Mittwoch, 25. November 2015

MMM 34/2015 wieder mal Onion 2045

Heute langweile ich zeige ich euch wieder mal eine Variante eines meiner Lieblingsschnittte: Onion 2045.
Ich mag solche unkomplizierten Jerseykleider. Morgens einfach reinschlüpfen ohne sich Gedanken um Kombiteile machen zu müssen . Und tagsüber kneift nichts. Wunderbar. Wenn der Stoff dann noch so eine herrliche Qualität hat wie dieser, bin ich restlos glücklich.


Der Schnitt ist so simpel, gleichzitig wandelbar und außerdem schnell genäht. Der Kragen besteht aus einem Teil. Er hat also keinen Steg, durch welchen ein Kragen eventuell noch einen Tacken besser sitzten würde, der aber beim Nähen aus Jersey oft etwas fummelig ist.
Ich bebügel den Kragen und den Ausschnittbeleg immer mit ganz dünner Einlage

links: original, rechts: meine Änderungen

Ich habe den Schnitt wie bei meinen bisher gezeigten Varianten (hier und hier) wieder etwas verändert. Ich mag keine unnötigen geraden Nähte, wenn diese für mich keine erkennbare Funktion errfüllen. Die Quernaht im Vorderteil hat z.B. keinen Einfluss auf die Passform, weil sie einfach gerade verläuft. Man kann also die Schnitteile von oberem und unterem Vorderteil einfach aneinanderkleben.
Auch im Rücken habe ich wieder die Längsnaht entlang der hinteren Mitte weggelassen. Stattdessen 2 lange Abnäher eingebaut, die das Kleid taillieren.

Der Stoff ist herrlich. Ich vermute irgendeine Art Viscosestrick. Dickerer Jersey. Ich hatte ihn letzten Sommer als Überhang bei den Thatchers im Freitagsverkauf erstanden und als dünn und leicht durchsichtig abgehakt und zu den Sommerjerseys ins Regal gelegt.  Was eine völlig falsche Erinnerung war. Als ich vor zwei Wochen mit Karin im Thatchers Salon zu Besuch war, probierte ich einen Strickmantel aus diesem Stoff an und war total erstaunt, wie wärmend und wunderbar schwerfallend die Qualität ist.

Komisch, komisch, wie mich mein textiles Gedächtnis doch getäuscht hatte. Der Stoff ist genau das richtige für ein Winterkleid. Nicht wollig, trotzdem warm. Deshalb durfte das Kleid auch mit zum Bloggertreffen nach Köln. Nach dem tollen Museumsbesuch im MAKK hat es mich noch zu einem gepflegten Arbeitstermin am Sonntagabend in Düsseldorf begleitet. Und auf der anschliessenden nächtlichen Zugfahrt zurück nach Berlin konnte ich ganz wunderbar bequem darin schlafen.

Die Musterverteilung hätte ich im Nachinein gerne etwas anders gehabt. Aber da ich beim Zuschnitt überhaupt nicht darauf geachtet habe, darf ich mich jetzt auch nicht beschweren.

Und Ihr, habt ihr aufs Muster geachtet? Vermutlich das schönste Muster trägt unsere heutige MMM-Gastgerberin Monika in einem umwerfenden Blumenwickelkleid, welches auch in Köln dabei war.

Sonntag, 22. November 2015

WKSA Teil 2: Stoff- und Schnittvorstellung

Heute ist schon das zweite Treffen des diesjährigen WKSAs auf dem MMM-Blog und ich darf heute die Gastgeberin sein. Wir treffen uns, um uns zu den folgenden Themen auszutauschen:
 - Stoff- und Schnittvorstellung
- Hurra, ich habe genau den Stoff gefunden den ich mir vorgestellt habe. Der Schnitt passt auch 

  super dazu.
- Der Stoff ist toll, aber ich nehme doch lieber ein anderes Schnittmuster. Oder doch nicht?
- Was solls, ich kopiere den Schnitt und schneide gleich noch zu.
- Hilfe, der Stoff kommt nicht. Das Schnittmuster gefällt nicht mehr.


