Mittwoch, 20. Juni 2012

MMM 21/12 Lieblingskleid-Knotenkleid

Die  Urlaubsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Leider vorwiegend im Bereich Arbeit und Nocherledigenmüssen.
Das hatte ich mir wider jeden besseren Wissens anders vorgestellt. Ich quelle gerade über vor Urlaubsgarderobe-Jerseykleid-Ideen. Und als Catherine für letzten MMM vor der Sommerpause ein special zum Thema Urlaubskleidung ausgerufen hat, gab das meinen Planungen noch zusätzlich völlig unrealistische Züge.
Sprich: ich hinke all meinen schönen Ideen sowas von hinterher....Und alles bis jetzt Produzierte hat Ärmel- teilweise lange Ärmel. Es ist mir völlig unvorstellbar, dass man irgendwo (z.B. in Südfrankreich) in den nächsten Wochen was Ärmelloses brauchen könnte. Erfahrungsgemäß ist das aber natürlich so. Mal schauen, was sich da nähtechnisch und zeitorganisatorisch noch so machen läßt.
Ein bißchen Fußball will ich ja auch noch mitkriegen. Wobei ich ja auch gerne erst am Schluß einsteige und mir von Mehmet Scholl alles ganz wunderbar verständlich erklären lasse.

Nun aber zum Sommerurlaubskleid 2012.
Ich kenne mich und deshalb denke ich, dass das hier vermutlich mein Urlaubskleidhighlight werden wird. Bequem siegt immer. Völlig unspektakulär und langweilig, aber endlich habe ich es:
Ein Knotenkleid in herrlich schlicht Schwarz.
Das wurde ja auch mal endlich Zeit.
Zum Schnitt brauche ich definitiv nichts zu sagen. Zum Stoff nur so viel: Er hat einen hohen Baumwollanteil und genau den richtigen Stretch. Hossa!

Zur Zeit trage ich es entweder mit was Warmem oder was Regendichtem drüber.

Aber der Sommer wird kommen, wir haben ja immerhin noch Juli und August vor uns und so stelle ich mir das vor:

Ein Kleid für jeden Anlass, den ich mir vom geplanten Sommerurlaub in Südfrankreich erhoffe: Flanierrunden bei Sonne am Strand der Cote d´Azur, laue Abende auf der Terasse mit leckerem Essen und Rotwein, Einkaufsbummel und einen Abstecher nach Monte Carlo (der Pubertierende fährt mal wieder mit uns mit und will auch bespaßt werden!) und Stricken bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Mädels, ich bin sehr gespannt, was ihr euch so für den Sommer vorgenommen habt. Draußen sieht es heute (mal wieder aus einem Zugfenster) so trübe aus, da brauche ich jetzt ganz dringend wenigstens eine kleine MMM-Runde mit Optimismus versprühender Sommerbekleidung.
Ich danke Catherine für die Organisation einer wunderbar inspirierenden MMM-Saison, wünsche allen (überhaupt) einen Sommer und hoffentlich ein paar erholsame Ferientage.
Hier findet man die gesammelten Sommerträume.

Mittwoch, 13. Juni 2012

MMM 20/12: Nicht mein Schnitt?!

Ich bewundere Menschen, die sich konsequent von Sachen trennen können. Übeflüssiges, nicht mehr Gebrauchtes oder einfach unpassende Dinge aussortieren und weggeben / wegwerfen zu können gehört leider definitiv nicht zu meinen persönlichen Stärken. Ich gestehe, dass ich eine Sammlerin bzw. treffender eine Hortererin bin. Diszipliniertes Sammeln ist was anderes, ich spreche hier ganz schlicht vom "Nicht-Wegschmeißen-Können"
Besonders viel Respekt habe ich vor Nähblog-Sätzen, wie "Das Kleid ist nichts geworden, das kommt jetzt in die Tonne". Mannoman, ich reiße mich jedesmal sehr zusammen, um nicht mit blöden Kommentaren aufzufallen, wie "Hej, da kannst du doch noch ein Kinderkleid draus nähen, ist doch ein schöner Stoff!".

Denn ich selbst hebe solche TfT natürlich immer auf......man könnte daraus ja noch....und so.

