Hoppsa- plötzlich sind sie schon vorbei, meine herrlich belanglos-schlumpfigen Weihnachts- und Feiertage. Und heute am ersten Mittwoch im neuen Jahr geht es auch gleich wieder mit dem MeMadeMittwoch los.
Dieser steht diesmal unter einem Motto: "Mein liebstes Kleidungsstück des Jahres 2012".
Ich fragte mich: Welches Stück habe ich am häufigsten bzw am liebsten getragen? Welches Stück ist mir am besten gelungen? Auf welchen Neuzugang bin ich besonders stolz??
Die Entscheidung fiel mir relativ leicht. Denn das am häufigsten getragene selbstgemachte Kleidungsstück des letzten Jahres ist ein Nachthemd nach einem simplen Knip-Kleiderschnitt, dicht gefolgt von meinem
schlichten schwarzen Knotenkleid (onion) . Also alles nicht besonders spektakulär, wenn auch so alltagstauglich und bequem.
Aber dann gibt es tatsächlich ein Stück, welches weder mein Schönstes noch mein Meistgetragenes ist, aber auf das ich wirklich sehr stolz bin: Mein tiefdunkelblauer Punkte-Wollstoffmantel, den ich
hier schon einmal als Vorturnerin am MMM gezeigt hatte. Ansonsten habe ich ihn auf meinem blog nicht weiter erwähnt, zu tief waren wohl die Wunden, die die Nähqualen gerissen hatten. Ich habe ihn seit Oktober immer mal wieder getragen, aber viel und dicke Kleidung passt nicht drunter. Zum Glück meinte es das Wetter diesen Herbst recht gut mit mir und meinem Mantel.
Ich bin so verdammt stolz, dass ich dieses Ding doch tatsächlich nach fast 2jähriger ̶q̶̶u̶̶ä̶̶l̶̶e̶̶r̶̶e̶̶i̶ Herausforderung fertiggekriegt habe und möchte es deshalb zu meinem Liebling 2012 küren! (Neige ich doch sehr dazu, Nähdinge unvollendet zu belassen, wenn sie zu herausfordernd werden)
Im Frühjahr 2011 habe ich angefangen, diesen Mantel zu nähen. Der Wollstoff ist relativ dünn, also optimal für einen leicht wärmenden Übergangsmantel. Es lief zunächst gut, die großen Teile lassen sich ja schnell und problemlos zusammenrattern. Dann wurden die ersten Anpassungen nötig, meine Euphorie schwand und dann kam der Sommer.
Im Frühherbst 2011 habe ich wieder ein paar hoffnungsvolle Stunden mit dem Stück verbracht bis es Winter wurde und der Mantel wieder in der Warteschleife landete.
Beim nachweihnachtlichen Nähkränzchen 2011 habe ich den Mantel voll guter Vorsätze wieder hervorgeholt und mich mit Tipps, motivierenden Komplimenten und Durchhalteparolen der anderen Kränzchendamen gestärkt an das Futter gemacht. Bis ich mich wieder mit der Paßformanpassung im Detail auseinandersetzen mußte..... dabei fehlten eigentlich "nur" noch die Säume und die Knopflöcher.
Im Frühjahr 2012 habe ich die Existenz dieses Mantels dann allerdings komplett v̶̶e̶̶r̶̶d̶̶r̶̶ä̶̶n̶̶g̶̶t̶ übersehen, und so wurde es wieder Sommer.
Im Herbst 2012 kam dann mit dem MMM und meinem Vorturnen am dritten Oktober der erlösende Motivationsschub.
Ganz ehrlich, der Feinschliff war nochmal ein richtiger Kraftakt!!!!
Von den ursprünglich 8 Knöpfen war natürlich einer plötzlich nicht mehr auffindbar...
Ich habe die 6 Knopflöcher dann mit Sticktwist eingearbeitet, das ging zum Glück völlig einfach und problemlos. Warum ich mich bloß so davor gedrückt hatte??
Die Knöpfe mußte ich dann zigmal anstecken, annähen und völlig gefrustet immer wieder abtrennen bis der ganze Mantel endlich gerade und wenigstens annähernd paßgerecht war. Die Konterknöpfe nebst dazugehöriger Knopflöcher für das Verschliessen von innen mußte ich wieder abtrennen bzw. komplett weggelassen. Der Mantel wird nun innen mit Druckknöpfen geschlossen, denn das ließ sich definitiv nicht anders hinkriegen..
Der Mantelschnitt ist aus der Burda 11/ 2010, Modell 127
Die vorgesehene Kräuselung im unteren Teil habe ich in Falten gelegt, das trägt auch so schon genug auf.
Praktisch und simpel genäht: Nahttaschen
Oberstoff und Futter sind vom Maybachufermarkt:
Alle anderen Damen, die ihr liebstes Stück 2012 zeigen, kann man
hier auf dem MMM-blog finden, wo uns Meike heute zum ersten MMM 2013 begrüßt.