Mittwoch, 29. August 2012

MMM 22/12: Braunes Jurk 27

Mit etwas wechselhaftem Wetter, spätsommerlichen Regentropfen aber auch Sonnenschein startet der MMM in die neue Saison.
Mal sehen, ob uns der MMM wieder eine Deutschlandwetterkarte beschert.

Ich habe mich heute für leichten dünnen Jersey entschieden, langärmlig aber locker-luftig.


Das Kleid (jurk 27 aus der Februar Knip 2012) stand auf meiner Liste, seit ich es bei Katharina gesehen hatte. Eine schöne Alternative zum onion-Knotenkleid.
Das knip-Heft war schnell bestellt aber den "richtigen" Stoff habe ich lange nicht gefunden. Er sollte nicht nennenswert gemustert sein und tendenziell eher elastischer. Leider waren die pasenden Marktstoffe irgendwie alle von der Sorte, die bei Dehnung so hell werden. Geht ja gar nicht.
Aber dieser lecker schokobraune hier hat mich sofort überzeugt (und ich habe davon auch noch mehr!!!! Voll Stolz!!).

Ich starte als nun Mitgastgeberin ganz vorbildlich mit richtig schlechten Fotos in die neue Saison...und das, obwohl ich nun bald genau so viel Zeit beim Fotografieren verplempert habe, wie ich zum Nähen dieses Kleides gebraucht habe. Elendig dies!


Da ich noch nie einen knipschnitt genäht hatte, war ich etwas vorsichtig mit der Größe und habe die tendenziell größere Größe zugeschnitten. Mag auch zusätzlich noch an der Elastizität und /oder Feinheit des Stoffes liegen, aber auch die kleinere Nummer wäre wohl mehr als völlig ausreichend gewesen. 
An den Seten habe ich je ca 2cm Weite weggenommen und am Drapierteil eine größeres Stück (4cm)
Der unter der Drapierung liegende Ausschnitt ist aber so immer noch zu breit für mein Decollete geblieben. Aber wenn ich in der Mitte des Vorderteils ein Stück rausnehmen wollte, müßte auch der bereits ordentlich abgesteppte Beleg wieder abgetrennt werden.
"Let op": Bei solch einem dünnen feinen Jersyey besteht akute Lochgefahr. Da geh ich nicht mehr ran!
Deshalb habe ich die Drapierstücke alle von innen und von Hand etwas fixiert- anders ging es nicht.
Vielleicht sieht die Anleitung das auch so vor. Aber ich hatte keinen Nerv mich bis zum Ende durch die holländische Anleitung zu "lesen".
Das Kleid ließ sich auch ohne Anleitung wirklich problemlos und gut nähen. Nur werde ich es nächstes Mal eine Nummer kleiner nähen.

Ganz so zu weit und ungebügelt sieht es in echt aber auch nicht aus.


Hach und da der MMM ab sofort ein eigenes Zuhause hat, kann man hier schauen, was nette Frauen (und Männer?) heute so tragen. Und das mach ich jetzt gleich!
Donnerwetter, um 9.00 Uhr morgens schon über 60 Teilnehmerinnen!

Dienstag, 28. August 2012

Weihnachten...

ist eigentlich erst in knapp 4 Monaten.
Trotzdem fühle ich mich so überwältigt wie bei einer Bescherung!

was bisher geschah:
Internet und Nähbloggen ist nicht nur ne tolle Sache, um neue Leute kennenzulernen sondern führte bei mir auch dazu, dass ich eine längst aus den Augen verlorene Klassenkameradin wiederfinden durfte- einfach so über unsere Nähblogs und den MMM.
Elisabeth alias patchliesel und ich haben gemeinsam mehrere Jahre in der gleichen Klasse die gleichen Lehrer erduldet, die gleichen Schulbänke bemalt, die gleichen Jungs (nicht) angehimmelt und trotzdem alles und uns ganz unterschiedlich wahrgenommen. Und -oh Glück- haben uns vom Schulhandarbeitsunterricht die Freude am Nähen und textilen Werken nicht verderben lassen.

