Aber den gestrigen Sonntag hatte ich mir dick und rot im Kalender markiert und frei gehalten (neben einer Verabredung zu einem herrlichen Freitag-Mittag am Maybachufer....), denn das Jäckchen und ich sollten nun mittlerweile eigentllich genug Abstand zueinander gefunden haben, um uns für das zweite Finale rauszuputzen.
Wir erinnern uns: Das Jäckchen war ja im Prinip auch schon vor 3 Wochen fertig- irgendwie...aber die Paßform war nach dem Waschen und Liegendtrocknen (und ich habe da nichts gespannt!) so überaus zu groß geworden, da mußte ich definitv nochmal ran.
Nochmalges Naßmachen und schön schmal in From gedrücktes Trocknen haben leider keinen wirklichen Erfolg gehabt. Aufribbeln und neu stricken war auch keine wirkliche Alternative- wie hätte ich das denn alles in viel kleiner stricken sollen, Maschen auszählen? Papierschnitt kopiertechnisch verkleinern? Mir wurde auch geraten, das Ganze in der Waschmaschine zu filzen, bzw. es zunächst an der Maschenprobe auszuprobieren. Leider habe ich die Maschenprobe nicht mehr....Und das Filzen in der Maschine ist mir echt zu heikel....
Das Perlmuster dehnt sich unendlich weit aus. Ehrlich! Es mußte also eine andere Lösung her.
Schon lange begeistert mich die Idee, mir Strickjäckchen zu nähen. Beeindruckt haben mich z.B. die Cardigans von Yoshimi, für die sie ihren T-shirt-Grundschnitt einfach in einer größeren Größe verwendet hat. Das war meine erste Idee: Ich nehme meinen T-shirt-basis-Schnitt ein paar Nummern größer und nähe mir daraus probeweise eine Strickjacke. Wenn die Paßform hinhaut, werde ich die gelbe Frühlingsjacke quasi als Strickstoff verwenden und entsprechend mit der Nähmaschine nähen und ändern.
Ich habe also den T-shirtschnitt größer abgepaust und probeweise auf eine gutsitzende Lieblingsstrickjacke aufgehalten....hmmm...eher nicht so. Auch schien mir die Ärmelweite selbst bei Gr. 42 viel zu eng zu sein- ist und bleibt eben doch ein T-shirtschnitt
Aber in der aktuellen ottobre gibt es einen Jäckcheschnitt, den ich gerne für meine Tochter verwenden wollte - und er ist bis Gr. 170 im Heft. Habe mich also entschieden, diesen probeweise zu verwenden..
Bei diesem Schnitt (in Gr. 170) stimmte die Paßform zwar auch nicht 100%-ig mit der des Kaufjäckchens überein, aber er schien mir doch schon ganz gut hinzukommen.
Ich habe also aus einem Wollstrickstiff eine Probestrickjacke genäht:
Da es mir vor allem auf die Paßform und ein schnelles Ergebnis ankam, habe ich die Details vorher nicht so geplant und deshalb nicht so durchdacht ausgeführt:
Das Band am Ausschnitt würde ich nächstes Mal besser aus elastischem Material machen und mir bei den Säumen vielleicht auch etwas mehr Mühe geben und japanische Säume (heißen die so???: dreifach gefaltet und mit der overlock abgesteppt) einplanen.
Aber mein erstes Ziel für gestern, einen gut passenden Schnitt zu finden war erreicht. Die Jacke sitzt schön und ist angenehm.
Nun ging es an das gelbe Strickwerk. Ich habe die Schnittkonturen mit Nadeln auf das Strick übertragen, mit dem Frixion Stift ging das leider nicht.
Und dann mit der Nähmaschine im ganz normalen Geradstich zusammengenäht.
Überstehende Kanten abgeschnitten und mit Zick-Zack versäubert.
Es sitzt besser als vor 2 Wochen, aber glücklich bin ich nach wie vor überhaupt nicht.
Da meine Taille sich derzeit sowieso fast stündlich erweitert, brauche ich nicht auch noch zusätzlich ein halbweites Strickbündchen drumherum....
Und so sitzt es vielleicht sogar noch ein bißchen besser,...
denn dieses Foto wurde mit dem "Katalog-trick" hinten gemacht:
Ist erkennbar,. dass ich hinten einen fetten Streifen abgesteckt habe?
Eines weiß ich auf jeden Fall: NIE WIEDER PERLMUSTER!!!!
Nun habe ich eine halbgute Strickjacke, das Material ist klassse, ich kann das aber nicht mehr auftrennen,da ich ja die überschüssigen Kanten abgeschnitten habe.
Für Abende auf dem heimischen Balkon ist die Jacke sicher super geeignet.... (aber von dieser Art Kleidung habe ich wirklich ausreichend "Halbgutes").
Ich hoffe, meine Mitstreiterinnen und Mitstrickerinnen hatten mehr Glück!!!
Zu sehen ist das Ganze bei Catherine, die diesen wunderbaren Knit-along erfunden hat. Vielen Dank, Catherine!