Nun aber zu meinem heutigen Kleid. Der Titel verrät es schon: Das ist nicht wirklich was geworden. Und die Konsequenten hätten es sofort entsorgt.
Immer wieder sah ich tolle Kleider nach dem Schnitt onion 2012. Ein vermeintlich sicherer, schöner Grundschnitt. Genau das Richtige für mich.
Den mußte ich auch probieren und habe vor über einem Jahr aus einem wunderschönen grünen Viscosejersey damit angefangen. Aber, vielleicht lag es am weichen Jersey, vielleicht aber auch an meiner Figur, das Kleid saß von Anfang an überhaupt nicht. Die Brustnaht hing völlig unmotiviert irgendwo zwischen Brust und Taille. (hatte ich natürlich nicht fotografiert)
Den Ausschnitt hatte ich mit einer mitgefassten Zackenlitze verschönert. Eine blöde Idee, da eine äußerst ungünstige Kombination aus flutschig-elastisch und stabil-unelastisch. Alles blöd, von Anfang an.
Im Lauf des letzten Jahres habe ich mich immer wieder an das Kleid rangemacht, ich liebe Grün und dieses 50-er Jare Küchengardinenmuster auf Jersey mag ich sehr.
Natürlich hätte ich das Kleid diszipliniert sofort entsorgen ̶s̶̶o̶̶l̶̶l̶̶e̶̶n̶  können, aber es sah immer so nett grün und gardinenmusterig aus, wenn es auf dem Bügel hing und zur Not hätte ich ja aus dem Rockteilstoff noch was anderes nähen können.
Mit der Musteraufteilung hatte ich mir ursprünglich viel Mühe gegeben. Aber nach dem zigsten Auftrennversuch und Verändern der Brustnaht und etlichen Oberteilverkürzungen ließ ich Muster Muster sein. Hauptsache irgendwann irgendwie fertig.
Ich mag gar nicht daran denken, wie lange ich an diesem Kleid immer wieder rumgenäht habe.....Dem Ergebnis sieht man die viele Arbeit nicht an, es sitzt obenrum sehr bescheiden, irgendwas stimmt mit dem Muster nicht richtig. Die Ärmel sind zu weit für mich. Noch was???
Aber die ganze Arbeit, das ganze widerwillige Weitermachen? Zählt das nicht? Ich kann es doch jetzt nicht einfach in die Tonne hauen?
Und nicht zu vergessen, es trägt sich sehr,sehr bequem.
Das ist natürlich das alles entscheidende Argument, washalb das nun doch irgendwie fertige Kleid auch bei mir bleiben darf. Geplant ist eine Nutzung als Hauskleid für Tage wie heute, am Schreibtsich sitzend, ohne Publikumsverkehr. Tür aufmachen geht auch.Vielleicht kommt nachher der Postbote (ich warte da noch auf was von soft..ox),
Ansonsten ist keine außer-Haus-Nutzung vorgesehen.

Aber ich gestehe: Ich war einmal mit diesem Kleid auf der Straße, das war am Karneval der Kulturen. Da darf es bunt und lustig sein und muß auch nicht figurfreundlich sitzen, muß nur viele Stunden mit mir rumlaufen, im Takt mitwippen und den ein oder anderen Caipirinha vertragen. Das ist eine Veranstaltung, da tragen auch viele bauchfrei, die es ansonsten (hoffentlich) nicht tun.
 Verschnaufpause beim Karneval

Ich bin mir sicher, das ist nicht mein Schnitt. Aber ich habe erstaunlicherweise das Gefühl, dass ich mit dem Schnitt trotzdem noch nicht durch bin.. Vielelicht lag es tatsächlich doch am Stoff? Sollte ich nochmal ganz von vorne anfangen mit einem stabilen Stoff?
Eure Erfahrungen sind gefragt. Gerne auch Kommentare von den Kurz- und Schmerzlosen unter euch....(Hilfe! Ich schmeiß das nicht weg! Und Tipps zum Weiterverarbeiten zu Kinderkleidung will ich auch nicht!)

Steffi von nähfiddeley hat gerade einen tollen Beitrag zur aktuellen Diskussion um den MMM u.a. auch bzgl. der immer wieder zu beobachtenden kommerziellen Absichten gepostet, dem ich mich in allen Punkten anschließen möchte. Dieses feine Logo stammt von ihrem blog, danke Steffi!

In diesem Sinne möchte ich Cat wieder ganz herzlich danken für ihre tolle Aktion und bin gespannt was die anderen Mädels bei ihr heute am vorletzten MMM vor der Sommerpause zeigen.


