Mittwoch, 30. Mai 2012

MMM18/12 abstraktes Blümchenkleid

Heute endlich auch mal wieder ein Beitrag aus dem Hause "Kreuzberger Nähte". In den letzten Tagen äh Wochen fand das "internet" weitestgehend ohne mich statt, denn das wahre Leben hatte einfach viel zu viel zu bieten.

Anlässlich des Blümchen-Monats Mai hatte ich mir -wie berichtet- ein paar Blümchenstoffe besorgen MÜSSEN und habe diese mittlerweile auch weitestgehend verarbeitet.

Eines der dabei entstandenen Stücke ist dieses mittelluftige, mittelmäßig blumige, mitteldicke, mittelarmlängige, mittelprächtige Kleid nach dem Schnitt Kwik sew 3380. Genau das richtige für das -nach der bombastischen Pfingstsonne- jetzt eher wechselhafte Wetter .
Genäht aus einem mittelelastischem Jersey, ohne Reißverschluß. Die Variante B mit der Mittelnaht in der Taille (oder da wo mal eine Taille war!)
Ich finde die Idee dieses Schnittes wirklich toll: simpel, schlicht, elegant, unaufdringlich und gutsitzend.- Wobei der letzte Punkt bei mir leider noch nicht ganz hinhaut.
So habe ich am Rückenteil oben eigenmächtig 2 kleine zusätzliche Abnäher setzen müssen, sonst würde das Kleid am rückwärtigen Halsausschnitt einfach zu weit abstehen. Von der Stofffülle in diesem Bereich hat es der Schnitt selbst für einen gebürtigen Stier wie mich (mit Hang zu Sturheit und Stiernackigkeit) eindeutig zu gut gemeint.
Auch an Ärmeln / Schulter / Armkugel stimmt es noch nicht so ganz, irgendwas ist da zu weit:
 Leider kann ich das Ärmelpassfromproblem diesmal nicht auf die Burda schieben......
Ansonsten läßt sich der Schnitt wirklich ganz einfach nähen. Und sicher auch wunderbar abwandeln. Primavera hat damit bereits tolle Ergebnisse erzielt und hier ein herrlich schlichtes schwarzes Exemplar gezeigt..

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Dieses Auto scheint jemandem aus der Nachbarschaft zu gehören, immer wieder befällt mich bei seinem Anblick ein leichtes Grausen. Ich möchte euch dieses Fahrzeug eines der Mittagstisch-Testsieger der stiftung Warentest natürlich nicht vorenthalten, auch wenn ich mich selbst aus optischen Gründen leider größtenteils entfernen mußte.

Falls Ihr noch ein bißchen mehr Mittagstisch-Grusel vertragt, oder wenn ihr euren Kindern ein bißchen Dankbarkeit trotz nicht immer ganz optimaler Pausenbrotboxen abnötigen wollt (so wie ich!), kann ich wärmstens (hahaha) das blog NeverSeconds empfehlen, in dem eine 9-jährige Schülerin über ihr Schulkantinen-Mittagessen blogt.

Und auf jeden Fall sollten wir alle heute unbedingt wieder bei Cat reinschauen, die anlässlich des MMM mal wieder uns MeMades ganz demokratisch und hoffnungsvoll bei sich versammelt und uns zeigen läßt, was wir heute Selbstgemachtes tragen.

Montag, 14. Mai 2012

Blümchen-Treff-Montag 1: Fleißiger Sonntag

Kurzer Zwischenstand, den ich hier voll stolz (altmodisch würde man es so schreiben: voll Stolz) präsentiere.
Ich hatte einen sehr produktiven Sonntag, der eigentlich schon am Samstag spät nachts anfing, als ich -motivierend begleitet durch die per chat zugeschaltete primavera- mit dem Zuschnitt des ersten Blümchenkleides begann.
Und obwohl der Sonntag durch 2 Kirchgänge (Jaaa, das gibt es auch in Berlin!) zerstückelt wurde (eine Taufe vormittags und ein Flötenkonzert vom Tochterkind nachmittags) habe ich
- das erste Kleid fertig
- (statt Tatort) den Rock weiter angepasst und ein Futter eingenäht
- nebenbei noch 2 Streifen-Cardigans für die Tochter und mich angefangen (die warten jetzt noch auf eine Inspiration, wie man sie individuell aufhübschen - evtl. aufgenähte Blümchen- und damit die Partnerlookgefahr reduzieren kann)

Heute habe ich etliche Telefonate zu erledigen, evtl. kann ich dabei ein paar Nähte von Hand erledigen und die Knöpfe an der Blümchenbluse befestigen. Sieht am Telefon ja keiner.
Man geht das hier gerade ab!