Ich bin ganz stolz auf mich, weil ich mich beim Durchklicken durch all die verführereischen Ideen und Inspirationen im Lauf der letzten Woche nicht habe vom Weg abbringen lassen. Da ist wirklich wieder eine unglaubliche Fülle an Ideen zuasmmengekommen. Die Nähcommunity ist großartig!
Gleichzeitig brachten mich all die vielen schönen Pläne und die Aussicht auf das gemeinsame Nähen in diese aufregend pricklende Vorweihnachtskleidstimmung. Dieses tolle Gefühl, zu wissen dass wir beim großen Finale ab dem 20.12. alle in unseren selbstgemachten Kleidungsstücken stolz erstrahlen werden, das ist schon ein ganz besonderes und emotionales Ereignis.
Und wenn das Keid dann erstmal fertig ist, fängt bei mir meist endlich die Feiertagsruhepause an.

Ich habe mich also mit meinen beiden, in der letzten Woche hier vorgestellten Schnitte nochmal weiter befasst. 
links: Kleid Grace Burda vintage, rechts:A. Marras Mod 140 Burda 7/2015
Und habe mich nun letztlich entschieden, das Burdavintage Kleid (links) zu nähen, welches ich letztes Jahr bereits begonnen hatte, bevor ich den WKSA dann aus diversen Gründen abbrach. Eine Idee, die schon ein Jahr alt ist, muss ja nicht schlecht geworden sein.

Denn natürlich darf man auch mit liegengebliebenen Projekten am WKSA teilnehmen. Die Frage danach habe ich ein paar mal gelesen. Es ist doch ein wunderbares Gefühl, wenn man aus einem UFO Weihnachtskleidung machen kann. Man muss damit nicht mal bis zu den guten Vorsätzen an Sylvester warten.

So kam es zu meiner Entscheidung:
Hin- und hergerissen hatte ich in der vergangenen Woche einfach mal mit dem Antonio Marras Designerschnitt aus der Burda 7/2015 angefangen. Der tauchte in der Ideensammlung nämlich auch noch bei anderen auf, und es ist ja immer besonders schön, wenn man noch ein paar Mitstreitereinnen mit dem gleichen Schnitt hat.
Meine Idee war, den Schnitt aus verschiedenen schwarzen Stoffen zu nähen, so dass verschiedene Stoffstrukturen die Schnittführung unterstützen könnten.  Da ich aber unsicher war, wie und wo z.B. ein glänzender Stoff eingesetzt werden könnte, habe ich also mit einem (hoffentlich tragbaren) Probekleid aus gestreiftem Stoff begonnen. Bei den Streifen würde man die Faltenlegung und das Potential das darin liegt, gut erkennen können.

Und hier ist es nun, das Probekleid, teilweise nur geheftet:


Die Fotos spiegeln die Realistät leider nur begrenzt wider. In echt sitzt das Oberteil nämlich schon ganz gut und die verkreuzten Abnäher finde ich sehr schön. Aber diese Falten am Rockteil umranden den Bauch ungünstig von beiden Seiten, machen also definitv nichts für die Bauchoptik.
Selbst wenn ich den Winkel der Faltenböden noch verändern würde, ich fühle mich darin nicht wohl.
Auch in einfarbig schwarz wird das vom Grundprinzip her sicher nicht besser werden.

Ich habe fast den Verdacht, dass dieses Kleid nur bei Nastjusha wirklich schön ist, auf deutschen Seiten habe ich keine weiteren Exemplare gefunden. (oder falsch gesucht?). Die Beispiele auf der gut struktuierten russischen Burdaseite sind alle irgendwie auch nur so mittelschön.