* Mein Liebster hat auf dem Hängeboden eine vergessene Kiste gefunden mit mindestens 10 angefangenen Hosen. Viele bereits fast fertig mit abgestepptem Bund, liebevoll gestalteten Taschen und eingenähtem Reißverschluß. Waren aber alle passformtechnisch doch nichts geworden, aber man hätte ja noch Kinderhosen draus schneidern können. Leider habe ich jetzt gar keine Kinder in den dazu notwendigen Größen mehr. Hach, und nun? Das sind echt Probleme, Leute.

Montag, 11. Juni 2012

Baby alpaca silk und Lieblingslacetuch

Am letzten MMM habe ich u.a. ein Strickjäckchen gezeigt, das ich im Frühling paralell zum FJKA gestrickt hatte. Einfach so frei Schnauze, mit der Idee, ich könne ja am Schluß das Gestrick wie eine Art Strickstoff verwenden und eine Jacke daraus zuschneiden und nähen.
Was beim peniblen Stricken des eigentlichen Frühlingsjäckchens nicht so richtig funktioniert hat, klappte hier erstaunlicherweise ziemlich gut. Das Jäckchen hat eine recht ordentliche Paßform obwohl ich mich an keinerlei Schnitt orientiert hatte. Ich brauchte die Teile ohne jeglichen Zuschnitt nur zusammenzufügen und beim Zusammennähen mit der Nähmaschine keine nennenswerten Änderungen vornehmen.
Zuerst hatte ich die Nähte mit einem schmal eingestellten Zickzackstich verbunden mit folgendem unbefriedigenden Ergebnis:
Eine einfache Naht mit Gradstich sieht wesentlich besser aus und hat bislang wegen mangelnder Elastizität auch noch überhaupt nicht geschwächelt.
Das Garn ist das grandios weiche drops baby alpaca silk in graulila. Das Maschenbild wird leider nicht ganz so gleichmäßig:
Nach dem Waschen wurde es etwas besser:
Ich hatte mir das Garn im letztjährigen supersale gehamstert und es blieben nach dem Stricken des Jäckchens noch 2 nur leicht angefangene Knäule übrig. Aus diesen habe ich für das Tochterkind ein kuscheliges Lacetuch gestrickt:
Das Muster für diesen Schal ist abolut genial, wenn man nur eine begrenzte Menge Wolle zur Verfügung hat und diese restlos verstricken möchte. Das dreieckige Tuch wird unten an der Spitze begonnen und man kann geanu so lange stricken, wie die Wolle reicht. Das Muster ist simpel genug zum schnell auswendig können und es werden kontinuierlich Maschen zugenommen, so dass sich das Dreieck automatisch ergibt. Ich habe es schon mehrmals getrickt und finde die dreieckige Form im Alltagsgebrauch wesentlich angenehmer als einen Schal. Das Tuch behält besser die Form während ich meine Lace-Schals immer wieder in Form ziehen oder auseinanderbügeln muß, damit Muster und Luftigkeit erhalten bleiben.

Das Muster ist aus diesem Buch, dieses Modell (ich habe den quer gestrickten Rand bisher immer weggelassen):

Auch dieses Jahr habe ich beim supersale wieder "mitgemacht" und mir diesmal das Garn in 7820 Grün bestellt, welches in natura doch etwas heller und zarter ausfällt, als die drops-Farbkarte vermuten läßt:
Und wie man links im Bild erkennen kann, habe ich schon wieder mein Lieblingslacetuch angestrickt, denn (die Urlaubsvorbereitungen laufen) diesmal will ich mich auch an den nachträglich angestrickten Musterrand ranwagen.

Sonntag, 10. Juni 2012

Gedanken am Wochenende

Manchmal gibt es diese Tage, an denen ich zeitvergessen und ungestört nähen, schneiden und rumwerkeln darf. Gestern war wieder einer dieser Tage. Unbeeindruckt von EM-Nervosität und Wochenendeinkäufen habe ich den Familientisch komplett in Beschlag genommen, meinen "Fuhrpark" aufgebaut und Jerseykleider genäht. Meine Idee ist, 3 Wochen Sommerurlaub in Südfrankreich weitestgehend mit selbstgenähten, kofferfreundlichen Jerseykleidern zu bestreiten. Ich werde berichten......