Was bei den anderen fleißigen Blümchenmädchen abgeht kann man sich hier bei Meike anschauen. Danke für diese tolle Aktion!

Samstag, 12. Mai 2012

Blümchen-Sommer-2012 - Pläne

Ich war gestern im Auftrag unterwegs....
Herrlich, wenn man über den Maybachufermarkt gehen darf im Auftrag einer höheren Macht. Kein Hadern und Zaudern, kein Selbstbetrug und kein schlechtes Gewissen. Meike hat gerufen und ich folge ihr...

Was bisher geschah:
Nach meiner gestrigen Bestandsaufnahme war ja wohl klar, dass mein bekleidungstechnisches Seelenheil in diesem Sommer von neuen Blümchen abhängen wird . Oder bin ich einfach nur ein alter Lemming und muß immer dem Ruf der Netzgemeinde folgen? Oder will ich es eben einfach, weil -um es mit den Worten meines pubertierenden Sohnes auszudrücken- "ALLE ANDEREN dürfen doch auch Blümchenkleider nähen".

Auch das Durchforsten meines Stofflagers brachte tatsächlich keine weiteren Blümchen zum Vorschein, aber immerhin fanden sich 2 angefangene Blümchenprojekte. Und da es ja bekanntlich keinen Preis ohne Fleiß gibt und ich auch mal ein bißchen streng zu mir sein muß, steht das Fertigstellen dieser beiden Projekte am Anfang meines BlümchenSOMMERS 2012. (Mit einfach nur dem Mai werde ich 100% nicht hinkommen)

1. eine Bluse aus Jersey, hier fehlen tatsächlich nur die Knöpfe (und das seit mindestens 2 Jahren, aber da war die Zeit anscheinend einfach noch nicht reif für Blümchen)
 älterer Burdaschnitt

2. Ein hellbleu-farbener Cordrock 
Hier hatte ich den Stoff mal für ein Tochterkleid gekauft und in einem besonders nachtragenden Moment (undankbar verschmähte sie etwas Selbstgenähtes von mir) habe ich beschlossen, daß ich den schönen Stoff jetzt einfach für mich vernähe- Basta! Habe daraus meinen ottobre-Basis-Rock zugeschnitten und als es an die Änderungen (das seitliche Verkleinern / Anpassen- eigentlich keine große Sache) ging, blieb er irgendwie liegen......


Also, der wird auch fertig genäht, Insbesondere, da er gerade auch sehr gut zu dem Wetter draußen passen würde.

Und nun kommt sie, meine Auftragsbeute, tada:
3 Jerseys in unerschiedlichen Qualitäten. 

Der ganz linke ist ein sehr feiner Viscosejersey und -ich spreche aus Erfahrung- ein bißchen zu dünn für das onion-Knotenkleid, bzw für dessen Ausschnitt. Ich überlege, ob ich daraus nun endlich mal das Jurk 27 mit den verschlungenen Bändern nähe (knip Februar 2012). da scheint mir der Ausschnitt weniger aufregend zu sein.
Gelungene Umsetzungen konnte man bereits bei dickespaulinchen hier und bei siebenhundertsachen hier bestaunen.

Der mittlere, dunkelblaugrundige Stoff ist eine etwas stabilere Qualität mit lockerem Fall. Spontan würde ich daraus ein onion-Knotenkleid nähen- hach wie originell!

Der rechte Stoff hat doch auch ein (abstraktes) Blümchenmuster, oder? Dies ist eine dickere Jerseyqualität und ich überlege, ob ich daraus das Kwik sew 3380 nähe, ohne Reißverschluß. Hallo primavera, hast du das schon einmal aus dehnbarem Stoff ohne RV genäht?

Ich kann nur hoffen, dass ich meine Pläne bis zum Herbst umgesetzt haben werde.....
Und nun gehe ich Stoff waschen.

Freitag, 11. Mai 2012

Blümchen im Mai, Bestandsaufnahme (Kränzchengenähtes 6)

Meikes Aktion (hier jetzt BMM genannt) hat mich sofort angesprungen...warum?
Bin ich der leidenschaftliche Blümchentyp? Hab ich Frühlingsgefühle? Oder andersherum: Hab ich ein Problem mit Blümchen, dass ich hier nun im www aufarbeiten möchte?
All diese Fragen hätte ich vor 3 Tagen noch mit einem deutlichen NEIN beantwortet, dachte ich doch immer, ich hätte ein ganz und gar entspanntes neutrales Verhältnis zu Blümchen. Nettes Muster, passt zu allem und ab und zu kaufe ich Blümchenstoff.