Da ich sowieso gerade auf der russischen Burdaseite war, habe ich mir gleich auch nochmal die genähten Beispiele für das Burdavintagekleid Grace angeschaut. Mein liebstes Modell war und ist dieses bezaubernde Kleid. Auch die anderen Modelle überzeugen.
Und deshalb werde ich jetzt 50-er-Jahre angehaucht in die Feiertage gehen. In schlicht schwarz. Da habe ich viele Möglichkeiten, das Outfit je nach Tagesform noch mit Schmuck aufzubrezeln.

Das Zubehör und ein paar bereits zugeschnittene Teile habe ich zusammen mit anderen Resten in einem staubigen Pappkarton (offenbar vollständig) wiedergefunden. Wenn das man kein Zeichen ist!
Achtung ein Karton
Nachdem ich mich sowohl mit diesen Teilen, dem bereits vorhandenen Probeteil vom Oberteil als auch nochmal mit meinen damaligen Blogposts beschäftigt habe, wusste ich plötzlich auch wieder, dass das Kleid was werden könnte.

Der Stoff hat eine dezente Piqueestruktur und ist ganz leicht stretchig.

Ich bin jetzt wirklich sehr froh, eine Entscheidung getroffen zu haben, die sich richtig gut anfühlt. Und ich anfangen kann zu nähen.
Denn in 2 Wochen am 6.12. wartet schon der nächste Sew Along Termin, bei dem es bereits um erste Nähergebnisse geht.

Wie es bei den anderen läuft und wer schon womit angefangen hat, kann man ab heute hier nachlesen und kommentieren.

Mittwoch, 18. November 2015

MMM 33/2015 im karierten Homeofficemantel

Der Schnitt Esme,  (Longcardigan von named) ist ein richtiger Dauerbrenner in meinem Kleiderschrank. Neben einfarbigen Varianten (z.B. hier in Braun), sowie meinem allerersten in braunmeliert habe ich auch dieses großkarierte Modell.
Große Bademantelgefahr, die ich auch nicht komplett gebannt bekomme. Da ich den Mantel aber bislang vorwiegend zuhause getragen habe war dies nicht weiter schlimm. Vielleicht sollte ich es mal mit einem Gürtel probieren?

Ich mag den Mantel sehr, es gibt in der Nähwelt sogar noch weitere Modelle, heute sieht man. auch einen bei Monika und Susa in ihrem geschenkten (hier)  Der Stoff war ein virtueller Gemeinschaftskauf auf dem Maybachufer.
Obwohl ich weiß, dass der Esmemantel mit flachen Schuhen irgendwie stylischer aussieht (Meine Tochter trägt meine dauernd und dauerhaft ausgeliehenen Exemplare nämlich immer mit Turnschuhen) präsentiere ich den Strickmantel heute auf den Fotos trotzdem mit Stiefeln. Ich habe nämlich keine schwarzen flachen Schuhe..... Und gleich am heimischen Schreibtisch trage ich sowieso immer nur Socken...

Das Anpassen der rechteckigen Karos war beim Nähen das aufwändigste. Ansonsten ist der tolle Schnitt bis auf die Tasschen ratz-fatz genäht.
Ich brauche tatsächlich noch weitere Esmes. Da man über diesem langen Strickmantel schwierig einen anderen (bei mir meist viel kürzeren) Mantel tragen kann, hatte ich die Idee, mir einen Esme aus dickerem Wollstrickstoff (liegt schon im Lager) als Übermantel für die anderen Esmes zu nähen.
Mal gucken, wann ich wieder zum Nähen komme....wenn sich in den nächsten Wochen Nähzeit ergibt, sollte ich mich erstmal um das Weihnachtskleid kümmern, ,.

Nina trägt als heutige Gastgeberin auf dem MMM-Blog ein wunderschönes langärmiges Vintage Shirt Dress, welches auch noch auf meiner Nähliste für die kühlere Jahreszeit steht.