Ein Wiederfinden nach so vielen Jahren ist wunderbar und gibt mir viele Denkanstöße.

Als wäre das nicht schon wertvoll genug, kam dieser Tage völlig überraschend ein liebevoll zusammengestelltes kleines Päckchen zu mir. Schaut euch das mal an! Und um es mit den Worten des Pubertierenden zu sagen: Ich kann kaum glauben, dass das hier alles selbstgemacht ist. Ehrlich!


ein liebevoll betsicktes Schminkutensilientäschchen

War ich schon immer unordentlich? Jaaaaa. Aber hier kann ich endlich meine Maschinennadeln einordnen und muß nicht mehr ewig suchen. Herrlich!



Ich bin wirklich völlig überwältigt! Danke liebe Elisabeth für diese tolle Bescherung.

Montag, 27. August 2012

Die Sommerpause ist vorbei

Der MMM kommt wieder.
Diesmal mit einem eigenen blog und einem kleinen Organisationsteam. Ich freu mich, dass der MMM auf diese Weise weiter bestehen und in die nächste Runde gehen kann. Und auch darüber, dass ich dabei sein darf.




Am kommenden Mittwoch, also übermorgen geht es los!

Streifen, Streifen über alles

Ich bin bestimmt die Letzte, die sich anläßlich des Streifenmonats hier bei meike verlinkt....
Statt lustig nähend den Tatort zu schauen, habe ich jetzt so spät noch eine richtige Aufgabe. Oder vielmehr ein kleines Anliegen.
Der Streifen-mottomonat ist fast an mir vorbeigezogen. Und das, obwohl ich Streifen mag, überall Streifen im Kleiderschrank habe und auch noch genug Ideen, was ich mit diversen Streifenstoffen vorhabe.
Für eine detaillierte Bestandsaufnahme hat es bis jetzt nicht gereicht und nun ist es dafür auch zu spät. Mir scheint, dass Streifen für mich so allgegenwärtig sind, dass es mir tatsächlich schwer fällt, sie als etwas Besonderes zu betrachten oder gar etwas Bemerkenswertes darüber zu schreiben.
 Das bretonische Fischerhemd am Klamotten-Helden meiner Strum- und Drangzeit: J-P. Gaultier
Und DER Klassiker von klein auf.


Meine persönliche Streifenaffinität ist besonders im Shirtbereich zu erkennen:

Wobei hier auch erkennbar ist, dass ich  eindeutig schmale Streifen in zwei Farben (einmal immer weiß oder beige) oder einer Farbgruppe sowie Nadelstreifen bevorzuge. Diese Streifenmuster sind allesamt so wunderbar neutral und sie können selbst so in den Hintergrund treten, dass sie teilweise sogar problemlos mit Blumenmustern u.ä. kombiniert werden können (und wenn es jetzt nicht schon so spät wäre, würde ich da aus meinem analogen Fotofundus sicher was Nettes raussuchen können)

Eine wesentlich größere Harausforderung (und das wäre hier mein oben erwähntes Anliegen)  liegt für mich im Bereich der Blockstreifen. Und wie man diese jenseits von Teenieshirtkleidern einsetzen kann.

Ich habe hier mal was vorbereitet, was mir schon ewig im Kopf rumschwirrt und irgendwann einmal in die Tat umgesetzt werden muss. Ich bin davon fasziniert, dass man bei bestimmten Schnitten die Streifen so einsetzen kann, dass sie sowohl längs als auch quer zum Einsatz kommen. Und dass nicht dadurch, dass man die Schnittteile eben einfach um 90° dreht. Verstanden?
Hier zur Veranschaulichung z.B. ein einfaches Beispiel: Ein Halbteller-Rockteil:
Aus diesem Teil wird nun mit geschlossener Naht solch ein Halbrock oder Kleider-Rockteil
Vorne                   Seite              Hinten