Nun habe ich mich der Thematik aber mal etwas näher gewidmet und siehe da: neue Erkenntnisse. Nicht dass das jetzt Dinge wären, die mein Leben entscheidend verändern werden, aber trotzdem interessant: In meinem Kleiderschrank befinden sich fast keine Stücke mit Blümchenmuster. Der ein oder andere floral anmutende Musterdruck, aber das gildet nicht wirklich.

Hier nun meine dürftige Ausbeute an Fundstücken im Einzelnen:

1. Ein T-shirt, welches ich hier schon vorgestellt (und seitdem auch nicht mehr getragen habe).

2. Ein Kaufrock (Blutsgewschwister), heiß geliebt und DIE Klamotte des letztjährigen Sommerurlaubs:
3. Und ja, die ein oder andere wird es schon ahnen: Ein Knotenkleid - mit immerhin Blumenmuster im Oberteil.

4. Und dann kommt es, tada: mein viertes Blümchenteil, welches zugleich auch mein letztes Nähkränzchenprojekt war, genäht im März diesen Jahres: ein wirklich richtiges Blümchenkleid, mit Blümchen allover. Lag das Blümchenthema vielleicht im März schon in der Luft?
(4.3.2012: Hier live gebloggt und Foto geklaut)

Und das Ganze nochmal im hardcore Alltagseinsatz:

Den Schnitt hatte ich von einem alten Land´s-end-Kaufkleid abgenommen (welches einfarbig schwarz und richitg gut sitzend und damit eines meiner absoluten Lieblinge ist und sich aber überhaupt nicht gut fotografieren läßt)

Natürlich hat da was am Kragen nicht richtig hingehauen, aber das weiß ja nur ich!
Und mit diesem Kleid hatte ich eine besondere Kränzchen-premiere: Ich habe es während des Kränzchens tatsächlich fertig genäht bekommen! Also bis auf den Saum....aber ich will hier jetzt nicht kleinlich sein.

Die Raffinesse des Schnitts kann man auf den Fotos leider nicht erkennen, aber ihr könnt mir glauben, es hat eine spitz zulaufende Brustpasse mit Abnähern. Also nix einfach nur T-shirt verlängert.


Aber wo sind eigentlich all die Blümchenstoffe abgeblieben, die ich immer mal wieder kaufe? Richtig; im Kleiderschrank vom Tochterkind:

Und jetzt ist mir auch klar, warum ich unbedingt bei Meikes Blümchen-Monat-Mai mitmachen muss:  Ich brauche auch was und noch viel mehr mit Blümchen drauf!

Und dieses Foto wollte ich euch auch nicht vorenthalten. Es ist schon ein besonderer Moment, wenn einem die eigenen Kinder über den Kopf wachsen. Mein Sohn hat mich (endlich, endlich kann ich in Anbetracht meiner doch eher geringen Körpergröße nur sagen) überholt und jedes Kuscheln kriegt jetzt auch immer so ein bißchen was Gönnerhaftes. Oder man könnte auch sagen, ich werde als Mutter jetzt diminutiv - um hier den Bogen von der Blume zum Blümchen zurück zu schlagen.....
und wenn ich nicht so blöd in Wind und Sonne hätte gucken müssen,
 wäre euch auch das blöde Blümchen auf dem Muttchen erspart geblieben.


Mittwoch, 9. Mai 2012

MMM 16/12: leichter Wollmantel (Kränzchengenähtes 1)

Heute endlich mal wieder ein MMMittwoch mit mir...
Nachdem der neue Flughafen Schönefeld nun doch nicht am 3. Juni eröffnet werden kann (wer in den letzten Wochen auf der Riesenbaustelle war, hätte sich das überhaupt noch vorstellen können??) habe ich arbeitsmäßig gerade wieder ein bißchen Luft und deshalb gestern einfach um 17.00 Feierabend gemacht. Das kam in den letzten Wochen eher selten bzw. gar nicht vor.
Und habe die Gelegenheit genutzt, rauszugehen und dabei noch ein paar Fotos zu machen.
Ich zeige euch heute einen ganz leichten Woll-Übergangsmantel, der sich zugleich auch bewährt hat als Picknickunterlage, Unterwegs-Schlafdecke und als ein herrliches Teil zum Wärmen der empfindlichen Nierengegend in zugigen Zügen. (jajaja, ich bin nun auch schon seit ein paar Jahren in dieser Altersklasse angekommen!). Dank des leichten Wollmaterials ist er außerdem fast ganzjährig einsatzfähig


Dieser Dufflecoat (Modell 109 burda 10/2009) war mein Projekt für mein allererstes Nähkränzchen und hat allein schon deshalb einen besonderen Stellenwert. 
Ich war damals im Januar vor einem Jahr schwer aufgeregt, kannte ich doch die anderen Teilnehmerinnen erst kurz oder gar nicht. Mädels, ihr hättet ja auch blöd, gemein und zickig sein können, oder? Oder mich blöd, zickig und total daneben finden können?

