Freitag, 28. September 2012

MittwochsMaschen

Der Herbst kommt mit großen Schritten anmarschiert, die Blätter fallen und es wird jeden Tag ein bißchen früher dunkel. Die Zeit der lauen Abende auf Terasse oder vor dem Cafe sind für dieses Jahr endgültig vorbei.
(Zum  leidigen Thema Heizpilz mag ich nicht mehr als einfach nur Nein sagen) 
Lucys Aufruf zum gemeinsamen abendlichen Stricken, MittwochsMasche genannt, kam also genau zum richitgen Zeitpunkt. Ein freundlich gemütliches WohnzimmerCafe in Alt-Treptow, nette Mitstrickerinnen, anregendes Plaudern und Sich-Kennenlernen sowie kurzweilige Kommentare von der Doppelkopf-Herrenrunde am Nachbartisch machen Lust auf viele weitere gemütlich-wollige Herbstabende.
Beim nächsten Treffen am Mittwoch, 10.10. bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Nina, ich hoffe, dass du auch wieder kommst.
Die Maschen waren eindeutig mit uns!

Mittwoch, 19. September 2012

MMM 25/12 Letztjahresbloggerinnentreffenrock*

Heute zeige ich euch einen Eindruck vom gestrigen Abend.
Ich war als Firma geladen zu einer Praxiseröffnung hoch über dem Kudamm. Eine dieser Veranstaltungen, zu denen es Männer vermeintlich immer so viel einfacher haben: Einen oder DEN "Anzug für gut, aber nicht den ganz guten" rausgeholt und fertig!
Als Frau hat man da viel mehr Möglichkeiten, unangenehm als over- oder underdressed aufzufallen.

Für solche kultiviert ungezwungenen Gelgenheiten habe ich mit diesem Rock ein schönes Einzelstück, welches ich wunderbar mit gepflegtem Schwarz kombinieren kann ohne viel nachdenken zu müssen. Der geht immer!. Schlicht, seriös aber trotzdem nicht trocken oder langweilig.
Einzige Überlegung gestern: Rote oder schwarze Handtasche?
Letztlich fiel die Entscheidung für freundlich erfolgreiches Rot:
Denn -und daran erkennt ihr, dass ich im Grunde meines Herzens keine geborene Geschäftsfrau bin- ich habe keine Taschen in meiner Kleidung, aus der ich ratz-fatz meine Visitenkarten ziehen kann. Aber ich bin ich und finde, dass ein freundliches "Ich hole Ihnen mal schnell eine Visitenkarte aus meiner Handtasche" (die irgendwo anders auf einem Stuhl abgestellt wurde) ausreichend professionell sein muß.

Ein wahrlicher Nachteil dieses taschenlosen Rocks an einer Stehparty sind dann aber tatsächlich die Hände- wohin damit? Ununterbrochen ein Glas halten- na klar! Aber ich neige dann dazu, auch stetig daraus zu trinken....
Tja, da steht man dann auch schnell mal etwas blöd rum.
Hätte ich Taschen in dem Rock, wären meine Hände mit Sicherheit 4/5 des Abends darin verschwunden, ich würde nicht ständig mein leeres Glas ausgetauscht bekommen und könnte stattdessen haufenweise Vistenkarten an die Leute verteilen.

Der Schnitt ist einer meiner altbewährten Standartschnitte, hier schon einmal beschrieben: Rock "Norma", ottobre 5/2010. Gern und immer wieder genäht.
Der Stoff war mal wieder vom Maybachufermarkt. Ich hätte diesen sofort und instinktiv in der ebenfalls vorrätigen schwarz-weißen Variante genommen. Doch da hat sich mein Liebster (eigentlich in der zweiten Reihe bei den anderen Stoffmarktbegleitmännern geparkt) mutig zu Wort gemeldet und mir zu dieser farbigen Variante geraten- wie Recht er (mal wieder?) hatte!

Und wie sieht es bei euch aus? Bunt oder lieber klassisch gedeckt? Lucy ist heute unsere Vorturnerin und lädt ein zum MMM auf dem MMM -blog.

* Letztes Jahr zum bloggerinnentreffen habe ich diesen Rock auch getragen. Da war er ziemlich neu. Damals aber nicht kombiniert mit Hemdbluse, sondern etwas "salopper" mit T-shirt und kurzer Strickjacke.
Das schließt den Kreis für heute mit dem Hinweis darauf, dass die Vorbereitungen für das diesjährige Treffen schon vorfreudig auf Hochtouren laufen. Wer noch nicht hat: Anmeldungen per mail an Cat, die hier auch noch einmal über den Zwischenstand genauer berichtet.