Beim Werkeln höre ich gerne Radio und lasse ansonsten meine Gedanken schweifen. Gestern brachte mich der Beitrag über den bald anstehenden Neustart der 80-er Fernsehserie Dallas ins Grübeln.
Während aktuell wichtige Themen wie z.B. Betreuungsgeld oder die politischen Verhältnisse in der Ukraine anstehen, sinniere ich handarbeitend darüber, warum ich damals eigentlich lieber "Denver" geguckt habe. Was war denn der entscheidende Unterschied dieser beiden Serien? Waren bei Dallas die Männer fies und zickig (gähn!) während sich bei Denver die beiden Frauen Alex und Christel Carrington in die Wolle kriegten?
Oder lag es am Wochentag? Ich glaube Dallas kam dienstags und Denver am Mittwoch.
War die Entscheidung zwischen den beiden Serien vergleichbar mit der zwischen Geha und Pelikan, Beatles oder Rolling Stones, Bay City Rollers, Smokie oder Abba?
Interessieren meine Gedanken überhaupt?
Die Klamotten erinnere ich aus heutiger Sicht als komplett geschmacklos. Ich kann aber im internet nur erstaunlich wenig Fotos finden und mit diesen läßt sich meine Erinnerung auf keinen Fall bestätigen. Da sehen die Dallas-Klamotten eigentlich recht zeitgemäß aus. Es sind die big-hair- Frisuren, die auf die 80-er hinweisen. Und als letzte Erkenntnis: Denver hatte die größeren Schulterpolster und mehr Dramatik in der Kleidung.

J.R. im Schlafanzug?

Jetzt reicht es aber auch.


Mittwoch, 6. Juni 2012

MMM19/12 schwarzes Burda-Kleid

Mönsch, tun die vielen tollen Kommentare zum BlümchenMonats-Resumée gut!!! Herrlich! Vielen Dank!
Ich bin davon total beflügelt und wieder sehr mit burda versöhnt.
Und habe mich prompt auch wieder daran erinnert, dass sich in den Tiefen meines Kleiderschranks noch weitere burda-Kleider befinden. Und da wir heute abend zu einem gepflegten Geburtstag eingeladen sind (während jetzt tagsüber erst einmal Lümmelkleidung im home-office angesagt ist), habe ich gestern abend schon mal was vorbereitet:

Dieses Kleid ist ein weiteres Nähkränzchenprojekt, angefangen beim Kränzchen am heißesten Tag des letzten Jahres, als ich fast weggeschmolzen bin, weil ich immer mal wieder ans Tageslicht auf die Dachterasse mußte, um die hartnäckigen schwarzen Nähte auf schwarzem Grund aufzutrennen.
Geplant und getragen wurde das Kleid für die Konfirmation unseres Sohnes.
Ich habe mich darin den ganzen Tag wohl, hübsch und schlicht-edel gefühlt, bis ich die Fotos der Feier gesehen habe (besonders solche mit Rückenansicht!!)...hmmmm...ganz so dolle wie es sich anfühlt, sieht das Kleid dann leider offensichtlich doch nicht aus- wirklich schade. Denn es sitzt herrlich bequem und angenehmst locker in der Taille und hat außerdem einen toll schwingenden Rock. Aber Melleni hat mich getröstet, nicht jedes Kleid muß, um schön zu sein unbedingt auch ein Figurschmeichler sein. Stimmt, danke für diese weisen Worte!

Da man auf dem Foto eh nichts Detailliertes erkennen kann, hier die Schnittmusterzeichnung vom Kleid 107 aus der burda 11/2006:
Das Oberteil aufgehellt (und in echt nicht fleckig)  im Detail:
 Das Kleid gibt es im Burda-Heft in zwei Stoffvarianten zu sehen, bzw. eine der beiden ist leider nicht wirklich zu sehen, da das Kleid burdamäßig undercover ist: das Model trägt eine gegürtete Jacke darüber.
Das Oberteil ist offenbar eher in einer recht engen körpernahen Paßform vorgesehen, aber wer will das schon freiwillig, wenn es -wie bei mir- trotz einiger seitlicher Verkleinerungen einfach locker und herrlich bequem rauskommen nöchte?

Der Schnitt sieht auch einen Tüllunterrock vor. Keinen wirklichen Petticoat, but....
Nachdem ich in den letzten Wochen herrliche Exemplare von Petticoats sehen durfte z.b. hier das absolute Prachtstück bei Eva, hier das Langbeinmodell bei Juli oder auch das erkreiselte Exemplar bei Cat, werden in mir bislang unbekannte Jungmädchenbegehrlichkeiten wach. Soll ich mich daran wagen, ich, die ich mit dem schwingenden Rock dieses Kleides schon auf kindlich-begeisterte Weise fremdel und mich immer nur ganz heimlich drehe:
Dieses Foto ist für dich Melleni!