Montag, 16. November 2015

Nähbloggerinnentreffen Köln 2015

Ein Wochenende voll von Zugewandtheit, erfüllt von freudigen Wiedersehen, spannendem Kennenlernen, anregenden Fachsimpeleien, Besichtigungen, wunderbaren Gesprächen und sehr, sehr viel Lachen habe ich beim Bloggertreffen in Köln verbracht.



Die sympathische Kölner Nähbloggerinnenfraktion mit Karin (dreikah), Susi (alle Wünsche werden wahr), Antje (machenstattkaufen), Brigitte (overluck), Luzie (mein wunderbarer Kleiderschrank), Antonia (Marja Katz) und Bele hat für 50 Frauen ein unglaublich erlebnisreiches Wochenende organisiert.
Vielen herzlichen Dank, ihr seid die Besten!

Eine informative Stadtführung und eine exklusive Museumsführung (sehr zu empfehlende Ausstellung: Look! designer von A-Z) haben mir ebenso gefallen wie die ausgetüftelte Shoppingtour durch Köln. Dank der liebevollen Rundumbetreuung konnte man, selbst wenn man hochkonzentriert in Gespräche vertieft war, seiner Gruppe folgen, oder -falls diese doch mal verloren ging- sich einer anderen, den Weg kreuzenden Gruppe anschließen. Ich hatte Glück und wurde zusätzlich auch noch von der wunderbaren Frau Prinzenrolle betreut.

Wie immer nach Treffen dieser Art bedauere ich, dass ich nicht jede einzelne Teilnehmerin wirklich kennenlernen konnte und nicht jedes Gespräch so ausgiebig war, wie ich es mir gewünscht hätte.

Neben dem eigentlichen Bloggertreffen hatte sich der teilnehmende Teil des MMM-Teams schon Freitag bei Karin getroffen, komplett das tolle Haus von oben bis unten belagert und wurde zusätzlich auch noch mit dem weltbesten 5 Sternemenu bekocht. Unglaublich, ich sage nur "selbstgemachter Blätterteig".

Bei reichlich Sekt und Wein konnten wir uns endlich mal alle gegenseitig persönlich kennenlernen.  Ausgiebig und bis in die frühen Morgenstunden haben wir Dauerthemen wie die leidige Nichteinhaltung der MMM-Regeln diskutiert, uns aber auch ausgiebig mit ein paar spannenden Planungen und dem Gimmick für die diesjährige Weihnachtsspendenaktion beschäftigt. Was für ein Spaß!
Liebe Karin, lieber R.- ich spiele immer noch mit dem Gedanken, dauerhaft bei euch einzuziehen!
Vielen, vielen herzlichen Dank für die Gastfreundschaft!

Nach drei Tagen in einer solch flauschigen Wolke fällt die Rückkehr in den Alltag meistens nicht leicht. Ganz besonders dann nicht, wenn die Welt an anderer Stelle vor Schock stillsteht.....




Karin sammelt hier alle Berichte vom Bloggertreffen.

Sonntag, 15. November 2015

WKSA 2015: Teil 1 Inspiration

Heute ist das erste Treffen des diesjährigen Weihnachtskleid Sew Alongs, dem traditionellen gemeinsamen Herstellen von Kleidung für die Feiertage.
Nina (Kleidermanie), Monika (Wollisundstoffix), die WKSA erfahrene Katharina (dickespaulinchen) und ich sind dieses Jahr die Gastgeberinnen.


Planlos überlege ich hin und her.
Nicht nur das Kleidungsstück als solches macht mir Kopfzerbrechen, sondern auch die bange Frage nach ausreichend Zeitfenstern zum Nähen beschäftigt mich. Bis Mitte Dezember bin ich beruflich viel unterwegs und völlig aus- bzw überlastet. Mal schauen, ob ich im WKSA-Zeitplan werde nähen können oder stattdessen kurz vor dem Finale am 20.12. (oder in der Nacht vor Heiligabend) noch Nähnachtschichten einlegen werden muss.