Mittwoch, 12. September 2012

MMM 24/12: Spätsommerblümchen

Heute muß es bei mir klamottenmäßig wieder eher praktisch und pflegeleicht zugehen, also zeige ich euch mein gestriges Outfit. Mir ist klar, dass zwischenzeitlich ein nicht unerheblicher Temperatursturz stattgefunden hat.
Aber auch in den letzten Tagen war es nicht überall gleich warm und spätsommerlich schön. In manch schattigem Eckchen und an meinem Schreibtisch konnte man die Wärme der Sonne nur ahnen.
Also hatte ich gestern noch einmal dieses dünne Jerseykleidchen an, ganz schlau kombiniert mit dem grünen Set. Das herrlich kuschelige Dreieckstuch ist schnell übergeworfen. Das Material aus Alpaca und Seide ist so angenehm, das geht auch bei Sonnenschein. Und wärmt im Schatten.
Mit diesem Kleid (hier schon einmal vorgestellt) habe ich so meine Probleme und habe es deshalb kaum getragen und z.B. auch völlig vergessen, es in den Urlaubskoffer zu packen. 
Irgendwie kam und komme ich mir in dem hellen, geblümten, recht dünnen Kleid immer etwas schutzlos vor. Das gekaufte Modell, von dem ich den Schnitt 1:1 abgenommen hatte ist dagegen so ein echter geht-immer-Klassiker. Es ist aber eben auch schwarz und aus einem etwas festeren Jersey.
Anfangs war diesas Blümchenkleid etwas länger und irgendwas stimmte überhaupt nicht mit den Proportionen. Ich habe es dann um knapp 2,5cm gekürzt- lediglich 2,5cm, die die Silhouette aber ganz entscheidend verändert haben. Immerhin habe ich es seitdem überhaupt getragen.

 Und hier wieder eines der unbrauchbaren Selbstauslöser-outtakes:
Toll, oder? Ich verrate euch nicht, wieviele Leute blöd geguckt haben, als ich da ,vom Selbstauslöser getrieben hektisch hin- und hergerannt bin.
Aufhellen hilft diesmal auch kaum:
Wer hat sonst noch keine Mühen, Peinlichkeiten, Kindererpressungen und Familienstreits gescheut, um aussagekräftige Fotos am lebenden Objekt präsentieren zu können? Hier haben sich heute wider alle MMM-Mädels versammelt.

Samstag, 8. September 2012

Manchmal kommt es

anders als man denkt.
Da hatte ich letztes Jahr ein kleines schäbiges Tütchen Knöpfe von einem kleinen schäbigen Kurzwarenhändler auf dem herrlich bunten französischen Wochenmarkt in Nyons gekauft.
Unzählige perlmuttartige Knöpfe in einem angestaubten Tütchen für 2,-€. (im Bild rechts)
Ein anderes mal hatte ich mir ein paar Einzelknöpfe gegönnt. Unten links liegen die viel hochwertigeren Knöpfe aus dem gepflegten Kurzwareneinzelhandel mit einem Stückpreis von weit über 2,-€.
Ich habe nicht viel erwartet von dem Markt-Billigkauf, irgendwo wird schon ein Haken an der Sache sein. Die werden schnell kaputt gehen, sind vielleicht radioaktiv verstrahlt und bestimmt sowieso unbrauchbar.
Aber was soll ich sagen? Ich habe nun allein schon über 25 von diesen billigen Knöpfen an all meine im zurückliegenden Jahr gestrickten Jacken genäht. Und noch ein paar sonstwohin und die Tüte sieht immer noch ziemlich voll aus (Foto zeigt den heutigen Zustand). Lediglich ein einziger ist bislang beim Annähen gebrochen.
Diese kleinen Knöpfe passen überall dazu, haben genau die richtige Leichtigkeit für zartes Gewebe und die richtige Größe für ein eine-Masche großes Strickknopfloch. Die teuren Knöpfe hingegen scheinen nirgendwohin zu passen.