Soll ich mir vielleicht auch einen Petticoat zulegen? Oder einen selbernähen. Das wunderbare tutorial von Steffi ist sowas von animierend! Schaut euch das bloß nicht an......

Aber hach,ich schweife ab. Zurück zum Kleid:
Es ist einfach zu nähen. Ich habe die Taschen weggelassen. Außerdem hätte ich auch den RV weglassen können, habe den noch nie geöffnet, denn der Stoff ist leicht elastisch aber trotzdem recht schwer fallend. Das war auch der Grund für die schweißtreibenden Naht-Trennungen: Durch den Elastananteil hat sich das Kleid ständig unvorhersehbar in die Länge gezogen und ich mußte die Taillennaht mehrmals wieder höher setzen.
Mir schwebt auf jeden Fall noch eine Variante dieses Schnittes in kariert vor. Aber das wird kniffelig werden mit den Karos und den Nähten vorne, hossa! Könnte total klasse aber auch ein völliger Reinfall werden.

Bevor ich jetzt mal schauen gehe, wer sonst noch so bei Cat anläßlich des MMM zeigt, was heute an selbstgemachter Erwachsenenkleidung getragen wird, hier noch Varianten für die wettergerechte Ausstattung des ansonsten ärmellosen Kleides.
 kombiniert mit meinem Lieblimgskaufjäckchen und Capri-leggings (sorry stand auf der Packung)??
 oder mit nackigen Beinen und offenen Sandalen?
Oder die warme und deshalb favorisierte Variante mit Strumpfhose, Kniestrümpfen und einer weiteren meiner Frühlingsjäckchen-Paralellprojekte aus drops Baby alpca silk in graulila?

Montag, 4. Juni 2012

BlümchenMonatMai: Resumée

Nun möchte ich auch mein Resumée zum Blümchenthema ziehen.
Pünktlich zum Nachzüglertermin, der hier mal wieder freundlicherweise "Finale der Herzen" genannt wird.
Ich müßte lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich normalerweise immer rechtzeitig zum Abgabetermin alles fertig habe. Oh nein, ich habe immer schon über diejenigen gestaunt, die bereits eine Woche vor allerallerletztem Abgabetermin (der um Mitternacht beim Pförtner endete) irgendwelche Diplom-, Prüfuings-, und sonstige Arbeiten abgaben. Leider hatte dieses Kurz-vor-Knapp (oder kurz danach) nie was mit Herzen sondern immer nur mit Schweißausbrüchen im Copyladen, Sonderanträgen und eben jenen nächtlichen Besuchen bei Pförtnern zu tun.

Aber zurück zum BMM und den Herzen: Mir hat dieser Motto-monat verdammt viel Spaß gemacht. Ich konnte mich neben der allgemeinen Näherei konsequent mit einem übergeordneten Thema befassen, welches durch die simple Vorgabe "Blümchen" alle anderen Parameter offen ließ. Herrlich! Danke Meike für diese tolle Plattform.

Was bisher geschah:
Ich hatte zunächst feststellen müssen, dass sich so gut wie keine Blumen und schon gar keine kleinen Blümchen in meinem Kleiderschrank befanden. Wäre mir so ganz allgemein gar nicht weiter aufgefallen.
Da auch mein umfangreicher Stoffvorrat keine Blümchen bieten konnte, mußte ich "wohl oder übel" los, um mir Material zu besorgen.
Das erste Kleid , das ich in Angriff nahm (und beim letzten MMM vorgestellt habe) hatte ehrlicherweise nur im Entferntesten was mit Blümchen zu tun hatte (Stoff ganz rechts). Was möchte mir das sagen??  Langsames Annähern an das Thema "Blümchen"? Alexandra Gerull hat in ihrem Kommentar richtig festgestellt, dass sie das Stoffmuster eher an Zitronenscheiben erinnern würde. Soll ich hier gestehen, dass ich mehr Kleidung mit Obst oder Fruchtmotiven besitze als welche mit Blümchenmuster? Und das, obwohl ich im richtigen Leben überhaupt und gar kein Obst essen mag...

Bei den beiden anderen extra für diesen BMM angeschafften Stoffen handelt es sich aber ganz ganz bestimmt um Blumenstoffe. Und die haben mir zwei reizende Kleider beschert.