Dieses Prinzip habe ich schon einmal an einer Jacke ausprobiert. Als Schnittgrundlage diente der Jackenschnitt Elena von Schnittchen, den man sich hier kostenlos runterladen darf

Die Jacke besteht aus einem einzigen, raffiniert konstruierten Schnitteil:


Zur Orientierung am obigen Schnittteil: Der Halsausschnitt ist die Rundung oben rechts. Der rechteckige Schniepel links ist ein Teil der Rückseite, der nach vorne geklappt  und an der Kante (die auf der Skizze rechts nach unten zeigt) angenäht wird, wodurch gleichzeitig das Ärmelloch verschlossen wird.
Ich habe es schon gesagt, der Schnitt ist wirklich äußerst raffiniert. Tatsächlich ist er aber auch ganz einfach zu nähen.
Ich habe an einem unserer Nähkränzchen versucht, diese Jacke aus einem Blockstreifenjersey zu nähen. Der Zuschnitt ging total gut auf (lag es zufällig an der Streifenbreite oder funktioniert das immer???)
 vorne                     Seite                     hinten

Echte Tragefotos gibt es nicht, denn leider sitzt die Jacke bei mir überhaupt nicht. Das kann daran liegen, dass der Schnitt einen Stoff mit viel Stamd braucht. Oder man jung und außerordentlich schlank sein muß oder??????
Aber das Experiment mit dem Streifenverlauf war spannend und die Jacke ist immer noch bei mir, weil mich die Idee mit dem Streifen-Richtungswechsel nach wie vor begeistert.

Samstag, 25. August 2012

"Warum ist bloß die Pubertät....

...........so kurz
Das ist die Zeit der geilen Worte
Man benutzt in jedem Satz
Immerzu dieselbe Sorte"



Die derzeitigen Lieblingsworte unseres Pubertierenden möchte ich hier nicht erwähnen. Aber:
Eine liebevolles "Danke Mama" gehört zum Glück auch immer wieder mal dazu!

Schnell genähtes Mäppchen aus Stoff, Bügeleinlage, Klettband, Prospekthülle und Lieblingsstickern.

In den Ecken habe ich geschwächelt, aber seien wir ehrlich: Für krumpelige Ecken und lausige Nähte bezahlt man bei hippen labels gerne auch richtig teures Geld.

Sonntag, 19. August 2012

Bikram-Power-Nähen

Gestern -mal wieder- am heißesten Tag des Jahres war Nähkränzchen angesagt
Wir sind da streng und hartgesotten, Termin ist Termin und im kalten Keller nähen ist nur was für Weicheier. Wo lassen sich Sommer, Hitze und stehende Stadtluft besser und eindringlicher erleben als mit wolligen Stoffen in einem Dachgeschoss mit Süd- sorry Südwestausrichtung.

So war also gestern nicht nur power-Nähen, sondern auch power-Schwatzen mit ganz ausgeprägtem power-Schwitzen angesagt.
Sozusagen die hohe Schule des Nähen. Denn neben der kreativen Ausbeute solch eines Tages, wurden dank stetig steigender Raumtemperatur auch der Geist geerdet, sowie Körper und Stoffwechsel angeregt 
Das war echtes, unverfälschtes Bikram-Nähen:
Das sagt wikipedia zu Bikram-yoga: "Der heiße Raum soll eine sichere Muskel- und Sehnenarbeit möglich machen und das Schwitzen soll den Körper "entgiften".
Ich bin sicher: Wir sind jetzt alle vollständig bis in die Fingespitzen entgiftet!!!
Und haben nebenbei herrlichste Dinge produziert. Schaut mal bei melleni, die hat Fotos gemacht, oder bei Cat, die hat live gebloggt und an meinen Knopflochfähigkeiten gezweifelt- tse tse tse.
Besonders schön ist gemeinsames nähen, wenn man weiß dass auch weiter nördlich,  westlich und südlich mitgekränzelt, genäht, geschwitzt und Limonade getrunken wird..