Mittwoch, 5. September 2012

MMM 23/12 Bequemrock

Die Frage nach dem anscheinend warum auch immer wechselnden Bekleidungsstil für Frauen um die 50 (U.a. haben Bronte und Susa dazu sehr treffende posts geschrieben) plagt mich nun auch schon einige Monate.
Vorgestern habe ich mich deshalb den Tatsachen gestellt und eine Kleiderschrankbegehung d̶̶u̶̶r̶̶c̶̶h̶̶g̶̶e̶̶f̶̶ü̶̶h̶̶r̶̶t̶ angefangen. Nachdem der Liebste das Ganze mit einem völlig demotivierenden "aber leg das bloß nicht alles wieder nur auf Haufen" kommentierte (hätte ich nicht eher ein liebevolles Lob verdient ??) verließ mich der spontane Tatendrang leider genauso schnell wie er gekommen war....
Aber im Zuge des Räumens habe ich nicht nur mein allerliebstes, allerteuerstes und allervermisstestes Unterkleid hinter einer Schublade wiedergefunden sondern auch 2 völlig vergessene Jerseyröcke entdeckt. Den einen Rock, diesen geblümten, habe ich gestern auch sofort wieder liebgewonnen:
Berliner Hinterhofidylle
Vor dem letztjährigen Sommerurlaub hatte ich mir diese Röcke noch schnell geoverlockt, als das Auto schon urlaubsfertig beladen wurde. Ich schwöre, keiner aus der Familie hat gemerkt, dass ich dazu heimlich jede einzelne Sekunde genutzt habe, während der von den anderen Famliienmitgliedern Koffer und Taschen runter ins Auto gebracht wurden.
Die Röcke habe ich im letzten Sommer dann gerne und leidenschaftlich getragen bis sie irgendwie in den Tiefen des Kleiderschrankes liegend verschwunden sind. Aber wie lagert man Jerseyröcke??

Lange Rede kurzer Sinne, jetzt sind sie wieder da und bei den derzeitigen Temperaturunterschieden zwischen drinnen (Schreibtisch) und draußen (Südbalkon) bei gleichzeitig unlustiger homeoffice-Tätigkeit (also viel Drang auf den Balkon rauszuschlendern) braucht man was Flexibles.

 Hier also mein gestriges Büro-Outfit nochmal in aufgehellt, mit ärmellosem Top und kleinem Jäckchen drüber, welches sich prima schnell an- und ausziehen läßt. In echt ist alles gleich schwarz.


Und da diese lümmeligen Schreibtischtage auch immer mit viel zu viel unnötiger Nahrungsaufnahme verbunden sind, ist das breite, elastische Jerseybündchen natürlich auch optimal.


Genäht (welch hochtrabender Ausdruck für 4 Overlocknähte und einen Saum) nach Rock 115 aus der burda 7/2011

Den Saum habe ich gerade zugeschnitten. Die schräge Variante scheint mir eher was für große schlanke Frauen zu sein.

Und ihr anderen so? Gesammelt werden alle MMMs hier im neuen eigenen zuhause.

Montag, 3. September 2012

Virtuelle Kontakte..

sind was wunderbares.
Aber ein reales Kennenlernen ist einfach noch mal viel, viel schöner.
Da das Treffen letztes Jahr im November so aufregend anregend war, wird es auch in diesem Jahr wieder ein Berliner Bloggerinnen + Freunde Treffen geben.
Das eigentliche Treffen am Sonntag,den 18.11.12 soll wieder durch einen gemeinsamen Marktbesuch am Freitagnachmnittag und ein Abendessen am Samstag abgerundet werden.

Genau so etwas braucht man doch im trüben November bevor der Vorweihnachtstrubel losgeht. So ein Treffen fühlt sich genauso aufregend an wie ein Blind-date. Ist genauso spannend wie ein gemeinsames großes Nähkränzchen, an dem man abends feststellt, dass man unendlich viel geredet hat und trotzdem nicht einmal mit jeder ins Gespräch gekommen ist. Man hat viele der Kleidungsstücke in natura gesehen, die man schon immer in den blogs bewundert hat und trotzdem nicht ganz genau hingeschaut. Man ist völlig platt und glücklich und will mehr davon! Ehrlich!

Letztes Jahr war ich als "anonym" an der Organisation beteiligt, diesmal lade ich Euch nun als richtig echte bloggerin ein:

Die Anmeldungen werden diesmal zentral bei Catherine gesammelt.
Außerdem hoffen wir, dass wir ein erneutes Chaos bei der gastronomischen Versorgung vermeiden können, wir sind hier doch Weltstadt...hmm...
Schaut bei Catherine vorbei, dort findet ihr alle relevanten Informationen.