Andererseits möchte ich den WKSA auch ungerne ausfallen lassen. war der Weihnachtskleid Sew Along 2011 doch der Beginn meines Bloggerlebens.

2011 nähte ich dieses schwarze Kleid mit weißem Bubikragen. Ich liebe dieses Kleid aus sentimentalen Gründen sehr. Und obwohl ich es nur wenige Male getragen habe, fühle ich mich darin aus eben diesen sentimentalen Gründen wohl.

2012 gab es ein Dodokleid in braunem Wollstoff. Obwohl dieses Kleid alltagstauglich wäre, habe ich es kaum getragen, irgendwie fühle mich in der Kombination aus eng am Bauch mit vielen Querfalten darüber einfach nicht richtig wohl.

2013 schwamm ich glücklich auf der Butterick 5159-Welle mit. Die Idee dieses Kleids gefällt mir nach wie vor sehr, ich mag den schmeichelnden tiefgezogenen Ausschnitt und die kleinen, feinen Schnittraffinessen. Und das schlichte Schwarz, Nach diesem Schnitt habe ich auch ein geliebtes Sommermodell. Aber das Weihnachtskleid aus leicht stretchigem, schwarzen Stoff habe ich mittlerweile entsorgt. Die Stoffqualität war einfach sehr unbefriedigend, stets voller Fussel. und das Kleid saß trotz (oder wegen?) des Stretchanteils einfach nicht richtig gut.


2014 habe ich den Sewalong abgebrochen. Nachdem ich ein vielversprechendes Probeoberteil genäht hatte, kam -ich denke es waren viele Gründe-  es dazu, dass ich prokrastinierte, indem ich eine Patchworkdecke für meinen Sohn nähte. Eine Entscheidung, die ich allerdings bis heute nicht bereue.

Dieses angefangene Kleid nach dem Schnitt "Grace" aus der ersten Vintage burda vom letzten Jahr liegt noch rum. Beim Umschichten von Stoff- und Schnittstapeln fällt es mir von Zeit zu Zeit wieder in die Hände. Falls ich die Schnitteile noch alle wiederfinde, wäre es für mich eine erstrebenswerte Option, dieses Kleid fertig zu nähen. Mein Stoff ist eine Art Piquee in Schwarz. 
Sowieso würde ich mir gerne wieder mal ein einfarbig schwarzes Kleid nähen. Ich trauere meiner Nichtteilnahme beim "Das kleine Schwarze"-Sew Along bei Monika und Sylvia im letzten Sommer immer noch nach.

Das ist also meine Option 1. Kleid "Grace". Statt den Rock zu kräuseln würde ich diesen lieber in Falten legen. Und den Rückenausschnitt nicht ganz so tief runterziehen.

Option 2
Ein zweiter Schnitt, den ich schon länger umsetzen wollte und der sich in einfarbig Schwarz wohl auch als Weihnachtskleid gut machen könnte ist der Antonia Marras-Designerschnitt aus der Burda 7/2015. Schwarzen Stoff sollte ich in meinem Lager finden. Vermutlich kann man für diesen Schnitt auch verschiedene schwarze Qualitäten kombinieren. (Eine wunderschöne Variante dieses Schnittes hat sich Nastjusha genäht-siehe hier)


Ich finde die Beschränkung auf diese beiden Optionen erstmal sehr hilfreich für mich. Sonst fange ich noch an, über goldene Jumpsuits oder bodenlange Paillettenröcke nachzudenken.
Wenn ich mir die Inspirationen bei all den anderen Teilnehmerinnen auf dem MMM-Blog anschaue, werde ich vermutlich sowieso wieder hilflos und planlos werden.....

