Am vorletzten Wochenende fand eines der Nähnerd-Jahreshighlights statt: Das 4. Nähbloggerinnentreffen, diesmal in Bielefeld.
Mema,
bunte Kleider,
das Büro für schöne Dinge und
Frau Knopf hatten dazu eingeladen und für uns ein außerordentlich schönes Programm zusammengestellt. Vielen, vielen herzlichen Dank ihr Lieben. Ihr habt das so toll organisiert!
Arbeitsbedingt komme ich erst jetzt dazu, über meine Eindrücke zu schreiben. Außerdem hatte ich leider meinen Fotoapparat nicht dabei und kann das Wochenende nur mit ein paar lausigen Handyfotos dokumentieren...
Samstagvormittag wurden wir 4 Berlinerinnen (ich reiste gemeinsam Frühlingsjäckchen-strickend mit
Lucy,
Frau Santa Lucia Patterns und
Yvonet) direkt am Bahnhof von einer kleinen, gut gekleideten
Abordnung von Bielefelderinnen und den beiden Elkes (
diese und
diese) herzlich empfangen und direkt in die Autos geladen für eine fröhliche Fahrt nach Verl in den Marc Aurel Verkauf. Hochwertige Stoffe in eigentlich überschaubarer Auswahl. Trotzdem brachte jedes Umschichten der Rollen wieder neue Schönheiten ans Licht. Kurzwarenbasics zu günstigen Preisen. Dazu lockeres Fachsimpeln und fachkundige Bloggerinnenberatung. Ein herrlicher Einstieg ins Wochenende!
Nicht zu vergessen dieser besondere Moment als ich -im untersten Regalbereich Stoffrollen umschichtend- plötzlich
Susis Schuhe hinter dem Zuschneidetisch entdeckte. Was für eine Situation, jemanden in echt kennenzulernen. Es war mir ein Vergnügen, Susi!
Meine Ausbeute, ich bin sehr stolz auf meine bescheidene Zurückhaltung:
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Vorwiegend Reste, ein Stück Sherlock-Holmes-Stoff. Dazu Gütermann-Garne, Reißverschlüsse und ein langes Stück Männerunterhosen-Gummibund |
Nach dem Verl-Ausflug spazierten wir durch die Stadt und ins Hotel. Als Bielefeldneuling war ich erstaunt, wie malerisch der Teutoburger Wald in die Stadt hineinragt. Und wie die traditionelle Leinenweber- und Feinmechanikindustrie im Stadtbild erkennbar sind.
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von so einem bißchen Regen lassen wir uns doch nicht die Laune verderben... |
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Bielefeld als Standort eines Pudding-Unternehmens wurde in unserem Hotelzimmer anhand dieser ausdrucksstarken Tapete verdeutlicht:
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wir konnten zum Glück trotz der Pudding-UFOs gut schlafen |
Nachmittags hatten die Gastgerberinnen eine exclusive Führung durch das Museum Wäschefabrik organisiert. Eine ehemalige Fabrik mit Näherei, Verwaltungsbüros und Versandraum samt anhängendem Wohnhaus der Unternehmerfamilie(n). Beeindruckend was der Förderverein über die Historie dieses Gebäudes und seiner Nutzer bereits alles rekonstruieren konnte.
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Links eine Buchungsmaschine, die zum Zeitpunkt der Anschaffung den Gegenwert von 5 Autos hatte |
Abends dann ein lecker-unkompliziertes Abendessen in toller, wunderbar gekleideter Runde. 20 Nähbloggerinnen an einem Tisch, muntere Gespräche, gemeinsames Lachen, zwischendurch Aufstehen und Kleidung zeigen und die ganze Zeit diese besondere Vertrautheit. Ich bin immer wieder unendlich gerührt, dass so etwas einfach so möglich ist.
Zwischendurch beglückte uns
MaxLau mit zwei Kisten feinster Schneiderkreide, aus denen wir uns bedienen durften. Ich bin schon ganz neugierig, diese beiden Qualitäten auszuprobieren.
Als besonders wird mir auch unser nächtlicher Spaziergang in Erinnerung bleiben. Das war ein wirklich tolles Gefühl, als fast 20 Frauen mit Absätzen (darunter mindestens 5 Paar Chie Miharas) plötzlich im Gleichschritt über das Pflaster klapperten....
Interessierte Einblicke auf die Auslage des kleinen Bielefelder labels "puddingtown". Danach ein angeregtes Lästern vor den Schaufenstern einer Edelboutique und noch ein Barbesuch über den Dächern Bielefelds. Ein wirklich gelungener langer Tag!
Trotz der angenehmen Gruppengröße konnte ich leider trotzdem nicht mit jeder ins Gespräch kommen. Aber es war einfach schön, Frauen wie Doreen und Manuela wiederzutreffen,
die ich vom letzten Bloggertreffen schon kannte. Oder sich
unbekannterweise auf der Straße zu erkennen, wie mit Fadori.
Am Sonntagmorgen ging es dann mit einem gemütlichen Frühstück im Wintergarten eines Cafés gleichermaßen entspannt und vertraut weiter.
Anregende Gespräche, Erfahrungsaustausch, Lachen und sich einfach Wohlfühlen. Altbekannte Kleidungsstücke (wie
Hannahs Mantel meiner Träume) und so manches speziell noch für dieses Ereignis Fertiggestellte in echt bestaunen und anfassen zu dürfen. Zusammen Nähbücher und alte Burdahefte durchblättern und dabei diese merkwürdig weggequetschte Taille entdecken:
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Brigitte Bardot im Buch "S´habiller comme au cinema" |
Ein ganz besonderer Höhepunkt war der Tauschtisch (meine erste Nominierung zum Nähnerdwort des Jahres 2014!). Ich habe leider keine Fotos von dem Tisch, aber eines mit meinen Tauschschätzen:
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Ein herrlicher Trachtenstoff, Burda von 1978 und ein sprechender (???) Ullstein Jackenschnitt |
Ein wunderbares und behaglich-vertrautes Wochenende haben wir in Bielefeld verbracht. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich dabei sein durfte. Vielen Dank liebe Bielefelderinnen für dieses Erlebnis!
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Hier würde ich mich gerne mit einem weiteren Ozelotkleid einreihen! |