Samstag, 1. September 2012

Nachtrag zu jurk 17 (Knip Februar 2012)

Ich habe so viele nette Kommentare und mails zum Kleid vom letzten MMM bekommen, da möchte ich gerne einen kleinen Nachtrag schreiben und ein paar aussagekräftigere Fotos nachliefern.
Meine 10-jährige Tochter rutscht langsam aber sicher in die Pubertät und pampte mich beim Knipsen dieser Bilder (SECHS STÜCK!!!! Zum vergleich: Am MMM-Mittwoch habe ich im Kampf mit dem Selbstauslöser am Ende 32 fast komplett unbrauchbare Fotos produziert) an, dass sie bestimmt ihre halbe Kindheit lang ihre Mutter in Klamotten fotografieren mußte. *


Das Wichtigste gleich vorweg: Das Kleid ist wirklich ganz einfach zu nähen. Und es ist saubequem!!
Es besteht aus einem Vorder-, einem zweigeteilten Rückenteil, den Ärmeln, einem eckigen Ausschnittbeleg und den beiden Drapierbändern. Für die Versäuberung des rückwärtigen Ausschnitts schneidet man sich einen Einfassstreifen (achter halsbies) nach Angabe zu.
Das Vorderteil wird vorne unterhalb des Ausschnitts in mehrere Falten gelegt, darunter in der Mitte eine Kellerfalte (stolpplooi). Dann mit dem Beleg verstürzt.
Ansonsten die beiden Rückenteile verbinden und die Schulternähte schließen.
Die beiden Drappierteile säumen. Ich habe diese nur einmal entlang der eingezeichneten Umbruchlinie (vouwlijn) breit umgeklappt und mit dem dreigeteilten Zickzackstich gesäumt. Das kann man schöner machen. Nächstes Mal schlage ich ordentlich zweimal um und steppe diesen Saum ab. Diese Nähte stehen ziemlich im Mittelpunkt, es lohnt sich also, hier ordentlich zu arbeiten.
Diese Bänder werden jeweils an den beiden kurzen Seiten eingekräuselt (z.B. mit langem Stich) auf eine Länge, die der eingezeichneten Markierung auf dem Vorderteil entspricht.
Beim Verschließen der Seitennähte wird lt. Markieurng (Strook1) auf jeder Seite eines der beiden Drappierbänder zwischen Vorder. und Rückteil mitgefasst.
Die einzige kleine Schwierigkeit schien mir nun das Befestigen der beiden Bänder im Inneren des Kleides irgendwo in der Ärmelnaht zu sein. Ich habe auf den Schnitteilen keine Markieurng dafür gefunden. (müßte eigentlich auch mit "Strook" bezeichnet sein), aber vielleicht habe ich diese nur nicht erkannt.

Ich habe deshalb zunächst die Ärmel eingesetzt und dann die Bänder nach Gutdünken an dieser innenliegenden Naht festgesteckt. Dann ein bißchen mit Länge und genauem Fixierpunkt rumexperimentiert und die Bänder dann an dieser Naht festgenäht.

Insgesamt ist mir mein Kleid trotz Engerähen an den Seitennähten immer noch ein bißchen zu groß. Dank mehrerer Kommentare habe ich gelernt, dass Knip-Schnitte anscheinend tendenziell groß ausfallen. Auch konnte Karen berichten, dass die Knip ihre Schnitte für eine Körpergröße von 1,72m konzipiert. Das hat bei diesem Kleid zum Glück keine Auswirkungen gehabt, werde ich mir aber auf jeden Fall merken.
Beim nächsten Kleid nach diesem Schnitt (hey, wie wärs mit klassischem Schwarz??) werde ich darauf achten, dass der Ausschnitt insgesamt etwas schmaler wird. Bei diesem Kleid hier mußte ich die Bänder mit unsichtbaren Stichen von Innen sichern, da sie sonst äußerst ungünstig zu verrutschen drohten. Ich glaube das ist vielleicht nicht nötig, wenn der Ausschnitt des eigentlichen Kleidervorderteils von vornherein das Wichtigste verdeckt.
Die beiden blauen Pfeile zeigen, daß man an dieser Stelle außerdem darauf achten sollte, dass die Bänder hier nicht blöd abstehen.

Und morgen werden wir das Kleid bei einer größeren Oberweite ausprobieren und ich werde berichten...
edit: Wir haben es probiert: Die Drappierung sieht auch bei einer Freundin mit bedeutend größerer Oberweite super aus!

Und noch ein Nachtrag: Auch siebenhundertsachen hat das Kleid bereits genäht und ausführlich beschrieben, nämlich hier.



* Dei andere Hälfte ihrer Kindheit hat sie ihrer Mutter bei hysterischen Knipsversuchen mit dem Selbstauslöser zugeschaut.