Hier zuerst mein persönlicher Favorit: Ursprünglich wollte ich aus dem weichfallenden, schwarzgrundigen Viscose-jersey ein Kleid mit Wickeloberteil aus der Februar-Knip nähen, aber dafür reichten die gekauften 1,50m nicht aus.
Nach kurzem Rumstöbern in meinem Schnittvorrat fiel mir ein schon ewig abkopierter aber bislang nicht weiter ausprobierter burda-Schnitt (aus Heft 4/2007) für ein Kleid mit Wickeloptikoberteil in die Finger.
Im Heft ist der Schnitt von Kleid Nr 108 aufgrund des wilden Stoffmusters kaum zu erkennen, das baugleiche Shirt Nr 107 fiel mir damals aber gleich positiv auf und seitdem liegt der Schnitt fertig kopiert rum.

Ich habe aus meinen 1,50m sogar richtige halblange Ärmel wie beim Shirt rausbekommen. Ich mag diese Ärmellänge sehr.
Beim Nähen war ich lange recht unsicher bzgl. der Passform, aber nach einem radikalen seiltlichen Einkürzen des Pseudo-Wickelteils passt das Kleid nun phantastisch und ich habe hier schon ein weiteres (knapp über 1m großes) Stoffstück zurechtgelegt für ein weiteres Exemplar.
Den Ausschnitt habe ich mit einem Spitzengummi eingefasst.


Der zweite erheblich dickere und festere Blumenjersey entpuppte sich als günstiges Marktschnäppchen (oder dreiste Fälschung?) , könnt ihr den Designer-Schriftzug erkennen????? Mir ist er erst beim Zusammenstecken der Schnittteile aufgefallen.
Daraus entstand ganz unoriginell ein weiteres Knotenkleid, welches ich auch nicht weiter kommentieren möchte. Lediglich den Hinweis nachschieben, dass ich wieder dazugelernt habe. Mit solch einem fast unelastischen Jersey brauche ich zwar nicht mal einen BH darunter zu tragen, denn der Ausschnitt kann -wie ich vermutet hatte- kaum, bzw. überhaupt nicht verrutschen. Aber dafür steht das Rockteil leider auch recht steif ab und der immer wieder kritisierte "Umstandskleideffekt" wird unglaublich verstärkt.

Mal schauen, ob wir wirklich Freunde werden, das Blumenmuster gefällt mir sehr? Aber von wegen Bequemlichkeit und drin Wohlfühlen und so bin ich nicht so sicher....

Ein weiteres Projekt im Rahmen des BMM waren zwei vor langer Zeit angefangene Blümchenprojekte. Eine Bluse, an der nur die Knöpfe fehlten und leider tatsächlich immer noch fehlen. Anscheinend brauche ich diese Bluse nicht... Oder wie soll ich meine Unlust bzgl. des Knopfannähens interpretieren??

Den Blümchenrock (auch beim MMM bereits vorgestellt) habe ich seitdem nicht mehr getragen. Irgendiwe passt nichts dazu, oder wir nicht zusammen. Selbst mein Allerheilmittel für ungewohnte Kleidungsstücke, nämlich das Kombinieren komplett mit schwarzem, schlichten Basics hat hier nicht weitergeholfen:
Ich glaube, zusammenfassend, dass die richtigen Blümchen tatsächlich nichts für mich sind- zu lieblich, zu mädchenhaft. Größere Blumenmuster hingegen gefallen mir an mir sehr gut und ich denke, dass ich da  noch ein paar Kleider mehr gebrauchen könnte....

Um das Blümchenthema richtig auszureizen habe ich mir auch ein thematisch passendes Hörbuch gegeben. Susa, die Sachenmacherin stellt immer wieder schöne, und zum Glück auch auf äußerst amüsante Weise schlechte Bücher vor. Vor einiger Zeit war auch "Die verborgene Sprache der Blumen" (Vanessa Dieffenbaugh) darunter, allein der Titel wäre Grund genug gewesen, dieses Buch NICHT zu lesen. Fürchterlich der Gedanke, dass darin jemand Prinz-Charles-mäßig mit seinen Blumen spricht. Aber ich kann auch nur bestätigen: Laßt euch von Titel und Cover nicht abschrecken, das Buch ist auf wunderbare Weise ungewöhnlich, liest/hört sich wirklich klasse.

Ich freu mich schon auf die Streifen!!
Aber heute gibt es erst noch einmal mehr Blumen und Herzens-Finalistinnen bei Meike zu bewundern.