Burda ging von einem Stoffverbrauch von 3,20m aus, ich hatte aber nur -für mein Empfinden allerdings sagenhafte- 2m petrolfarbenen Wollstoff. Also kam am Samstag vor dem Kränzchen zu der allgemeinen Aufregung vor dem Nähtreff auch noch der Nervenkitzel beim Zuschnitt. Ich habe aber tatsächlich alle Teile rausgekriegt, mit viel Herumgeschiebe aber ganz ohne Mogeln und Stückeln. Allerdings hätte ich persönlich eher dazu geneigt, die Taschen einfach rechteckig zuzuschneiden und aufzusetzen. Aber dafür hatte ich definitiv nicht mehr genug Stoff und mußte mich also wohl oder übel das erste Mal in meinem Leben an zwei (natürlich identischen) Pattentaschen versuchen.Und ich bin so was von froh. Diese heiter-konzentrierte Atmosphäre am Nähkränzchen ist absolut förderlich, um auch mal was Neues auszuprobieren und sich dabei Hilfe zu holen. Und außerdem sind Pattentaschen -besonders solche schön großen- was ganz, ganz Feines. Und wikrlich viel bequemer für die Hände als aufgesetzte Rechtecke.

Der leichte, dünne Wollstoff, offenkantig verarbeitet, ist vom Maynachufermarkt. Das bestickte Futter hatte ich vom Markt in der Crellestraße. Auf Knöpfe und Knopflöcher habe ich nach etlichem Rumprobiere verzichtet und stattdessen große Druckknöpfe angenäht
Der Mantel ist insgesamt eher formlos und sieht zu schmalem Untendrunter eindeutig am Besten aus.

Ich habe den Mantel vor Kurzem, als es auch schon Frühling, aber tatsächlich noch kälter war, mit Handschuhen und selbstgestricktem Laceschal kombiniert.

Ich hoffe, dieses Zubehör wird heute nicht nötig sein. Aber der wollige Mantel wohl schon. Ich vermute, dass das Wetter heute ähnlich wie gestern werden wird. Das ist ganz schön schlau von mir, denn angeblich hat man, wenn man für jeden Tag das Wetter vom Vortag annimmt eine Trefferquote von ungefähr 70% (im Vergleich dazu hat angeblich der offizielle Wetterbericht nur eine Erfolgsquote von 68%).....oder irgendwie so was ähnliches..

Knacken wir heute die 200-er Marke? Sind andere optimistischer was das Wetter angeht? Kriegen wir viele schöne Blümchenkleder zu sehen?
Nachschauen kann man wieder bei Catherine, der Erfinderung des MMM (MeMadeMittwoch)

Sonntag, 6. Mai 2012

Gedanken zum (Feier-) Abend

Die bloggerwelt rennt und rennt und rennt. Und rennt gerade an mir vorbei.
Ich mache als Neubloggerin zum ersten Mal die Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn man immer alles zu spät nachlesen kann, immer viel zu wenig und viel zu spät kommentiert. Und schon gar keine Zeit zum Verfassen eigener posts finden kann.
Die ungelesenen Blogbeiträge sammeln sich bei mir wie seit eh und je die ungelesenen Kulturteile diverser Tageszeitungen, nehmen nur nicht so viel Platz im Wohnzimmer ein.
Ist das digitale Leben so viel schneller als das analoge????  Was ist ein Kommentar nach 4 Tagen noch wert?

Als Beweis, dass alles relativ ist, habe ich schon lange über meinem Schreibtisch einen Ausschnitt aus einem Brief Goethes ( an C.F. Zelter) aus dem Jahr 1825 hängen, als ein Brief vermutlich noch 1 Woche lang unterwegs war:

"Alles aber, mein Teuerster, ist jetzt ultra, alles transzendiert unaufhaltsam, im Denken wie im Tun. Niemand kennt sich mehr, niemand begreift das Element, worin er schwebt und wirkt, niemand den Stoff, den er bearbeitet. Junge Leute werden viel zu früh aufgeregt und dann im Zeitstrudel fortgerissen; Reichtum und Schnelligkeit ist, was die Welt bewundert und wonach jeder strebt; Eisenbahnen und Schnellposten, Dampfschiffe und alle möglichen Faszilitäten der Kommunukation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten, zu überbilden und dadurch in der Mittelmäßigkeit zu verharren...."