Sonntag, 8. November 2015

Tücher stricken Teil1



Lange Monate dieses Jahres ruhten meine Stricknadeln. Dann lief mir kurz vor den Sommerferien das Stricktuch Vanilla Orchid von Agnes Kutas in natura an Lotti über den Weg.
Ich hatte noch Restgarn von diesem Jäckchen im Haus und so konnte ich auch relativ unvorbereitet im Urlaub den Strickspaß wieder entdecken.
Leider hat mir das Stricken dieses in Teilen überambitionierten Musters nicht durchgängig Spaß gemacht. Aber die Form und Tragegefühl gefallen mir sehr.

Die Tuchgröße ist trotz der Verwendung von 4,5-er Nadeln und trickreichem Hunzufügen von Extramusterreihen eher klein ausgefallen, was mir ein paar milde Belächelungen der beiden Großtuchbesitzerinnen Lotti und Catherine einbrachte. Aber was solls, es muss auch Kleine geben....

Das Muster öffnet sich nach dem Wässern, allerdings nicht annähernd so viel wie das TTT.

vorher  
nachher
Im Detail:
vorher
nachher

Sonntag, 1. November 2015

Der Halloweenrock (Vintage Burda Rock Faye)

Wegen einer Tochterhalloweenparty gestern Abend wurde ich freundlich gebeten, das Haus zu verlassen. Während meine Tochter mit Vorbereitungen beschäftigt war, habe ich mir deshalb -passend zu einem gepflegten Halloweencocktail außer Haus- kurzerhand einen orangen Rock genäht.


Der Stoff ist ein ganz neu gekaufter, kräftig rotoranger Wolle-irgendwas vom Maybachufermarkt, die als Deko aufgesetzte Gürtelschliesse stammt aus einem Sommerurlaubsflohmarktfund

Der Schnitt ist der Rock vom Kostüm "Faye"aus der letzte Woche neu erschienenen vintage Burda "Die sagenhaften Sixties":
Auf dem Beispielfoto kann man erkennen, dass der Rock im Vorderteil beidseitig 2 tiefe Falten hat. Die Schnittmusterzeichnung zeigt auch die 4 Abnäher im rückwärtigen Rockteil.
Oben hat der Rock einen schmalen Bundstreifen.
Ganz verwegen habe ich aufgrund meiner kürzlich gemachten guten Erfahrung versucht, diesen durch einen schmalen Formbund zu ersetzen. Das funktioniert überhaupt nicht. Der Rock saß damit sehr merkwürdig.



Ich hatte zunächst probeweise erstmal nur das Vorderteil zugeschnitten und die Falten dort eingearbeitet.
Die Faltenböden habe ich nicht ausgeschnitten (auch nachträglich nicht mehr), denn so hätte ich zur Not aus diesem Stoffteil bei Nichtgefallen noch ein Schnitteil eines anderen Schnittes ausschneiden können.
Die Falten werden im oberen Bereich fest eingenäht und springen erst unterhalb des Bauches auf.


Der Schnitt fällt m.E. an der Taille eher eng aus. Deshalb habe ich dann beim Rückenteilzuschnitt dort beidseitig 1,5cm zugegeben.
Wie man erkennen kann, könnte ich die rückwärtigen Abnäher noch etwas tiefer nach unten weiterlaufen lassen. An der Hüfte sitzt mir der Rock noch etwas zu weit - besonders im Gegensatz zum eher strammen Bereich oberhalb der Hüfte.
Da ich anfänglich von dem Rock an mir nicht so recht überzeugt war (ich fand die Silhouette für meine nichtvorhandene Taille nicht besonders vorteilhaft) habe ich auch kein Futter eingearbeitet und den Saum nur geoverlockt und mit Blindstich angenäht.
Mittlerweile habe ich den Rock auch heute den ganzen Tag getragen und er gefällt mir immer besser.
Die Saumweite ist toll.
Und Röcke die man völlig unkompliziert zu komplett schwarzem Zubehör tragen kann sind für mich einfach genial.