Minnie Mouse hat ihre Hammer-Puffärmel entsorgt..

Ungeklärt blieb die Frage, ob man an einem Nähkränzchen in der Gruppe mehr oder weniger produktiv ist als beim allein-zu-hause-Nähen.
Tatsächlich ist das aber eigentlich auch "wurscht". denn:
Nähkränzchen sind einfach die beste Erfindung überhaupt. Danke an alle, die mir solch einen wunderschönen Samstag beschert haben.

Mittwoch, 8. August 2012

Gold für Miette - olympisch stricken

"Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch das Wichtigste im Leben nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel ist. Das Wichtigste ist nicht, erobert zu haben, sondern gut gekämpft zu haben."

Ich habe strickend an den Spielen teilgenommen mit dem Ziel "Miette".
Und schon am Ende der ersten Olympia-Woche, ich behaupte jetzt mal es war am Sonntag Abend kurz vor dem 100m-Lauf der Männer, bin ich ganz unolympisch ohne Anstrengung und Kampf fertig geworden. Und habe mir persönliches Gold geholt:

"Schon nach dem Vorlauf wußte ich, das wird was:"
"Es kann nicht jeder der schnellste Mann der Welt werden", aber dieses Jäckchen kriegt wirklich jede hin!!! Eine Jacke ohne Nähte, mit super Paßform und sympathischer Anleitung*. Vielen Dank Andi!

 

* Kurz zur Erklärung: Die Jacke wird von oben nach unten gearbeitet. .Die Ärmelmaschen zunächst stillgelegt und dann nahtlos rund zu ende gestrickt. Für das Muster gibt es keine Strickschrift sondern jede Reihe wird einzeln beschrieben. Für die englischen / amerikanischen Strickbegriffe wie ssk oder ktbl findet man im Netz Übersetzungshilfe. Sogar Video-tutorials gibt es.
Ich bin im Netz auch auf einen Miette-Knit-along gestossen

edit:
Hier noch ein Detail vom Bündchen, welches ich einfach1M rechts/1M links gestrickt habe. Das mag ich so immer am liebsten.
 

Dienstag, 7. August 2012

Grünes Set

Als leichte Näh-Aufwärmübung nach dem Urlaub -und wegen gutem Gewissen und so- schien mir eine kleine UWYH-Aktion sinnvoll.
In den Tiefen irgendeines Lagers hatte mein Liebster vor ein paar Wochen einen Karton mit alten und noch älteren UFOs meiner jahrzenhntelangen Nähleidenschaft gefunden. Darin fand sich auch eine fast fertige olivgrüne Wildlederimitat-Schlaghose. (oder doch nur boot-cut?)
In den Seitennähten steckten noch etliche Stecknadeln  und zeugten davon , dass ich den Kampf mit der Paßform zunächst aufgenommen und aber dann doch aufgegeben hatte. Doch nix Janis Joplin:

nach Heraustrennen des RVs

 Das Entstehungsjahr kann ich nicht mal annähernd rekonstruieren, jedoch bin ich sicher, dass es ein Werk aus dem letzten Jahrtausend gewesen sein müßte . Der Schnitt entstammte einer der Burda moden-Hippie-Modestrecken; ein Thema das ja -neben "Safari" und "Winterweiß" - in regelmäßigem Turnus auch in den Burda style immer wieder auftaucht.

Nach der Komplettzerlegung hatte ich folgende Teile als doppelten Satz:
Was macht man aus solchen Streifen?

