Sonntag, 24. August 2014

Die Sache mit dem Sommer

war dieses Jahr nicht nach meinem Geschmack. Entweder es war viel, viel, viel zu heiß oder ich musste bei strahlendem Sonnenschein arbeiten. Oder es war kühl-kalt und regnerisch. Wie in meiner Urlaubswoche an der Nordsee.
Nähtechnisch habe ich meinen mal wieder viel zu ambitionierten Hochsommerplan nicht abarbeiten können. Vor dem Urlaub war nicht mehr genug Zeit, jetzt macht mir das Wetter trotz August einen Strich durch die Rechnung.
Sommerliche Jerseykleider nähen, wenn ich am liebsten abends die Heizung anmachen würde?

Ein letztes Jerseykleid (Vogue 1027) hatte ich aber vor dem Urlaub noch fertiggestellt. Und tapfer im Urlaub getragen. Zum Glück gibt es ja Strickjacken.





Selbstauslöser-Outtake


Es ist aus einem wellig gemusterten dünnen Viscosejersey, bei dem die Wellen nicht nur schräg angeordnet sind sondern sich innerhalb des Rapports auch noch verschieben.

Es ist mein drittes Modell nach dem Schnitt Vogue 1027 (einfarbig lila hier , Punkte hier). Ich hatte diesmal lange mit dem Oberteil rumprobiert und neu zugeschnitten, um dort einen einigermaßen harmonischen Musterverlauf dieser schiefen Wellen hinzukriegen.
vorher - nachher

Leider ist dieses dritte Kleid nach dem gleichen Schnitt das am wenigsten gelungene, obwohl mir die Idee der Kombination aus Stoff und Schnitt zunächst absolut vielversprechend vorkam und das Nähen wegen des Musteranpassens hier fast doppelt so lange gedauert hat wie bei den beiden Vorgängern.

Ich vermute, dass der Stoff zu dünn und das Muster entweder überhaupt nicht geeignet oder von mir doch nicht gut plaziert wurde.
Der Stoff leiert, das Kleid wird immer länger und die Taille rutscht immer weiter nach unten, hier ganz gut zu sehen, wie das Bindeband auf der Hüfte hängt.
Das Tragegefühl ist von diesen Bemängelungen allerdings nicht beeinträchtigt, der Schnitt ist einfach toll und der weite Jerseyrock macht viel Spaß.

 Evtl. werde ich ausprobieren, ob und wie sich das Kleid verbessert, wenn ich einen Gummi in die Taille nähe, wie es in der Vogueanleitung ja auch vorgeschlagen wird. Bei den ersten beiden Kleidern war das nicht nötig gewesen. Bei dem lilanen Kleid, welches auch aus einem dünneren Viscosejersey ist, habe ich mittlerweile als Vorsichtsmaßnahme einen Hutgummi in den Umbruch am Ausschnitt eingezogen. Wenig Aufwand- viel Wirkung / Wirksamkeit.

Ich habe ja die Hoffnung auf angenehmes Sommerwetter noch nicht aufgegeben, und mich deshalb von diesem Hinweis Freitag auf dem Markt auch nicht wuschig machen lassen:
Sondern stattdessen dieses von Lucy entdeckte und von Lotti aufgrund der Minirestgröße verschmähte Stück Jersey erstanden. Ich freu mich total. Das ist der Ginsterjersey, den es letzten Sommer bei Stoffe.de gab, den ich unbedingt haben wollte und der dann aber ausverkauft war.
Es ist in der Tat nur noch ein kleiner Rest, aber ich denke er wird mir für ein onion Knotenkleid reichen.

Vor einigen Wochen hatte ich probeweise auch schon mit dem Tiramisu experimentiert. Kam dann aus Zeitmangel aber nicht mehr zu einem Kleid....  In der Hoffung, dass es hierfür -und/oder weitere Vogue 1027s- noch nicht zu spät ist, liegen hier noch ausreichend Jerseys griffbereit rum.
Die beiden unteren sind Marktfunde aus diesem Sommer, den oberen habe ich im Karstadt Bremerhaven gefunden. Was soll man auch machen, wenn es im Urlaub dauernd regnet und man die beiden äußerst empfehlenswerten Museen dort (Klimahaus und Auswanderermuseum) schon in- und auswenidig kennt????

5 Kommentare:

  1. Mir gefällt die Stoff-Schnitt-Kombi sehr gut. Aber probier ruhig mal das Gummi aus, denn mein Kleid hat ohne Gummi überhaupt nicht gut gesessen. Das wäre ein Sack gewesen, wenn ich den nicht eingezogen hätte.

    LG Luzie

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    1. Danke Lutzie für den Hinweis. Wenn du damit gute Erfahrung gemacht hast, werde ich das auf jeden Fall ausprobieren

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  2. Ja hier war der Sommer ganz scheusslich, mit ganz viel Regen - wir waren zum Glück fast immer nur weg!

    Das Kleid ist toll, und auf den Fotos scheint es gut zu sitzen (und bequem ist ja auch wichtig...). Bin gespannt, was du aus dem petrolfarbenen Blumenjersey machst, der gefällt mir sehr sehr gut!

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  3. Das Kleid wirkt durch das Wellenmuster richtig lebendig. Ein schönes Kleid.

    Den Schnitt habe ich schon monatelang hier liegen. Finde aber nicht den geeigneten Stoff. Bisher dachte ich nämlich, dass der Jersey sehr leicht sein müsste, damit sich das Oberteil nicht verzieht. Hätte ich mal die Schnittanleitung gelesen, dann hätte ich das mit dem Taillengummi ebenfalls gelesen. *Grummel*

    Schreibst du von dem Markt am Maybachufer??? Diesen habe ich am Freitag als Tourist besucht, habe aber keine "Beute" erlegt. Wahrscheinlich muss man die Stände kennen, an denen Shopping Erfolg hat.

    LG Martina

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    1. Der Jersey für dieses Kleid muss schon dünn und weich sein, allerdings sollte er auch genügend Spannkraft / Elastikanteil haben. Ich glaube, diesem Wellenstoff fehlt das. Mal sehen, wie das mit einem Taillengummi ausgeglichen werden kann.
      Du warst Freitag auf dem Markt????? Wie schade, dass wir uns verpasst haben. Wir waren dort in einer netten Bloggerinnengruppe und haben zufällig sogar Ute getroffen, die (noch) bloglose Bielefeldbloggertreffenteilnehmerin.
      Für den Markt braucht man irgendwie so eine gewisse "Haltung", darf nichts erwarten und nichts finden wollen. Oder man braucht Stofftrüffelschweinbegeitung :))

      LG

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