde mein Konzept wieder über den Haufen geworfen.
Dann endlich eine Entscheidung: In einer Restekiste tauchte DAS Wachstuch für aussen auf:
Das Innenleben fand ich dank Monikas fachkundiger Unterstützung und textiler Bevorratung. Vichykaos sind einfach wahre Kombinationswunder. Sehen von rechts und links gleich gut aus, und verzeihen zudem Ungenauigkeiten.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt probierte Floh zum ersten Mal ihr neu genähtes Kleid an:
Kränzchennähen hat für Menschen wie mich, die auf Partys auch gerne mal
ganze Abende am Buffet stehend mit Vorbeikommenden smalltalkend
verbingen, viele Tücken und Fallstricke.
Mangelnde Disziplin und stümperhafte Aufmerksamkeit, ständiges Suchen nach Schnittteilen, Bügeleinlage und/ oder der Anleitung dominierten mal wieder meinen Schaffensprozess. Allerdings auch munteres Lachen, launiges Quatschen, Essen, Trinken (Wo bloß habe ich nun schon wieder mein Glas abgestellt?) und anderweitiges Fachsimpeln....Was für ein gemütlicher Tag!
Mein Näh-Projekt dümpelte also eher etwas vor sich hin. Dann ein kapitaler Verständnisfehler, tatsächlich auch noch äußerst sorgfältig ausgeführt -sogar im Fehler noch voller Tatendrang getrennt und neu genäht- und schwupps eigentlich alles falsch.....Zurück auf Null.
Zu diesem Zeitpunkt setzte Floh bereits zum letztem Bügelschliff am Ausschnitt ihres ferigen Kleides an.
Lucy begann den Rockbund von Hand am Reißverschluss zu befestigen.
Lotti und
Dodo ernteten begeistertes Lob beim Anprobieren eines tollen langen Volantrocks bzw eines gepaspelten Kleideroberteil (na, wer nähte was?)
Nina hatte alle Hände voll zu tun mit dem Zuschnitt eines 3033-Rocks aus toller grauer Wolle bei gleichzeitigen Ladenverkauf.
Mond hatte den süßen Elefanten bereits fertig genäht
Chrissy ratterte das
Dreckskleid emsig runter.
Und Monika versuchte - trotz nicht endend wollender Taschenfachfragen- ihren I-podbeutel mit einem tollen bunten Gummibandverschluss zu krönen.
Und endlich hatte ich auch mein Geldbeutel-Innenteil dann doch fertig. Ist ja eigentlich auch überhaupt nicht schwer. Man muss halt ein bißchen aufpassen und sollte die Anleitung sorgfältig lesen.
Als die ersten bereits mit dem Aufräumen und Sekttrinken begannen: Schwupps, das gefürchtete Aufnähen des Reßverschlusses auf Wachstuch ist erstaunlicherwies auch eine leichte Sache:
Zwischendurch immer mal wieder alles aneinanderhalten, Motivation pur!
Mein Täschchen hätte ich fast schon zum abends anschliessenden Essen im
Taleh Thai ausführen können. Fast! Den letzten Schliff wird es in den nächsten Tagen bekommen. Ganz sicher.
Es war ein aufregendes Wochenende- Danke an alle!
Und warum ich auch noch zusätzlich so tolle Geschenke bekommen habe, weiß ich nicht. Aber ich freue mich riesig.