Da ich mir im Urlaub ein hellolivgrünes Lacetuch gestrickt und demletzt auch grauolivgrüne Schuhe angeschafft hatte, schien mir eine olivgrüne Tasche ganz sinnvoll als Ergänzung

Als Vorlage diente eine ratzfatz-Tasche, die ich vor vielen Jahren kurz nach Kennenlernen von farbenmix schon einmal genäht hatte  Deren Maße haben sich im Alltag immer wieder für den kleinen Einkauf oder ein Nur-schnell-was-Bestelltes-aus-der Bücherei-abholen bewährt.

Ich verband ich die Streifen in unregelmäßigen Breiten zu dieser Tasche:
Innen wieder mit RV-Innentasche, Schlüsselband und Handyfach.
Und hier das ganze Set:




Montag, 6. August 2012

Urlaub ist toll- Nachtrag Trägerkleid

Eins hab ich noch.

Was bisher geschah:
Durch meine Jerseykleiderkollektion entfiel für mich dieses Jahr das beim Koffepacken immer wieder erstaunlich zeitaufwändige Zusammenstellen von Rok-Oberteil- und Hose-Shirt-Kombinationen. Diese eingesparte Zeit konnte ich noch schnell für das Nähen eines weiteren Kleides nutzen.
Beim Packen -immer mit Strickjacke gegen die diesjährige Ende-Juni-Kälte gewappnet- fiel mir so ganz theoretisch ein, dass es in Südfrankreich auch warm, ja vielleicht sogar heiß sein könnte. Und mir ein richtiges hitzetaugliches Trägerkleidchen fehlt.

Ich liebe Hängerchen sowie generell bequeme Kleider, in denen ich mich unverkrampft bewegen kann.. Und auch meine Taille findet es toll, wenn sie nicht blöd eingeklemmt wird.
So hatte ich mir auch früher schon ein paar Mal Spaghetti-Trägerkleider genäht, das letzte hatte sich vor 2 Jahren leider endgültig aufgelöst und ist entsorgt worden.
Ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals einen Schnitt für eines dieser Kleider verwendet hatte. Ich denke eher, dass ich stets frei Schnauze durch Auflegen eines vorhandenen Spaghettiträgerkleides oder -tops zugeschnitten habe..

Da mir aber diesmal in der Abreisehektik nicht der Sinn nach eigenen Experimenten stand habe ich einen "echten" Schnitt verwendet. Aus "Meine Nähmode" 2/2012:

Die enorme Weite im Rockteil habe ich reduziert, indem ich die beiden Teile einfach im Stoffbruch zugeschnitten habe. Also praktisch aus den 4 Bahnen 2 Teile gemacht habe.

Altersbedingt finde ich Spaghettiträger nicht mehr ganz passend und habe mich deshalb für die leicht drapierten weiblicheren Träger (Modell 14) entschieden.
Der Stoff lag im Lager. Jeder, der schon einmal auf dem Maybachufermarkt war, kennt die Stände mit den flatterigen Blusen(?)stoffen. Hübsche Muster, aber eine Stoffart (Viscose wird behauptet, es ist wohl etwas Viscose mit viel Synthetic???) aus der ich nie so recht wußte, was man daraus nähen kann.
Mein Resumee: Für ein sommerliches ärmelloses Hängerchen eignet er sich ganz gut: trocknet schnell, fällt gut und flattert im Wind. Habe das Kleid selbst bei größter Hitze gerne getragen.Allerdings wäre natürlich Seide viel. viel schöner, wie bunte Kleider sie günstig für ihre erlesene Sommergarderobe ergattern konnte




 Aber, aber! Der Ausschnitt enttäuschte mich sehr. So ein simpler Schnitt, bei dem eigentlich der Ausschnitt das einzig Interessante am Schnitt ist und trotzdem saß er nicht richtig. Immer wieder klappte er blöd auf: (in Bewegung viel schlimmer als auf dem Foto)
Beflügelt durch den Sommer in den letzten Tagen habe ich mich noch mal rangemacht, denn das Hauptproblem scheinen die Träger zu sein. Sie werden seitlich angesetzt und verstärken das Aufklappen dadurch sehr. Also besser gerade Träger und diese oben ansetzen.
Ich bin froh, dass ich das geändert habe. denn so sitzt das alles schon viel besser:



Mittwoch, 1. August 2012

Schlau gewesen oder: Fast ein Kaminkleid

Kurz nach Ende von Meikes Blümchenmonat stieß ich auf diesen hübschen Jersey. 
Obwohl ich für mich persönlich eigentlich festgestellt hatte, dass kleine Blümchen einfach nicht mein Fall sind, reizten mich diese braun-hellbeigen Streublümchen doch.

Sie erinnerten mich sofort ein bißchen an die 70-er. Warum weiß ich nicht.
Ich suchte mir dazu einen simplen Schnitt im Stil eines schicken Kaminkleides.
Ja, ich meine so wurden damals lange Kleider (gerne auch mit einer Schärpe) genannt. Oder???? Weiß jemand von euch Genaueres?

Entgegen dieser Namensgebung kann ich mich weder an Kaminzimmer noch überhaupt an eine Häufung von Kaminen bei uns oder meinen Freunden zu Hause erinnern. Falscher social background oder durften wir Kinder vielleicht auch einfach nicht rein in die Kaminzimmer? Haben sich die Erwachsenen  dort ohne uns Kinder in ihren Kaminkleidern und Cordsakkos getroffen und dem Knistern der Holzscheite gelauscht, während sie ihren Asbach uralt im Schwenker geschwenkt haben?
Hier dafür ein Schwenk von mir: Statt an Kamine kann ich mich an etliche leerstehende Swimmingpools in den Kellern in unserem Neubaugebiet erinnern  Ich denke; die Ölkrise in den frühen 70-ern hat uns nicht nur das besondere Erlebnis der "autofreien Sonntage" beschert. Sondern durch die gestiegenen Ölpreise auch den Häuslebauern mit swimmingpool im Keller einen Strich durch die Rechnung gemacht.. So dass viele der Pools in den Kellern nicht in Betrieb genommen wurden. Diese leeren gefliesten Kuben waren stets spannend und immer für eine Erkundung gut, manchmal waren sie komplett abgedeckt worden, manchmal zu einer Art Kellerraum umfunktioniert und als Lager für Hausrat genutzt.
An einen dieser Pools erinnere ich mich mit besonderer Freude zurück. Der war leer und ganz und gar vor jeder Eltern-Aufmerksamkeit verborgen. Ein klasse Labor, in dem wir immer gewagtere Experimente mit diveresen Chemiekästen gemacht haben, die natürlich NICHT in der Gebrauchsanweisung standen.

Aber zurück zum Stoff.
Als Schnitt gefiel mir dieses Kleid aus der burda 2/2005.
Es wird dort aus einem Webstoff genäht- würde ich wohl mit Jersey auch ohne RV locker hinkommen.
Die Blenden plante ich aus Resten von braunem Nadelstreifenjersey. Sollte ungefähr so aussehen:

Es fing auch alles recht vielversprechend an. Aber schon die ersten Anproben ließen Böses ahnen. Grottenbieder!!!! Und eine völlig indiskutable Passform.
Der Liebste meinte, ich könne doch sowas immer noch in 10 oder 20 Jahren anziehen..... Da diese Aussage auch ungefähr meinem Gefühl entsprach, habe ich auch gar nicht mehr begonnen, hier irgendwelche Schnittanpassungen durchzuführen. Da hätte ich nicht nur ganz funmmelig die Abnäher wieder auftrennen können, sondern auch einiges an Ab-Änderungen vor mir gehabt . Nein danke!
 Unglaubliche Paßform, oder??

Stattdessen schnell einen unkomplizierten, erprobten Mädchenkleiderschnitt rausgekramt, zugeschnitten und statt Kaminkleid ein luftiges Dachterrassenkleid genäht
 Schnitt: abgewandelte Mimiella aus Ottobre 6/ 2011